# taz.de -- Neue Musik aus Berlin: Metal, der auch Oma gefällt
       
       > Die Berliner Band Crashpad veröffentlicht ihr Debütalbum „Happy Place“.
       > Darauf lässt die Gruppe 80er- und 90er-Spielarten des Metal wieder
       > aufleben.
       
 (IMG) Bild: Wissen, wie man Gitarren zu Fall bringt: Crashpad
       
       Der Begriff Crashpad kann sehr gegensätzliche Bedeutungen haben. Einerseits
       nennt man Bouldermatten so, die einen weich fallen lassen, andererseits
       gibt es ein Effektgerät dieses Namens, mit dem man unter anderem roughe und
       noisige Sounds auf der Gitarre erzeugen kann.
       
       Beide Bedeutungen könnten gut passen im Hinblick auf die Band Crashpad, die
       die Berliner Sängerin und Gitarristin Josefine Lukschy 2023 gegründet hat.
       Musikalisch lässt das Debütalbum „Happy Place“ die in den Achtzigern und
       Neunzigern angesagten Spielarten des Metal wieder aufleben: Sludge,
       Alternative Metal, Post-Grunge und Noiserock-beeinflusster Metal.
       
       Entsprechend dominieren wummernde, kantige, harte Gitarren den Sound,
       angesichts des Wechsels aus Staccato- und breiig ausfasernden Gitarren
       könnten einem Helmet oder Fudge Tunnel als Referenz in den Sinn kommen, der
       sogenannte „Amphetamine Reptile“-Sound (benannt nach dem gleichnamigen
       Label) könnte Inspiration gewesen sein.
       
       Das Album ist dabei sehr sauber und on point produziert; wer die genannten
       Genres mag, der wird hier sicher seinen „Happy Place“ finden. Orte des
       Glücks sucht Josefine Lukschy auch in ihren Songs, so erzählt der Track
       „Get Out“ etwa von Utopien, die totgesagt werden, sobald sie formuliert
       werden: „Girl it’s an illusion/ it’s in your head/ Girl don’t be so stupid/
       get real, get out“, singt sie da, von Gitarrenwänden begleitet. Unbedingt
       empfohlen sei auch das Video zu „Filed Teeth“, in dem die metal- und
       nachwuchsbegeisterte bolivianische Oma von Josefine Lukschy ihren Auftritt
       hat. Großes Generationenkino!
       
       7 May 2025
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Jens Uthoff
       
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