# taz.de -- Sipri-Friedensforschungsinstitut: Militärausgaben weltweit stark gestiegen
       
       > Mehr Geld für Panzer, militärische Forschung und Streitkräfte: Weltweit
       > sind die Ausgaben fürs Militär laut dem Sipri-Institut stark gestiegen.
       
 (IMG) Bild: Das US-Raketenabwehrsystem THAAD (Terminal High Altitude Area Defense) beim Abfeuern von Raketen (undatiert)
       
       Stockholm epd | Die Welt rüstet in zunehmendem Tempo auf. Vor dem
       Hintergrund von Krisen und Kriegen, etwa in der Ukraine, sind die Ausgaben
       für das Militär vergangenes Jahr laut Friedensforschern um knapp ein
       Zehntel gestiegen. Insgesamt investierten die Staaten 2.718 Milliarden
       US-Dollar (etwa 2.393 Milliarden Euro) in ihre Streitkräfte, wie das
       [1][Sipri-Institut am Montag in Stockholm mitteilte]. Damit hätten die
       Militärausgaben 9,4 Prozent über dem Wert für 2023 gelegen. Mindestens seit
       Ende des Kalten Krieges habe es nicht mehr einen so starken Anstieg
       innerhalb eines Jahres gegeben.
       
       Das Budget für das Militär sei in allen Weltregionen gewachsen, besonders
       aber in Europa und dem [2][Nahen Osten], teilte Sipri zur Veröffentlichung
       der Daten mit. „Mehr als 100 Länder auf der ganzen Welt haben ihre
       Militärausgaben im Jahr 2024 gesteigert“, sagte Sipri-Forscher Xiao Liang.
       
       [3][Deutschland gehörte laut den Fachleuten vergangenes Jahr neben den USA,
       China, Russland und Indien zu den fünf Ländern mit den höchsten
       Investitionen ins Militär]. Die Ausgaben der Bundesrepublik seien um 28
       Prozent auf 88,5 Milliarden US-Dollar gestiegen. „Das erste Mal seit der
       Wiedervereinigung war Deutschland das Land mit den höchsten Militärausgaben
       in Westeuropa“, sagte Sipri-Forscher Lorenzo Scarazzato. Dies sei auf das
       100 Milliarden Euro umfassende Sondervermögen für die Bundeswehr
       zurückzuführen, das im Jahr 2022 in Reaktion auf den russischen
       Angriffskrieg gegen die Ukraine beschlossen wurde.
       
       Der [4][Ukraine-Krieg hat dabei deutliche Folgen für die Militärausgaben in
       Europa insgesamt], wie die Sipri-Daten zeigen. Werden die Ausgaben
       Russlands berücksichtigt, stiegen die Investitionen in die Streitkräfte auf
       dem Kontinent demnach vergangenes Jahr um 17 Prozent auf 693 Milliarden
       US-Dollar. Bis auf Malta hätten alle europäischen Länder mehr Geld für
       militärische Zwecke ausgegeben, hieß es.
       
       ## USA haben weltweit höchste Militärausgaben
       
       Das Land mit den am Abstand höchsten Militärausgaben bleiben jedoch die
       USA. So investierten die Vereinigten Staaten den Angaben zufolge 997
       Milliarden Dollar in ihre Streitkräfte – dies entspreche etwa 37 Prozent
       der weltweiten Militärausgaben im Jahr 2024.
       
       [5][Auf Platz zwei steht China] mit Investitionen in Höhe von
       schätzungsweise 314 Milliarden Dollar, gefolgt von Russland
       (schätzungsweise 149 Milliarden Dollar). Die Ukraine investierte laut Sipri
       64,7 Milliarden Dollar in das Militär und damit deutlich weniger als
       Russland.
       
       ## Berechnungen des Sipri-Instituts
       
       Das international renommierte Friedensforschungsinstitut Sipri wurde 1966
       gegründet. Es erhält nach eigenen Angaben einen Teil seiner Finanzierung
       von der schwedischen Regierung, arbeitet aber unabhängig. Sitz ist in
       Schwedens Hauptstadt Stockholm.
       
       Um bei den Militärausgaben den Anstieg im Vergleich zum Vorjahr zu messen,
       wurden die Werte inflationsbereinigt. Berücksichtigt werden [6][alle
       Ausgaben für die Streitkräfte, also etwa der Sold, Kosten für die Einsätze,
       die Anschaffung von Waffen sowie Investitionen in Forschung und
       Entwicklung].
       
       28 Apr 2025
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.sipri.org/media/press-release/2025/unprecedented-rise-global-military-expenditure-european-and-middle-east-spending-surges
 (DIR) [2] /Schwerpunkt-Nahost-Konflikt/!t5007999
 (DIR) [3] /Wirtschaftlichkeit-von-Aufruestung/!6075375
 (DIR) [4] /EU-Gipfel-fuer-hoehere-Militaerausgaben/!6074115
 (DIR) [5] /Chinas-nukleare-Aufruestung/!5937505
 (DIR) [6] https://www.sipri.org/media/press-release/2025/unprecedented-rise-global-military-expenditure-european-and-middle-east-spending-surges
       
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