# taz.de -- Pressefreiheit in der Türkei: „Schreiben gilt als Terror“
       
       > Die Erdoğan-Regierung fährt neue Strategien, um die Presse zu
       > unterdrücken. Zum Tag der Pressefreiheit ein Gespräch mit dem
       > Journalisten Ali Çelikkan.
       
       Berlin taz | [1][Wo nicht unabhängig berichtet werden darf] und wo Menschen
       ihre Meinung nicht frei äußern können, werden auch andere Menschenrechte
       verletzt. 2025 listete [2][Reporter ohne Grenzen] die Türkei auf Platzt 159
       von 180. In den vergangenen Jahren hat sie sich mehr oder weniger um diese
       Positionen bewegt.
       
       Es sieht also seit einiger Zeit schon nicht gut für den Journalismus aus.
       Zuvor galten in der Türkei die 90'er Jahre als das dunkelste Kapitel in der
       Geschichte der Pressefreiheit – bis zu [3][Recep Tayyip Erdoğan
       Regierungsantritt]. Die Zeit kurz nach Beginn der Erdoğan-Ära wurde als
       eine Zeit der Demokratisierung wahrgenommen.
       
       Seit den Gezi-Protesten 2013 und dem Putschversuch 2016 die
       [4][Repressionen gegen die Medien] in einem bisher nicht dagewesenen
       Ausmaß. Hunderte Journalist*innen wurden in den vergangenen Jahren
       festgenommen und [5][vor Gericht gebracht]. Unternehmen zu hohen
       Geldstrafen verurteilt.
       
       ## Neue Strategien in der Verfolgung der Presse
       
       Einerseits: Um all die politischen Gefangenen unterbringen zu können, lässt
       der Staatspräsident neue Gefängnisse bauen. Derzeit sind die Kapazitäten um
       80.000 bis 100.000 Menschen überschritten. [6][Einer der inhaftierten
       Journalist*innen ist Elif Akgül]. Sie hat [7][früher für die taz]
       berichtet.*
       
       Andererseits: Offiziell befinden sich nur 18 Jorunalist*innen in Haft.
       Denn die Regierung entlässt angeklagte Medienschaffende in Hausarrest oder
       verklagt sie wegen Terrorverbindungen, sodass sie nicht mehr als
       Journalist*innen in Haft gelistet sind.
       
       Die sozialen Medien und das Internet sind für [8][oppositionelle
       Medienschaffende] ein Schlupfloch. Aber auch das steht immer stärker unter
       Kontrolle. Die Regierung sperrt die Domains von Webpräsenzen, blockiert den
       Zugang zu Kommunikationsdiensten und drosselt neuerdings auch die
       Internetgeschwindigkeit.
       
       ## Internationaler Tag der Pressefreiheit
       
       In dieser Podcastreihe beschäftigen wir uns anlässlich der Verhaftung von
       [9][Ekrem İmamoğlu] und der damit [10][ausgelösten Protestwelle, mit] den
       politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in der Türkei.
       
       Zum 3. Mai – dem internationalen [11][Tag der Pressefreiheit] wollen wir
       dieser Folge über die Arbeitsbedingungen und Herausforderungen von
       Journalist*innen in der Türkei sprechen. Wir haben hierfür den
       Journalisten [12][Ali Çelikkan] eingeladen. Er ist taz-Autor und ehemaliges
       Mitglied der [13][taz.gazete] Redaktion und schreibt regelmäßig über Presse
       und andere Freiheiten in der Türkei.
       
       Die Podcast-Reihe „Türkei“ im Format „Freie Rede“ wird ausschließlich durch
       Spenden finanziert, und die [14][taz Panter Stiftung] freut sich über
       Unterstützung: [15][taz.de/spenden] 
       
       *Hinweis der Redaktion: Zum Zeitpunkt der Aufnahme existierte noch keine
       Anklageschrift gegen die Journalistin.
       
       3 May 2025
       
       ## LINKS
       
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       ## AUTOREN
       
 (DIR) Canset İçpınâr
       
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