# taz.de -- Konsequenzen nach Kritik: NRW-Umweltministerin gibt Amt auf
       
       > Ursula Heinen-Esser war massiv dafür kritisiert worden, während der
       > Flutkatastrophe überwiegend im Mallorca-Urlaub gewesen zu sein. Nun tritt
       > sie zurück.
       
 (IMG) Bild: Ursula Heinen-Esser (CDU) im April 2022 im nordrhein-westfälischen Landtag
       
       Düsseldorf epd/dpa | Die nordrhein-westfälische Umweltministerin [1][Ursula
       Heinen-Esser] (CDU) ist nach heftiger Kritik an ihrem Verhalten während der
       Flutkatastrophe zurückgetreten. Damit wolle sie „Schaden vom Amt abwenden“
       und ihre Familie schützen, sagte Heinen-Esser am Donnerstagabend.
       Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) habe den Rücktritt bereits angenommen.
       Finanzminister Lutz Lienenkämper (CDU) übernimmt nun zusätzlich ihre
       Ressorts.
       
       Der Rückzug erfolgt gut einen Monat vor der Wahl eines neuen Landtags in
       Nordrhein-Westfalen. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Thomas Kutschaty forderte
       darüber hinaus Antworten von Wüst und weiteren Regierungsmitgliedern.
       
       Heinen-Esser war massiv dafür kritisiert worden, dass sie bei der
       [2][Flutkatastrophe im Juli 2021] überwiegend im Urlaub auf Mallorca war –
       vor allem um sich dort nach eigenen Angaben um ihre 15-jährige Tochter und
       deren Freundinnen zu kümmern. Die Oppositionsparteien SPD und Grüne hatten
       wiederholt den Rücktritt der Politikerin gefordert. Bei der Aussprache über
       den Zwischenbericht des Ausschusses zur Flutkatastrophe im Düsseldorfer
       Landtag warfen sie der Landesregierung am Donnerstag Versagen während der
       Hochwasserkatastrophe vor.
       
       Heinen-Esser räumte bei ihrem Rücktritt ein, dass sie ihr Verhalten vom
       Sommer 2021 „der Öffentlichkeit nicht vermitteln“ habe können. „Es gibt
       kein Verständnis für mein Vorgehen und mein Verhalten im vergangenen Juli“,
       betonte sie. Sie bedauere das Bild, „das mein eigenes Handeln und die
       nachträgliche Darstellung erzeugt“ hätten. Dieses Bild entspreche nicht
       dem, wie sie wirklich sei. Dadurch sei das „notwendige Vertrauen in mich
       als Ministerin nachhaltig infrage gestellt“. Zudem erklärte sie: „Die
       menschlichen Schicksale der Katastrophe sind mir nahe gegangen, sie sind in
       meinem Kopf.“
       
       Der SPD-Fraktionsvorsitzende Kutschaty erklärte, der Rücktritt sei
       überfällig gewesen. Die Reise samt Geburtstagsfeier auf Mallorca
       bezeichnete er als „instinkt- und pietätlos“. Die Landesregierung müsse
       weitere Fragen dazu beantworten. Ministerpräsident Wüst müsse ebenfalls
       „umgehend Antworten liefern“. Auch die Grünen im Düsseldorfer Landtag
       begrüßten die Entscheidung der Ministerin. Der Rücktritt sei nach der
       Salami-Taktik der vergangenen Tage und Stunden überfällig gewesen.
       
       8 Apr 2022
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Ursula-Heinen-Esser/!t5041630
 (DIR) [2] /Nach-der-Hochwasserkatastrophe/!5825359
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Ursula Heinen-Esser
 (DIR) Schwerpunkt Klimawandel
 (DIR) Flutkatastrophe in Deutschland
 (DIR) Schwerpunkt Klimawandel
 (DIR) Christine Lambrecht
 (DIR) Kolumne Flimmern und Rauschen
 (DIR) Flutkatastrophe in Deutschland
 (DIR) Flutkatastrophe in Deutschland
 (DIR) Nordrhein-Westfalen-Wahl 2022
 (DIR) Kolumne Zwischen Menschen
 (DIR) Flutkatastrophe in Deutschland
 (DIR) Flutkatastrophe in Deutschland
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Ein Jahr Flutkatastrophe im Ahrtal: Schutz in der Klimakrise
       
       Eine Pflichtversicherung gegen Überschwemmung könnte verhindern, dass nach
       Flutkatastrophen wie an der Ahr Opfer vor dem finanziellen Nichts stehen.
       
 (DIR) Shitstorm für Verteidigungsministerin: Die Helikoptermutter
       
       Christine Lambrecht steht in der Kritik, weil sie ihren Sohn im
       Regierungshubschrauber mitfliegen ließ. Dumme Sache – aber kein Grund für
       einen Rücktritt.
       
 (DIR) Landtagswahlkampf in NRW: Wer hat das schlimmste Deutsch?
       
       In anderthalb Wochen wählt Nordrhein-Westfalen einen neuen Landtag. Der
       Blick auf die Wahlplakate ist ernüchternd.
       
 (DIR) „Mallorca-Gate“ nach Flut in NRW: Tränen im Landtag
       
       Ursula Heinen-Esser sagt nach ihrem Rücktritt vor dem
       Untersuchungsausschuss aus. Das belastet NRW-Ministerpräsident Wüst – und
       die SPD.
       
 (DIR) Flutkatastrophe an der Ahr: Spiegel bittet um Entschuldigung
       
       Ihren vierwöchigen Urlaub zehn Tage nach der Flutkatastrophe bezeichnet die
       Bundesfamilienministerin als „Fehler“. Kanzler Scholz spricht ihr sein
       Vertrauen aus.
       
 (DIR) Nachwirkungen der Flutkatastrophe: NRW-CDU droht Wüsterloo
       
       Nach dem Rücktritt von Landesumweltministerin Ursula Heinen-Esser ist
       Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst stark angeschlagen.
       
 (DIR) Nach der Hochwasserkatastrophe: Das Flut-Licht im Ahrtal
       
       Ein halbes Jahr nach der Flut kämpfen die Betroffenen noch immer mit den
       Folgen – und helfen sich gegenseitig.
       
 (DIR) Unterwegs im Flutgebiet: Auf den Spuren der Verwüstung
       
       Ein U-Ausschuss soll in Rheinland-Pfalz klären, wie es zur Flutkatastrophe
       im Sommer kommen konnte. Erster Termin: geologische Exkursion im Ahrtal.
       
 (DIR) Flutkatastrophe im Kreis Ahrweiler: Landkreis ignorierte wohl Warnungen
       
       Laut einem Medienbericht versandte die Landesbehörde in der Flutnacht
       automatisierte Mails an die Kreisverwaltung Ahrweiler. Doch dort tat sich
       erstmal nichts.