# taz.de -- Bewegungstermine in Berlin: „Hinterland heißt Widerstand“
       
       > Die kommenden Wahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg verheißen
       > nichts Gutes. Der Widerstand muss auch von Berlin aus unterstützt werden.
       
 (IMG) Bild: Zusammenhalten gegen AfD, Islamismus, Friedrich Merz und Co
       
       Es gibt nicht allzu viel, was dieser Tage Hoffnung macht. Aber die
       [1][Menschen aus Solingen], die sich schützend vor Geflüchtetenunterkünfte
       gestellt haben, gehören dazu. Diese Menschen sind wunderbar, weil sie sich
       der Saat des Hasses widersetzen, die dieser Tage von überall gesät wird:
       Von der AfD und Islamisten sowieso, aber auf andere Weise eben auch von
       [2][Menschen wie Friedrich Merz], der einem mutmaßlichen Terroranschlag mit
       weiteren Asylrechtseinschränkungen begegnen will.
       
       Es geht heute um so grundlegende Sachen: Gegen rechtsextreme Säuberungen
       nach völkischen und politischen Kriterien zu sein, sich gegen den Rassismus
       zu stellen, der die Tat eines mutmaßlichen Terroristen einer ganzen
       Bevölkerungsgruppe zuschiebt. Sich der Menschenfeindlichkeit zu
       widersetzen, die zutage kommt, wenn Abschiebungen ins [3][Taliban-regierte
       Afghanistan] und ins [4][bürgerkriegszerrüttete Syrien] gefordert werden.
       Gegen [5][Nazi-Attacken auf CSDs] präsent zu sein und der konservativen
       Appeasementpolitik entgegenzutreten, die den Nazis immer mehr
       Zugeständnisse machen will.
       
       Doch all das ist längst nicht mehr selbstverständlich. Bei den kommenden
       Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen wird die AfD jeweils um die 30
       Prozent aller Wähler:innenstimmen erhalten. In Brandenburg, wo am 22.
       September gewählt wird, liegen die Neofaschist:innen bei etwa 25
       Prozent. Gerade in der Berliner Innenstadtbubble kann die Angst vor der AfD
       eine Flucht in Partynächte und ins Privatleben auslösen, weil hier eben
       genau das noch möglich ist: zu verdrängen, dass es um den Antifaschismus in
       Deutschland wohl seit 1945 nicht mehr so schlecht stand.
       
       ## Der AfD die Wahlparty versauen
       
       Die Menschen in den unmittelbar betroffenen Regionen haben diesen Luxus
       nicht. Für sie sind Faschist:innen keine abstrakte Bedrohung, sondern
       eine tagtägliche Realität, die ihnen auf der Straße begegnet. Und auch die
       Sicherheit in den Innenstädten ist eine Illusion. Dieser Tage muss deshalb
       immer wieder die Selbstverständlichkeit wiederholt werden, dass man gegen
       Faschismus gerade dann was machen muss, wenn er immer stärker zu werden
       scheint.
       
       Um der AfD noch einen Strich durch die Rechnung zu machen, heißt es deshalb
       am Samstag: ab nach Erfurt, [6][Björn Höcke seinen Wahlkampfabschluss
       versauen]. In die Thüringer Landeshauptstadt geht’s mit einem
       Expressshuttle der renommierten Busagentur Antifa Reisen, angeboten von der
       [7][North East Antifa]. Abfahrt ist um 9:30 Uhr aus Berlin, der Abfahrtsort
       wird nach Ticketkauf mitgeteilt. Die gibt’s entweder im Baiz (Schönhauser
       Allee 26a), im L5 Späti (Lenaustr. 5) oder nach einer Mail an
       [8][nea@riseup.net]. Empfohlen wird ein Spendenbetrag von 15 Euro, aber aus
       Geldgründen wird niemand zurückgelassen.
       
       Am Wahlabend wird zudem zu dezentralen Aktionen aufgerufen, um die Faschos
       nicht in Ruhe feiern zu lassen. Auch hier gibt es die Möglichkeit, konkret
       Menschen in den betroffenen Bundesländern zu unterstützen. In Dresden
       freuen sich die Antifas über jede Unterstützung der [9][„Wir bleiben
       unregierbar!“-Demo] (Sonntag, 1. 9., 20 Uhr, Martin-Luther-Platz). In
       Erfurt ruft das [10][„Auf Die Plätze“-Bündnis] am Sonntag um 17 Uhr zum
       Landtag, um den Wahlabend zu begleiten. Eine Antifademo startet in Erfurt
       unter dem Motto [11][„Der rechten Hegemonie entgegentreten“] um 19 Uhr in
       der Arnstädter Straße.
       
       ## Unterstützung für Geflüchtete gesucht
       
       Aber auch in Berlin gibt es genügend Termine, um sich antifaschistisch zu
       engagieren. Am Donnerstag beispielsweise will die AfD in Hohenschönhausen
       eine Kundgebung abhalten. Die Partei wird dabei wieder versuchen, den
       Leuten einzureden, dass die sozialen Probleme in diesem Land nicht an
       kapitalistischer Ausbeutung oder Ungleichheit, sondern ausgerechnet an
       denen liegen, die hier Schutz suchen. [12][Auf der Gegenkundgebung] wird
       dagegen klargemacht: „Das Problem sind nicht unsere neuen Nachbar:innen!
       Das Problem ist die AfD!“ (Donnerstag, 29. 8., Prerower Platz, 17:30 Uhr).
       
       Im Vorfeld der Brandenburger Landtagswahlen ist am 8. September die
       Antifa-Demo „Hinterland heißt Widerstand“ in Prenzlau geplant. Warum die
       Demo in der Uckermark stattfindet und wie sich die antifaschistische Arbeit
       dort gestaltet, erfährt man [13][auf einer Infoveranstaltung] während eines
       lockeren Abends im Sektgarten vom://about blank mit der Antifa Uckermark
       und dem [14][Solidarischen Bündnis gegen Rechts] (Donnerstag, 29. 8., About
       Blank, Markgrafendamm 24c, 20 Uhr).
       
       Wer lieber konkret junge Geflüchtete in Berlin unterstützen will, kann in
       Betracht ziehen, für ein unbegleitet geflüchtetes Kind oder einen
       Jugendlichen eine ehrenamtliche Vormundschaft zu übernehmen. Auf einem
       Abend des [15][Netzwerks Vormundschaft für unbegleitete minderjährige
       Geflüchtete] und der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie wird
       über Aufgaben, Verfahren und Unterstützungsangebote informiert. Außerdem
       berichtet ein ehrenamtlicher Vormund von seinen Erfahrungen (Dienstag, 3.
       9., Amerika-Haus, Hardenbergstr. 22-24, 18.30–20 Uhr).
       
       27 Aug 2024
       
       ## LINKS
       
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 (DIR) [7] https://antifa-nordost.org/
 (DIR) [8] /nea@riseup.net
 (DIR) [9] https://terminal.digital/events/demo-wir-bleiben-unregierbar/
 (DIR) [10] https://plaetzef.noblogs.org/
 (DIR) [11] https://x.com/KeinBockAufNazi/status/1824476300381135332
 (DIR) [12] https://x.com/antifanordost/status/1824068663533547800
 (DIR) [13] https://stressfaktor.squat.net/node/307269
 (DIR) [14] /Solidarisches-Buendnis-gegen-Rechts/!5994908
 (DIR) [15] https://www.netzwerk-vormundschaft.de/
       
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 (DIR) Timm Kühn
       
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