# taz.de -- Antriebswende in der EU: Europäer kaufen mehr E-Autos, aber weniger Teslas
       
       > Laut Autoverband startete das neue Jahr mit mehr Verkäufen von
       > Elektroautos und weniger Verbrennern. E-Autos von Tesla verzeichneten
       > aber einen Rückgang.
       
 (IMG) Bild: In den vergangenen Monaten hatten sich immer wieder Unternehmen öffentlichkeitswirksam von Teslas in ihren Fuhrparks getrennt
       
       Brüssel/Frankfurt/Berlin dpa/rtr/taz | Elektroautos bleiben trotz insgesamt
       nachlassender Neuzulassungen in der Europäischen Union auf dem Vormarsch –
       für Tesla allerdings geht es weiter steil bergab. Die Neuzulassungen von
       Autos mit reinem Batterieantrieb legten seit Jahresbeginn um über ein
       Viertel auf 255.489 zu, wie der europäische Herstellerverband Acea in
       Brüssel mitteilte. Damit hatten sie Ende Februar einen Marktanteil von 15,2
       Prozent.
       
       Die Zulassungszahlen für Benzin- und Dieselfahrzeuge brachen bis Ende
       Februar hingegen um 20 beziehungsweise 28 Prozent ein. Ihr Marktanteil
       schrumpfte um rund zehn Prozentpunkte auf knapp 39 Prozent. Insgesamt
       sanken die Neuzulassungen in den ersten beiden Monaten um drei Prozent auf
       1,69 Millionen Fahrzeuge.
       
       Der US-Elektroautobauer Tesla konnte von der Erholung des E-Auto-Marktes
       allerdings nicht profitieren, im Januar und Februar wurden mit zusammen
       rund 19.000 Stück gut 49 Prozent weniger Model X und Co. in der EU
       zugelassen.
       
       In den vergangenen Monaten hatten sich angesichts der politischen
       Aktivitäten von Tesla-Chef Elon Musk immer wieder Unternehmen
       öffentlichkeitswirksam von Teslas in ihrem Fuhrpark getrennt. Allerdings
       weisen Experten auch darauf hin, dass die jüngsten Rückgänge der
       Tesla-Neuzulassungen auch mit einer Produktionsumstellung zu tun haben
       könnten. Die Ankündigung des nun erhältlichen Facelifts des Model Y spiele
       mit Sicherheit eine Rolle. Zudem hätten andere Anbieter aufgeholt, was die
       Technologie betrifft.
       
       Während der VW-Konzern, Renault und BMW eine steigende Nachfrage
       verzeichneten, gingen die Neuzulassungen bei Mercedes-Benz und beim
       Stellantis-Konzern (Fiat, Peugeot, Opel) zurück.
       
       Trotz der Verbesserung sei die Nachfrage nach Elektroautos nicht hoch genug
       für den in der EU angestrebten Umstieg auf CO₂-emissionsfreie Autos, sagte
       Acea-Geschäftsführerin Sigrid de Vries. Die Autoindustrie hatte von der
       EU-Kommission [1][Entgegenkommen bei Bußgeldern, die bei einem Verfehlen
       eines ausreichend hohen Absatzes von E-Autos anfallen], gefordert. Die
       finanzielle Belastung treffe die Branche in einer schwierigen Zeit. Ursache
       für den schleppenden Umschwung sei die Nachfrage, nicht ein Mangel an
       Angebot.
       
       Die Kommission will am Dienstag eine Gesetzesänderung auf den Weg bringen,
       damit die Autobauer die Reduktionsziele für den CO₂-Ausstoß der
       Neuwagenflotten innerhalb von drei Jahren statt in diesem Jahr erreichen
       müssen. Hinzukommen müssten aber noch Investitionen in die
       Ladeinfrastruktur und staatliche Kaufanreize, forderte Acea.
       
       Klimaexpert*innen [2][warnen hingegen davor, die Grenzwerte für
       CO₂-Emissionen für Autos aufzuweichen]. Der Verkehrssektor schneidet
       regelmäßig schlecht ab, wenn es um die Erreichung der deutschen und
       europäischen Klimaziele geht. Sowohl [3][Antriebs- als auch Verkehrswende
       gehen nur schleppend voran]. Auch der Präsident des Umweltbundesamtes Dirk
       Messner forderte, die EU müsse am vereinbarten Ausstieg aus dem Verbrenner
       2035 festhalten.
       
       25 Mar 2025
       
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