# taz.de -- Homöopathie als Kassenleistung: Lauterbach will Globuli streichen
       
       > Geht es nach dem Gesundheitsminister, sollte Homöopathie keine
       > Kassenleistung mehr sein. „Grundlage unserer Politik muss
       > wissenschaftliche Evidenz sein“, sagt er.
       
 (IMG) Bild: Schluss mit Globuli auf Kosten der Kassen: Karl Lauterbach will Homöopathie aus den Kassenleistungen streichen
       
       Berlin dpa | Bundesgesundheitsminister [1][Karl Lauterbach] will die
       Finanzierung homöopathischer Behandlungen durch gesetzliche Kassen
       streichen. „Homöopathie macht als Kassenleistung keinen Sinn“, schrieb der
       SPD-Politiker auf der Online-Plattform X (früher Twitter). „Die Grundlage
       unserer Politik muss die wissenschaftliche Evidenz sein.“ Auch den
       Klimawandel könne man „nicht mit Wünschelruten bekämpfen“.
       
       Basis für homöopathische Arzneimittel können pflanzliche, mineralische und
       tierische Substanzen sein. Die extrem verdünnten Stoffe werden zum Beispiel
       in Form von Kügelchen (Globuli) verabreicht. Wissenschaftlicher Konsens
       ist, dass für homöopathische Behandlungen [2][keine Wirkung nachgewiesen
       ist], die über Placebo-Effekte hinausgeht.
       
       Wie der Spiegel am Mittwochabend berichtete, verschickte Lauterbachs
       Ministerium ein Empfehlungspapier an andere Ministerin, in dem dargelegt
       wird, wo bei der Gesetzlichen Krankenversicherung gespart werden kann.
       Darin heißt es dem Bericht zufolge: „Leistungen, die keinen medizinisch
       belegbaren Nutzen haben, dürfen nicht aus Beitragsmitteln finanziert
       werden.“ Und weiter: „Aus diesem Grund werden wir die Möglichkeit der
       Krankenkassen, in der Satzung auch homöopathische und anthroposophische
       Leistungen vorzusehen, streichen und damit unnötige Ausgaben der
       Krankenkassen vermeiden.“ Zusatzversicherungen sollen aber weiter möglich
       sein.
       
       Lauterbach hatte bereits im Oktober 2022 gesagt, [3][die Streichung von
       Homöopathie als Kassenleistung zu erwägen]. „Obwohl die Homöopathie vom
       Ausgabenvolumen nicht bedeutsam ist, hat sie in einer
       wissenschaftsbasierten Gesundheitspolitik keinen Platz“, sagte er damals
       dem Spiegel. Dem Magazin zufolge würden durch die Maßnahme höchstens zehn
       Millionen Euro eingespart.
       
       11 Jan 2024
       
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