# taz.de -- Europäische Migrationspolitik: Meloni scheitert zum Ersten, Zweiten, Dritten
       
       > Die Justiz zwingt die italienische Regierung, nach Albanien verschiffte
       > Geflüchtete zurückzuholen.
       
 (IMG) Bild: Nach Albanien und zurück: Migrant*innen besteigen im Hafen von Shengjin in Albanien ein Schiff der italienischen Küstenwache
       
       Rom taz | Die am Dienstag von der italienischen Marine nach Albanien
       gebrachten Bootsflüchtlinge sind wieder in Italien. Damit ist die Regierung
       unter Ministerpräsidentin Giorgia Meloni erneut mit dem Versuch
       gescheitert, endlich ihre „albanische Lösung“ in die Tat umzusetzen. Die
       wäre gewesen, Migranten aus als sicher eingestuften Herkunftsstaaten in das
       albanische Lager in Gjadër zu sperren und sie schnell wieder in ihre
       Heimatländer abzuschieben.
       
       Erneut war es die Justiz, die Meloni einen Strich durch die Rechnung
       machte. [1][Die 43 Männer, die in Gjadër festgehalten wurden, stammen
       allesamt aus Bangladesch und Ägypten. Im Schnellverfahren hatte die
       italienische Asylkommission ihre Asylanträge als „offensichtlich
       unbegründet“ abgelehnt.]
       
       Parallel aber hatte die italienische Justiz zu prüfen, ob die Abgelehnten
       überhaupt dem Schnellverfahren unterworfen und deshalb in dem
       Abschiebelager in Albanien festgehalten werden durften.
       
       Am Freitagabend entschied nun das Appellationsgericht in Rom, über die
       Klassifizierung der sicheren Herkunftsstaaten müsse erst der schon vor
       einigen Monaten [2][durch italienische Gerichte angerufene Europäische
       Gerichtshof (EuGH)] entscheiden – bis dahin bleibt das Schnellverfahren
       ausgesetzt.
       
       ## Das Lager in Albanien steht wieder leer
       
       Die Folge: Die 43 in Gjadër Festgehaltenen wurden am Samstag umgehend mit
       einem Schiff der italienischen Küstenwache ins süditalienische Bari
       gebracht. Dort sind sie jetzt in einem Asylaufnahmelager, können sich
       jedoch auch außerhalb des Lagers frei bewegen.
       
       Zum dritten Mal seit Oktober 2024 musste die Regierung Meloni auf Weisung
       der Gerichte nach Albanien geschaffte Migranten umgehend wieder nach
       Italien bringen. Damit steht [3][das auf der anderen Seite der Adria
       errichtete Lager], dessen Unterhalt bis zu 200 Millionen Euro pro Jahr
       kostet, erneut leer.
       
       2 Feb 2025
       
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       ## AUTOREN
       
 (DIR) Michael Braun
       
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