# taz.de -- Illegal überhöhte Mieten: Wucherer können sich Zeit lassen
       
       > Hunderte Verdachtsfälle gegen Mietwucher haben Hamburger:innen in den
       > vergangenen Monaten gemeldet. Geprüft hat die Stadt bislang: keinen.
       
 (IMG) Bild: Teures Pflaster: Hamburger Neubaugebiet Mitte Altona
       
       Hamburg taz | Die Erkenntnis, dass es auf dem Hamburger Mietwohnungsmarkt
       nicht immer mit rechten Dingen zugeht, nötigte Anfang des Jahres auch den
       Hamburger Senat zum Handeln. Als er im Februar einen Online-Meldedienst
       einrichtete, mit dem Mieter:innen den Verdacht einer überhöhten Miete
       zur Prüfung melden können, freute sich die zuständige
       Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (SPD) außerordentlich: „Mit dem
       digitalen Mietenmelder bekommen wir ein Instrument in die Hand, mit dem wir
       besser und schneller [1][gegen Mietpreisüberhöhung] vorgehen können.“
       
       Nun zeigt sich jedoch: Es gibt noch keinen einzigen gemeldeten Fall, in dem
       die zuständigen Bezirksämter auch nur Kontakt zum Vermieter aufgenommen
       haben.
       
       Das ergibt sich aus der Antwort des Senats auf eine Anfrage der Hamburger
       Linksfraktion. „Der Senat muss endlich massiv gegen Mietwucher vorgehen“,
       fordert deshalb Fraktionschefin Heike Sudmann. Zu den Gründen für das
       schleppende Vorgehen bei Verdachtsfällen konnte die zuständige
       Stadtentwicklungsbehörde am Donnerstag auf Nachfrage keine Angaben machen.
       
       Ein Sprecher des Bezirksamts Altona erklärt stellvertretend für die übrigen
       Bezirksämter, dass die Bearbeitung der Fälle „viel Zeit und Ressourcen in
       Anspruch“ nehme. Für diese zusätzliche Aufgabe hat der Senat den
       Bezirksämtern aber zum Start des Mietenmelders offenbar kein zusätzliches
       Personal bereitgestellt. Die „Einwerbung zusätzlicher Stellen für die
       Bearbeitung der Fälle“ werde derzeit erst vorbereitet.
       
       ## Mietsteigerung um 25 Prozent
       
       Seit Ende vergangenen Jahres haben sich insgesamt rund 700
       Hamburger:innen mit dem Verdacht gemeldet, von ihrem Vermieter
       abgezockt zu werden: Rund 500 davon stammen von der „Mitwucher-App“, die
       die Linkspartei bundesweit eingerichtet hatte. Auf beiden Plattformen
       müssen Mieter:innen die wesentlichen Eckdaten ihrer Miete eintragen, die
       dann mit den Angaben des Hamburger Mietenspiegels verglichen werden.
       
       Eine Miete, die die ortsübliche Vergleichsmiete um mehr als 20 Prozent
       übersteigt, kann eine Ordnungswidrigkeit sein. Ist sie sogar um 50 Prozent
       höher, handelt es sich um den Straftatbestand des Mietwuchers. Stellen die
       Behörden eine überhöhte Miete fest, können Mieter:innen mit einer
       Senkung rechnen.
       
       Dabei hat jüngst auch die Stadtentwicklungsbehörde in einem selbst
       erstellten Gutachten festgestellt, dass [2][die Hamburger Mieten] innerhalb
       von fünf Jahren seit 2018 um satte 25 Prozent gestiegen sind. Besonders
       betroffen von den hohen Mietanstiegen seien „insbesondere Haushalte mit
       niedrigeren Einkommen“.
       
       15 May 2025
       
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       Unsere Autorin unterhält eine intensive Beziehung zu ihrer Wahlheimat. Sie
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