# taz.de -- Entzogene Aufenthaltstitel in den USA: Migrant*innen in akuter Angst
       
       > Trump entzieht rund 530.000 Menschen unter anderem aus Kuba, Nicaragua,
       > Venezuela und Haiti den Schutz. Sie sollen bis Ende April die USA
       > verlassen.
       
 (IMG) Bild: Aura Rico, die Mutter des aus den USA abgeschobenen Venezolaners David Gerardo Cabrera Rico. Dieser sitzt nun in El Salvador in Haft
       
       Berlin taz | Rund eine halbe Million Migrant*innen aus Kuba, Nicaragua,
       Venezuela und Haiti sollen bis zum 24. April die USA verlassen. Andernfalls
       werden sie festgenommen und abgeschoben. Das hat das
       US-Heimatschutzministerium [1][am Freitag verkündet]. Betroffen sind
       Menschen, die seit 2022 unter einem von der damaligen Biden-Regierung
       aufgelegten Schutzprogramm in die USA gekommen sind. Trump hatte
       unmittelbar nach seinem Amtsantritt am 20. Januar verkündet, das Programm
       zu beenden.
       
       Biden hatte das nach den englischen Initialen der betroffenen Länder CNHV
       genannte Programm initiiert, um den damals stark gestiegenen Druck an der
       US-Südgrenze in legale Migrationsmöglichkeiten umzuwandeln – zunächst nur
       für Menschen aus Venezuela, dann auch für Einwanderer*innen aus den
       [2][Diktaturen Kuba] und Nicaragua sowie aus dem in schwerer Krise
       befindlichen Haiti. Es konnte legal auch per Flugzeug in die USA einreisen,
       wer über Bürgen in den USA verfügte. Allerdings war der Aufenthalt auch
       damals offiziell auf zunächst zwei Jahre begrenzt, wurde dann aber
       verlängert.
       
       In der Erklärung des Heimatschutzministeriums heißt es, das Programm habe
       sein mutmaßliches Ziel der [3][Verminderung illegaler Grenzübertritte]
       verfehlt. Stattdessen habe die Biden-Regierung den Migrant*innen „die
       Möglichkeit verschafft, um amerikanische Jobs zu konkurrieren und
       amerikanische Arbeiter auszubooten“.
       
       ## Angst in venezolanischen Communities
       
       In der 35-seitigen Erklärung gibt es einen kleinen Hoffnungsschimmer:
       Einige könnten eventuell nach Einzelfallprüfung in den USA bleiben.
       Nichtregierungsorganisation raten deshalb Betroffenen, sich schnell
       Rechtsbeistand zu suchen.
       
       Angst geht auch unter jenen in den kubanischen und venezolanischen
       Communities in den USA um, die nicht vom Ende dieses Programms betroffen
       sind, sondern einen ganz legalen Aufenthaltsstatus genießen. Denn Mitte
       März verkündete die US-Regierung, Staatsangehörigen von insgesamt 43
       Ländern die Einreise in die USA deutlich zu erschweren oder, im Fall von
       elf Ländern, ganz zu verbieten. Auf dieser „roten Liste“ stehen neben Kuba
       und Venezuela auch Afghanistan, Bhutan, Iran, Jemen, Libyen, Nordkorea,
       Somalia, Sudan und Syrien.
       
       In kubanischen Exilmedien in den USA wird deshalb dringend davor gewarnt,
       sich auf Auslandsreisen zu begeben, weil die Gefahr bestehe, nicht wieder
       in die USA gelassen zu werden. Wer derzeit außer Landes sei, solle so
       schnell wie möglich zurückreisen.
       
       Wie sich die neuen Maßnahmen auf die politischen Loyalitäten der besonders
       in Florida starken kubanischen und venezolanischen Trumpwählerschaft
       auswirkt, ist unklar.
       
       23 Mar 2025
       
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 (DIR) Bernd Pickert
       
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