# taz.de -- Reform Stiftung Preußischer Kulturbesitz: Claudia Roth kann aufatmen
       
       > Das Gesetz zur SPK-Reform kommt im Bundestag in letzter Minute durch.
       > Union und FDP stimmen mit der rot-grünen Regierung für die
       > Modernisierung.
       
 (IMG) Bild: Hermann Parzinger (Präsident der SPK), Ministerin Claudia Roth (Die Grünen) und Marion Ackermann (Präsidentin der SPK ab 1.Juni)
       
       Berlin taz | Es gibt sie noch, die gute Nachricht. Mit den Stimmen der
       Fraktionen von SPD, Grünen, Union und FDP beschloss der Deutsche Bundestag
       in der Nacht auf Freitag ein Gesetz zur Reform der Stiftung Preußischer
       Kulturbesitz (SPK). Die SPK verkörpert die wohl mit Abstand wichtigste
       Kultureinrichtung der Bundesrepublik Deutschland.
       
       Unter ihrem Dach sind in der Bundeshauptstadt die Staatsbibliothek, das
       Ibero-Amerikanische Institut, das Geheime Staatsarchiv sowie die 21
       staatlichen Museen Berlins mit ihren etwa 5,3 Millionen Objekten aus den
       Bereichen Kunst, Archäologie und Ethnologie zusammengefasst.
       
       Die jeweiligen Einrichtungen der Stiftung sollen nun deutlich mehr
       Handlungsspielraum erhalten, etwa auch durch eigene Budgets, wie
       [1][Kulturstaatsministerin Claudia Roth] am Freitagvormittag auf einer
       Pressekonferenz im Neuen Museum in Berlin erklärte. Roth sprach bei einigen
       der Museen von den „sleeping beautys“, denen man zusätzliches Leben
       einhauchen wolle. Schon jetzt sind viele Publikumsmagneten.
       
       ## Moderner, effizienter, schneller
       
       Auch der seit 2008 amtierende SPK-Präsident Hermann Parzinger betonte, dass
       die Kulturstiftung damit die Chance erhalte, „moderner, effizienter,
       synergetischer und schneller“ zu werden. Die bisherige zentrale
       Organisationsstruktur der Stiftung mit ihren gut 2.000
       Mitarbeiter:innen und den zahlreichen Einrichtungen sei zu
       schwerfällig, gerade auch, was internationale Kooperationen betreffe.
       
       Künftig wird die SPK von einem Vorstand aus bis zu sieben Mitgliedern unter
       einer Präsidentin (auf Zeit, aber mit Weisungsbefugnis) an der Spitze
       geleitet. Die Nachfolge des im Sommer ausscheidenden Parzinger wird ab 1.
       Juni die Kunsthistorikerin und [2][Museumsdirektorin Marion Ackermann
       antreten]. Sie leitet seit November 2016 die Staatlichen Kunstsammlungen
       Dresden.
       
       Ackermann bezeichnete am Freitag die im Bundestag doch noch erreichte späte
       Einigung als ein „großes Geschenk“. So habe man nun bei der von Bund (75
       Prozent) und Ländern (25 Prozent) gemeinsam getragenen Preußenstiftung
       Planungssicherheit, um die beabsichtigten Vorhaben voranzutreiben.
       
       Einem verkleinerten Stiftungsrat werden künftig neben sechs rotierenden
       Vertreter*innen der Länder zusätzlich vier Mitglieder des Deutschen
       Bundestags angehören. Diese sind allerdings nur mit beratender Stimme
       ausgestattet. Eine stärkere Einflussnahme der Politik fürchte man dadurch
       nicht, so Parzinger. Eher könne dies zu einer besseren Verbindung zum
       Kulturausschuss des Parlaments führen.
       
       Die Novelle löst ein Gesetz aus dem Jahr 1957 ab und soll am 1. Dezember in
       Kraft treten. [3][Staatsministerin Claudia Roth] hat sich mit [4][der
       Reform nicht in sämtlichen Details] (wie einer von ihr erhofften
       Umbenennung der Stiftung) durchsetzen können. Doch nach [5][Merz’
       populistischer Wende] in der Asylpoltik sieht sie hier ein positives
       Signal: „Demokratische Parteien können Kompromisse finden, sie müssen sie
       nur wollen.“
       
       [Anm. d. Red.: In einer vergangenen Version des Artikels hieß es, der
       Bundestag habe die Reform nur mit Stimmen von SPD, Grünen, CDU und FDP
       beschlossen. Auch die CSU hatte mit abgestimmt. Wir haben das korrigiert.]
       
       31 Jan 2025
       
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