# taz.de -- Wehrdienst-Reform: Mehr Anfragen besorgter Eltern
       
       > Ein Koalitionskompromiss zum neuen Wehrdienst ist in dieser Woche
       > geplatzt. Bei den Beratungsstellen macht sich die Debatte bereits
       > bemerkbar.
       
 (IMG) Bild: Strammstehen könnte schon bald (für einige) wieder Pflicht werden
       
       Berlin dpa | Beratungsstellen für Kriegsdienstverweigerung registrieren
       nach eigenen Angaben immer mehr Zulauf von besorgten Eltern. „Wir werden
       gerade nahezu überflutet von Anfragen“, sagte der politische
       Geschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte
       KriegsdienstgegnerInnen (DFGVK), Michael Schulze von Glaßer, dem
       Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Die Aufrufzahlen der Website seien im
       September auf über 125.000 gestiegen – im Vergleich zu 55.000 im August.
       Der Anteil der anfragenden Eltern wachse.
       
       Auch die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und
       Frieden (EAK) verzeichnet mehr Zulauf, wie ihr Sprecher Dieter Junker dem
       RND sagte: „Was in diesem Jahr auffällt, ist, dass es eine spürbare und
       deutliche Zunahme an Beratungsanfragen durch Eltern gibt, die sich wegen
       ihrer minderjährigen Söhne und Töchter besorgt zeigen bezüglich einer
       möglichen Wiedereinführung einer Wehrpflicht oder eines neuen
       Wehrdienstes.“
       
       Die [1][Bundesregierung ringt derzeit um die Ausgestaltung eines neuen
       Wehrdienstgesetzes], das zum 1. Januar in Kraft treten soll. Der Wehrdienst
       soll zunächst auf Freiwilligkeit beruhen. Der Streit der vergangenen Tage
       drehte sich vor allem darum, welche Mechanismen greifen sollen, wenn sich
       nicht genügend Freiwillige für die Bundeswehr finden und ob künftig alle
       jungen Männer wieder gemustert werden sollen. Dafür hatte sich
       [2][Verteidigungsminister Boris Pistorius] (SPD) eingesetzt.
       
       Fachpolitiker von Union und SPD hatten stattdessen vorgeschlagen, junge
       Männer per Losverfahren zur Musterung und, wenn nötig, später auch per
       Zufallsauswahl für einen Pflichtdienst heranzuziehen, wenn die
       Freiwilligenzahlen zu gering bleiben. Nun muss die Koalition einen neuen
       Kompromiss finden.
       
       18 Oct 2025
       
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