# taz.de -- Berliner Olympia-Pläne: Sind so tolle Bilder
       
       > Berlins SPD-Sportsenatorin Spranger will Olympia 2036 oder 2040 unbedingt
       > in der Hauptstadt sehen – und drängelt jetzt auch im Bund mit ihrer Idee.
       
 (IMG) Bild: „Ich war in Paris“: Innen- und Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) bei der Eröffnungsfeier der Special Olympics 2022
       
       Berlin taz | Berlins Innen- und Sportsenatorin Iris Spranger bekam am
       Freitag mal wieder Gelegenheit mitzuteilen, was die Hauptstadt alles kann.
       Nach „Berlin kann Europameisterschaften“ und „Berlin kann Wahlen“
       verkündete die SPD-Politikerin nun die Zusammenfassung aller
       Berlin-kann-Sätze, nämlich: „Berlin kann Großveranstaltungen.“
       
       Anlass war eine Anhörung im Sportausschuss des Abgeordnetenhauses zur
       geplanten Bewerbung für die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele 2036
       oder 2040. Spranger hatte [1][bereits vor Jahren im rot-grün-roten
       Vorgängersenat] für Berlin als Austragungsort der Mammutveranstaltung
       getrommelt. Damals vergeblich. Mit der CDU an ihrer Seite hat sie – trotz
       der Berliner Haushaltsmisere – freie Bahn.
       
       „Ich war in Paris“, schwärmte sie von den Olympischen Sommerspielen 2024.
       Und: „Paris waren so tolle Bilder.“ Das will sie auch für Berlin. Sie und
       CDU-Senatschef Kai Wegner hätten das Interesse an einer Olympiabewerbung
       nun auch in die laufenden Koalitionsverhandlungen von CDU/CSU und SPD im
       Bund „eingespielt“, sagte Spranger. Die nächste Bundesregierung, da ist sie
       sich sicher, werde das schon regeln.
       
       ## Hauptmusik soll in der Hauptstadt spielen
       
       Ob Berlin im Rahmen einer deutschen Bewerbung beim Internationalen
       Olympischen Komitee (IOC) als Austragungsort überhaupt berücksichtigt wird,
       ist keineswegs ausgemacht. Iris Spranger ficht das nicht an: „Wir werden
       eine Geschichte erzählen, die nach innen geht, in die Bundesländer, aber
       auch nach außen“, sagte Spranger. Was auch immer sie damit ausdrücken
       wollte.
       
       Konkret will sich Berlin mit Brandenburg, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern
       und Schleswig-Holstein zusammentun und bis zum 31. Mai eine gemeinsame
       Bewerbung einreichen, [2][wobei in der Hauptstadt auch die Hauptmusik
       spielen soll]. Analog dazu wird wohl auch die gegen Berlin & Co. antretende
       Konkurrenz in München, Rhein-Ruhr und Hamburg jeweils mit nachrangigen
       „Satelliten“ ins Rennen gehen.
       
       Nicht alle sind indes so begeistert von der sowieso nur vagen Aussicht auf
       ein solches Megaereignis wie Sportsenatorin Spranger. Nicht zuletzt Grüne
       und Linke plädieren dafür, die teure Bewerbung zu stoppen. Im
       Sportausschuss bemühte sich dann vor allem der extra aus Paris angereiste
       Anhörungsgast Pierre Rabadan darum, [3][wenigstens die Grünen etwas zu
       begeistern].
       
       ## Unterstützung aus Paris
       
       Pierre Rabadan ist Vizebürgermeister des Austragungsorts von Olympia 2024
       und als solcher im Pariser Stadtrat in einer Koalition mit den
       französischen Grünen. Auch die seien bei der Bewerbung der französischen
       Hauptstadt „sehr skeptisch“ gewesen, nun aber dafür umso überzeugter, sagte
       Rabadan.
       
       „Der Pierre“ – wie Spranger den ehemaligen Rugby-Spieler vorstellte – ließ
       sich lang und breit über den „gewaltigen Impact“ des Spektakels im Sommer
       vergangenen Jahres aus, das weit über 9 Milliarden Euro gekostet hat, davon
       mehr als 5 Milliarden Euro Steuergelder. Gut investiertes Geld, sagte
       Rabadan: „Wir werden noch lange davon profitieren.“
       
       So wurden in Paris für das Ereignis allein 60 Kilometer neue Radwege gebaut
       – „und das in Rekordzeit“. Komplett alle Busse in der französischen
       Hauptstadt seien barrierefrei. Das war zwar ohnehin geplant. Aber: „Die
       Olympischen Spiele sind auch ein Beschleuniger.“
       
       ## Grüne bleiben skeptisch
       
       Die sportpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Klara Schedlich, konnte
       der Pariser Vizebürgermeister damit trotzdem nicht überzeugen. „Ich denke
       weiterhin nicht, dass es realistisch ist, für 2036 oder 2040 eine Bewerbung
       hinzubekommen, die den Berliner:innen zugutekommt“, sagte Schedlich im
       Anschluss zur taz.
       
       Berlin hätte definitiv „andere Baustellen im Sport“, um die sich der Senat
       mal zuerst kümmern sollte. „Mit den Steuergeldern, die wir für Olympia
       ausgeben würden, könnten wir mehrmals alle Sportstätten und Bäder in Berlin
       sanieren und die neuen bauen, die wir bräuchten“, so Schedlich.
       
       14 Mar 2025
       
       ## LINKS
       
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       ## AUTOREN
       
 (DIR) Rainer Rutz
       
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