# taz.de -- Wofür geben Superreiche ihr Geld aus?: Die Musk-Milliarden, die 34 Millionen im Jackpot und ich
       
       > Wäre unsere Autorin reich, würden ihr gar nicht genug Wünsche einfallen,
       > um viel Geld auszugeben. Zeit, sich die Superreichen mal genauer
       > anzuschauen.
       
 (IMG) Bild: Wer wäre nicht so gerne Millionär*in?
       
       Jeden Abend auf dem Nachhauseweg komme ich an einem Lottoladen vorbei.
       Jeden Abend springt mich die wechselnde Gewinneinlage auf dem
       Straßenaufsteller an: 14 Millionen, 23 Millionen, 34 Millionen. Und jeden
       Abend stelle ich mir dieselbe Frage: Was würdest du mit so vielen Millionen
       Euro machen?
       
       Bis zur Straßenbahnhaltestelle habe ich mir eine Dachgeschosswohnung mit
       200 Quadratmetern, einem Dachgarten und so vielen Solarpanels gekauft, dass
       ich von allen Energieunternehmen unabhängig bin.
       
       Dann stelle ich mit Schrecken fest, dass mir gar nicht so viele Wünsche
       einfallen. Vielleicht ein Taxi, das immer dann zur Stelle ist, wenn das
       Wetter schlecht ist oder ich mich schlecht fühle. Mein Fahrrad ist uralt,
       aber ich liebe es, ich will kein neues. Was also macht man mit Millionen,
       gar Milliarden?
       
       Und schon erwische ich mich bei Elon-Musk-Gedanken: Ich könnte meinen Kiez
       kaufen, aus meiner Straße eine Cocktailmeile machen und den Laden
       rausschmeißen, bei dem Teenies immer vorgewunken werden.
       
       ## Tech-Bros-Maskulinismus
       
       Für das übrige Geld müsste ich mir mal anschauen, was die Superreichen
       damit anfangen. Die 14 reichsten Menschen dieser Welt sind Männer, die
       ersten drei Amerikaner, die uns in den kommenden Jahren noch stärker
       beschäftigen werden, als uns lieb ist: [1][Elon Musk], Jeff Bezos, [2][Mark
       Zuckerberg]. Die 15. Person im Reich der Reichsten ist eine Amerikanerin.
       Nun ja.
       
       Nicht nur, dass dieser Tech-Bros-Maskulinismus gerade dabei ist, sich den
       amerikanischen Staat einzuverleiben, jede Woche kommen weltweit
       durchschnittlich [3][vier neue Milliardäre dazu. So war es laut
       Oxfam-Bericht] jedenfalls 2024. So viel Geld in den Händen weniger
       Menschen, während 733 Millionen Menschen auf der Welt hungern – das ist
       doch … ich finde nicht mal ein Wort, das meine Wut vollumfänglich
       beschreibt.
       
       Leider können auch die besten Umverteilungsideen, angefangen bei taxmenow,
       wodurch alle Reichen und Superreichen besteuert werden sollten, oder so was
       wie Vermögens- und Erbschaftssteuern nicht viel dagegen ausrichten.
       
       Vielleicht gründe ich einfach eine Stiftung. Wofür, weiß ich noch nicht
       genau. Aber ich habe schon mal Lotto gespielt, das erste Mal in meinem
       Leben. Die Chance, den Jackpot zu knacken, liegt bei 1 zu 140 Millionen.
       Was soll ich sagen? Ich habe gewonnen – 11,60 Euro. Reicht für ein Gramm
       Périgord-Trüffel.
       
       25 Jan 2025
       
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