# taz.de -- Einschränkungen für Presse beim BSW: Kontrolle ist besser
       
       > Die Landesverbände in Bremen und Niedersachsen möchten lieber im Geheimen
       > debattieren. Der Umgang ist symptomatisch für den Kontrollwahn der
       > Partei.
       
 (IMG) Bild: Fanartikel bei der Gründung des NRW-Landesverband Bündnis Sahra Wagenknecht
       
       In Bremen und Niedersachsen gründet das Bündnis Sahra Wagenknecht an diesem
       Wochenende zwei weitere Landesverbände. Die Bundesvorsitzende Sahra
       Wagenknecht ist nicht dabei, ebenso wenig wie die Öffentlichkeit.
       
       Genau wie bei der Verbandsgründung am vergangenen Wochenende in
       Sachsen-Anhalt ist die Presse nur zu den Statements am Anfang und am Ende
       zugelassen. Wie die Wahlen ablaufen und welche Diskussionen es gibt, das
       verbirgt die Parteiführung lieber. Es zeigt einmal mehr, der inoffizielle
       Leitspruch beim BSW lautet: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.
       
       Die Öffentlichkeit bei solchen Veranstaltungen auszuschließen, ist mehr als
       unüblich. Viele andere Parteien streamen sie sogar ungeschnitten. Das BSW
       Sachsen-Anhalt begründete den Schritt mit der Unerfahrenheit seiner
       Mitglieder: Kameras könnten sie ablenken. Ein willkommener Nebeneffekt ist,
       dass das Bündnis arrangieren kann, welche Bilder bei der Gründung
       entstehen.
       
       Das passt gut zum [1][bislang bekannten Stil]. Sahra Wagenknecht hat ihre
       Partei im Griff. Wer Mitglied wird, entscheidet sie. Unter welchen
       Bedingungen die Landesverbände in Thüringen und Sachsen über Koalitionen
       sondieren, [2][entscheidet sie].
       
       Selbst über die Fan-Artikel möchte sie die Kontrolle behalten, wie sie in
       der ARD erklärte. Taschen, Tassen, T-Shirts und Pullover mit einem Aufdruck
       ihres Gesichtes. Die habe es schon vorher gegeben, sie seien aber auch ein
       bisschen peinlich gewesen, rechtfertigt sich Wagenknecht in der Talkshow
       von Caren Miosga: „Wir wollten diesen Wildwuchs stoppen.“ Darum gibt es im
       „Unterstützer Shop“ nun eine eigene Kollektion mit ihrem ganz offiziellen
       Konterfei.
       
       Bislang kontrolliert Sahra Wagenknecht auch sehr penibel die grundlegende
       Ausrichtung. [3][Die Partei ist sie und sie ist die Partei]. Spannend wird,
       ob auf zukünftigen Parteitagen auch andere Mitglieder Ideen einbringen
       können. Zumindest in den kommenden 25 Jahren könne sie alterstechnisch noch
       vorne mitmischen, sagt Wagenknecht. Spätestens danach braucht das BSW aber
       einen neuen Namen.
       
       13 Sep 2024
       
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