# taz.de -- Cem Özdemir in der taz: „Wir haben harte Gegner“
       
       > Cem Özdemir bittet beim Umbau der Tierhaltung um Geduld: Schließlich
       > würden die Grünen nicht allein regieren, die Widerstände seien groß.
       
 (IMG) Bild: Landwirtschaftsminister Cem Özdemir von den Grünen
       
       Berlin taz | [1][Bundesagrarminister Cem Özdemir] hat Vorwürfe
       zurückgewiesen, er sei etwa beim [2][Umbau der Tierhaltung] zu lasch
       gegenüber der FDP. „Wir Grüne sind fest davon überzeugt, dass wir sehr gute
       Argumente haben. Wir sollten aber nicht vergessen: Das sind andere Parteien
       auch. Und da wir nun mal nicht alleine regieren, braucht es eben auch
       Kompromisse, um zum Ziel zu kommen“, sagte der Grünen-Politiker der taz
       (Dienstagausgabe). Seine Macht sei begrenzt. „Der Staatsaufbau der
       Bundesrepublik Deutschland sieht nicht vor, dass der
       Bundeslandwirtschaftsminister am Parlament, den Koalitionspartnern, dem
       Bundesrat und der EU-Kommission vorbei das Recht aushebeln kann“, so der
       Minister.
       
       „Das Schöne an meiner Arbeit ist ja, dass ich die Kritik der Umwelt- und
       Tierschutzseite selber zitieren kann, weil ich sie in vielen Fragen teile.
       Ich bitte nur um Geduld. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.
       Vergessen wir nicht: Wir bauen da gerade ein System grundlegend um“,
       ergänzte Özdemir. „Ich habe auch harte Gegner, die den Umbau nicht wollen.
       Die Krise der Tierhaltung in Deutschland trifft ja nicht alle
       gleichermaßen. Vor allem die kleineren, landwirtschaftlichen Betriebe haut
       es aus der Kurve. Andere haben sich aber auch sehr gut damit eingerichtet,
       und die sind sehr wortstark und gut organisiert. Nicht jeder sieht die
       politische Notwendigkeit, dass auch kleine, familiengeführte Höfe mit
       tiergerechter Haltung eine Zukunft haben.“
       
       Zuletzt hatten am Montag die OrganisatorInnen der für Samstag in Berlin
       geplanten „Wir haben es satt“-Demonstration für eine Agrarwende kritisiert,
       dass Özdemir „zu wenig für den notwendigen Umbau der Landwirtschaft und die
       sozial gerechte Ernährungswende unternimmt“. Tierschützer werfen ihm zum
       Beispiel vor, zu wenig Zuschüsse für Landwirte bereitzustellen, die ihr
       Vieh artgerechter halten wollen. Die Kriterien seines geplanten
       verpflichtenden Tierhaltungskennzeichens seien zu weich.
       
       [3][ Das ganze taz-Interview mit Cem Özdemir finden Sie hier. ]
       
       16 Jan 2023
       
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 (DIR) Jost Maurin
       
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