# taz.de -- Shein-Produkte stark belastet: Kleidung mit Schadstoffen
       
       > In Kleidung der beliebten Mode-Plattform Shein wurden hohe
       > Schadstoffmengen gefunden. Die Firma nimmt die Ware vom Markt – doch
       > Zweifel bleiben.
       
 (IMG) Bild: Extrem schadstoffbelastet: Mode der chinesischen Firma Shein
       
       Berlin taz | Nach dem [1][Fund von zahlreichen Schadstoffen in
       Kleidungsstücken der Ultra-Fast-Fashion-Plattform Shein] hat das
       Unternehmen angekündigt, die betroffenen Produkte vom Markt zu nehmen. „Wir
       nehmen die Ergebnisse von Ökotest ernst und nehmen vorsorglich, im Einklang
       mit unseren eigenen Sicherheitsprozessen und -protokollen, die Produkte aus
       dem Verkauf, von denen Ökotest sagt, dass sie den gesetzlichen
       Anforderungen nicht entsprechen würden“, schrieb der taz eine Sprecherin
       des Unternehmens.
       
       Die Zeitschrift Ökotest hatte in der vergangenen Woche [2][Ergebnisse von
       in Auftrag gegebenen Laboranalysten veröffentlicht]. Demnach war in 8 der
       21 bei Shein bestellten Produkten die Schadstoffbelastung so hoch, dass die
       Tester:innen das Produkt abwerteten. Bei 2 Produkten lagen die
       gefundenen Chemikalienmengen sogar über den Grenzwerten, die die
       EU-Chemikalienverordnung Reach vorgibt.
       
       Insgesamt vergab Ökotest für 3 Produkte die Note „ungenügend“, 11-mal ein
       „mangelhaft“ und 7-mal ein „ausreichend“. Dass kein Produkt besser
       abschnitt, liegt daran, dass Shein nicht auf den Fragenkatalog der
       Tester:innen antwortete – und sich damit laut Ökotest nicht ausschließen
       lasse, dass es in der Produktion zu Zwangsarbeit komme.
       
       Die Sprecherin von Shein erklärte nun, das Unternehmen arbeite mit
       „internationalen externen Prüfagenturen zusammen, um regelmäßige
       Produkttests durchzuführen“. Im vergangenen Jahr seien so mehr als 400.000
       chemische Sicherheitstests durchgeführt worden. Allerdings bringen
       [3][Ultra-Fast-Fashion-Anbieter] wie Shein täglich bis zu mehrere tausend
       neue Produkte auf den Markt.
       
       Shein kommt aus China, mittlerweile hat die Firma ihren Sitz in Singapur.
       Dank extrem niedriger Preise ist der Anbieter besonders bei jungen
       Kund:innen beliebt. In einer Umfrage des Kölner
       Handelsforschungsinstituts IFH vom Mai gaben 22 Prozent der Befragten an,
       mindestens einmal im Monat über Shein zu bestellen.
       
       „Kleidungstücke, die vor giftigen Chemikalien derart strotzen, dürfen aus
       unserer Sicht nicht verkauft werden“, sagte Ökotest-Sprecherin Karen
       Richterich der taz. Sie bezeichnete Sheins Entscheidung, die betroffenen
       Artikel vom Markt zu nehmen, als „notwendig“. Richterich zufolge stellt
       sich aber die Frage, wie wichtig das Unternehmen die Prüfung seiner
       Produktionsprozesse nimmt. Schließlich habe Shein dem Magazin dazu keine
       Angaben gemacht. Ihr Fazit: „Für uns bleibt es undurchsichtig.“
       
       29 Jul 2024
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Oekotest-warnt-vor-Kleidung-von-Shein/!6026134
 (DIR) [2] https://www.oekotest.de/kosmetik-wellness/Shein-Mode-im-Test-Schnaeppchen-stecken-teils-voller-giftiger-Chemikalien_14755_1.html
 (DIR) [3] /Fast-Fashion-in-Frankreich/!5996190
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Svenja Bergt
       
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