# taz.de -- Bundesweite Demos für AfD-Verbot: Auf der Straße ist man schon bereit
       
       > Bundesweit protestieren Menschen für ein AfD-Verbot – und eine Politik,
       > die der Partei den Boden nimmt.
       
 (IMG) Bild: Bundesweit gingen am Sonntag Menschen für ein Verbot der AfD auf die Straße
       
       Hamburg/taz | „Are you ready“ dröhnt es aus dem Lautsprecherwagen an der
       Reeperbahn, hinter dem sich laut Polizeiangaben zu Beginn der Kundgebung
       etwa 1.500 Leute versammelt haben, um in Hamburg [1][für ein AfD-Verbot] zu
       demonstrieren. Im Januar, als Alice Weidel im Hamburger Rathaus sprach,
       hatten 16.000 protestiert. Heute sind es immerhin 500 mehr als angemeldet
       waren. Aufgerufen hat das Hamburger Bündnis gegen Rechts, und gekommen sind
       die üblichen Verdächtigen, die Omas gegen Rechts, die antifaschistische
       Jugend, aber nicht nur: zwischen den Dreadlocks und Punks laufen
       Baseballkappen-Träger, und eingereiht hat sich auch ein Mann in Sandalen,
       aus dessen Fahrradtaschen Reinhard Mey singt. Die Sonne scheint, die
       Stimmung ist sonntagsausflugsartig. „Schön, dass ihr da seid“, sagt der
       Sprecher des Aktionsbündnisses gegen Rechts zur Begrüßung.
       
       Nach ihm sprechen Vertreter:innen der Omas gegen Rechts, der
       Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, der Alevitischen Gemeinde,
       Fridays for Future und der Nordkirche, und sie alle sagen das Gleiche: die
       AfD müsse jetzt verboten werden. Und: das alleine reiche nicht, um den
       Faschismus zu bekämpfen. Die Vorschläge dazu reichen von sehr allgemein bis
       zu sehr konkret, gelegentlich sind sie auch selbstkritisch. Man müsse dem
       Maskulinismus der AfD etwas entgegensetzen, sagt die Sprecherin des
       Verfolgten des Naziregimes. „Der Kampf gegen den Antifeminismus muss auch
       in antifaschistischen Strukturen endlich als zentrales Thema verstanden
       werden“.
       
       „Die Kirche in Alsterdorf hat nichts gegen die Euthanasie getan“, sagt ein
       Vertreter der Nordkirche. „Es braucht eine klare Haltung in der Gegenwart“,
       was er fortsetzt in: „Der Verfassungsschutz hat sich in der Vergangenheit
       kaum als Stütze im Kampf gegen Rechts hervorgetan“.
       
       [2][Beifall dafür, Beifall auch für die Ankündigung, dass heute bundesweit
       in Städten wie Berlin, München, Leipzig, Dresden, Frankfurt, Bochum, Köln
       und vielen weiteren für ein Verbot der AfD demonstriert wird.] An der
       Absperrung zur Reeperbahn steht die Jugend der Föderation der
       Demokratischen Arbeitervereine (DIDF), der hessische Verfassungsschutz hat
       sie noch 2022 in seinem Bericht erwähnt. Nun hält sie ein rot-gelbes Banner
       hoch, „Für mehr Einkommen, Sozialwohnungen und Bildung“ steht darauf.
       
       Der Zug setzt sich in Bewegung, mittendrin läuft ein Elternpaar in Schwarz,
       beide mit Zopf. „1933: Schweigen war ein Fehler. 2025: Seid laut“, steht
       auf dem Schild, das sie hochhalten. Zwischen ihnen, wie ein Entenküken, ein
       Mädchen in Rosa, das ebenfalls ein Schild hochhält: „Freundschaft kennt
       keine Grenzen“.
       
       11 May 2025
       
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