# taz.de -- Proteste in der Türkei: Recht, Gesetz und Gerechtigkeit
       
       > Es ist eine der größten Protestwellen der Türkei. Die Journalistin Pelin
       > Ünker begleitet die Demos und findet ein Hauch Gezi-Spirit sei schon
       > dabei.
       
       Berlin taz | In den vergangenen Wochen wurde [1][viel über die Türkei
       berichtet]. Bilder von [2][Massendemonstrationen aus Istanbul], Ankara und
       Izmir gingen um die Welt. Und nicht nur dort. Auch in kleineren Städten in
       den konservativeren, eher regierungsfreundlichen Provinzen formierte sich
       Protest. Sogar in Traditionellen AKP-Hochburgen an der Schwarzmeerküste.
       
       Es sind die größten Demonstrationen seit den [3][Gezi-Protesten] im Jahr
       2013. Damals löste der Protest gegen die Abholzung von Bäumen in einem
       Istanbuler Park eine wochenlang anhaltende landesweite Protestwelle aus.
       Diese wurden brutal niedergeschlagen, die Akteur*innen hart verfolgt und
       zu hohen Gefängnisstrafen verurteilt.
       
       Auslöser der aktuellen Proteste war die [4][Verhaftung des inzwischen
       suspendierten Istanbuler Bürgermeisters Ekrem İmamoğlu]. Am 19. März wurde
       der künftige Präsidentschaftskandidat der oppositionellen CHP bei einer
       nächtlichen Razzia von der Polizei in Gewahrsam genommen. Nur einen Tag
       zuvor wurde ihm der Universitätsabschluss aberkannt. Ohne diesen kann man
       in der Türkei nicht als Präsident kandidieren. Ihm wird Korruption
       vorgeworfen.
       
       Seither sind Millionen Menschen, vor allem [5][junge und Studierende] unter
       dem Slogan “ Hak, Hukuk, Adalet“ zu Deutsch „Recht, Gesetz und
       Gerechtigkeit“ auf die Straße gegangen. Sie kritisieren das Vorgehen der
       langjährigen AKP-Regierung gegen seine politischen Kontrahenten und
       verlangen den Rücktritt des Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan.
       
       ## Eine Stimme für unabhängige türkische Journalist*innen
       
       In der Podcast-Reihe „Freie Rede“ Türkei der [6][taz Panter Stiftung],
       blicken wir im kommenden Monat einmal die Woche auf die politischen und
       gesellschaftlichen Entwicklungen in der Türkei und widmen uns dabei je
       einem Thema, wie Frauen, Zivilgesellschaft oder Medien.
       
       Die erste Folge widmen wir den Protesten und der Protestkultur in der
       Türkei. Hierzu haben wir mit der Journalistin Pelin Ünker gesprochen. Sie
       lebt und arbeitet in Istanbul und begleitet die aktuellen Proteste seit dem
       ersten Tag.
       
       Die Podcast-Reihe „Türkei“ im Format „Freie Rede“ wird ausschließlich durch
       Spenden finanziert, und die taz Panter Stiftung freut sich über
       Unterstützung: [7][taz.de/spenden]
       
       19 Apr 2025
       
       ## LINKS
       
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 (DIR) [7] https://secure.spendenbank.de/form/1705?langid=1--
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Canset İçpınâr
       
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