# taz.de -- OECD-Migrationsbericht für Deutschland: Hälfte der Zuwanderer sind EU-Bürger
       
       > Die Hälfte der Personen, die 2022 nach Deutschland einwanderten, waren
       > EU-Bürger. Sie sind die größte Gruppe, dann folgen Kriegsgeflüchtete.
       
 (IMG) Bild: Vor einem Ankunftszentrum in München
       
       Berlin dpa/taz | Die Hälfte der dauerhaften Zuwanderer in Deutschland waren
       im vergangenen Jahr EU-Bürger. Das teilte die OECD am Dienstag mit. Die
       EU-Freizügigkeit macht demnach die größte der vier Migrationskategorien
       aus. Wer Unionsbürger ist, darf sich in der EU frei bewegen, in jedes
       Mitgliedsland einreisen und sich dort aufhalten. „Bei der Freizügigkeit
       sind das Leute, die länger als ein Jahr bleiben und keine Studenten sind“,
       sagte eine Sprecherin.
       
       Die zweitgrößte Gruppe war laut OECD mit 21 Prozent der humanitären
       Migration zuzuordnen. [1][Das sind zum Beispiel Menschen, die vor Krieg
       fliehen.] Rund 15 Prozent der Zuwanderer seien über den Familiennachzug
       nach Deutschland gekommen. Die [2][Arbeitsmigration] bleibe von
       nachgeordneter Bedeutung: Um in Deutschland zu arbeiten, seien nur 14
       Prozent der Menschen zugewandert.
       
       Am Montag hatte die OECD ihren neuen Migrationsbericht vorgestellt. Die auf
       ein Rekordniveau gestiegene Zuwanderung in die Industrieländer stärkt
       [3][demnach den Arbeitsmarkt]. Mit mehr als sechs Millionen dauerhaften
       Zuwanderern in die OECD-Länder habe der Zuzug 2022 ein noch nie dagewesenes
       Ausmaß erreicht. Flüchtlinge aus der Ukraine sind in diesen Zahlen nicht
       berücksichtigt. Für Deutschland geht die OECD für 2022 von 641. 100
       Zuwanderern aus.
       
       ## Starker Anstieg von Asylanträgen derzeit
       
       Derzeit ist ein starker Anstieg der Asylanträge zu verzeichnen. Allein bis
       September dieses Jahres wurden nach Angaben des Bundesamts für Migration
       und Flüchtlinge in Deutschland 233.744 Erstanträge auf Asyl gestellt – und
       somit deutlich mehr als im gesamten Vorjahr. Zudem hat Deutschland mehr als
       eine Million Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen, die kein Asyl
       beantragen müssen.
       
       24 Oct 2023
       
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