# taz.de -- Juso-Chefin zum Gasgeschäft mit Russland: Absage an Nord Stream 2
       
       > Jessica Rosenthal fordert im taz-Interview das Aus der Gaspipeline.
       > Ex-Kanzler Schröder ist für sie nur noch ein Interessenvertreter
       > Russlands.
       
 (IMG) Bild: Jessica Rosenthal, hier beim Bundeskongress der Jusos im November
       
       Berlin taz | Die Juso-Vorsitzende Jessica Rosenthal hat ein Aus für die
       Gaspipeline Nord Stream2 gefordert. „Wenn Russland weiter so auftritt, wie
       es das gerade tut, kann Nord Stream 2 nicht in Betrieb gehen“, sagt die SPD
       Politikerin der taz. „Die Bundesregierung sollte, unabhängig von den
       Genehmigungsverfahren, klarmachen, dass sie in der aktuellen Lage nicht
       gewillt ist, dieses Projekt weiter voranzutreiben.“ Das faktische Aus für
       Nord Stream 2 solle gelten, solange Russland als Aggressor gegen die
       Ukraine auftrete.
       
       Die Gaspipeline Nord Stream 2 in der Ostsee ist fertiggestellt, [1][aber
       nicht in Betrieb]. Durch sie sollen jährlich etwa 55 Milliarden Kubikmeter
       Gas von Russland nach Deutschland fließen.
       
       Bislang hatte [2][SPD-Chef Lars Klingbeil erklärt], auch Nord Stream 2
       werde zu den möglichen Sanktionen gehören, falls Russland die Ukraine
       militärisch angreift. Rosenthal, SPD Bundestagsabgeordnete, geht nun weit
       über diese Formel hinaus. SPD-Generalsekretär [3][Kevin Kühnert hatte
       Anfang Januar noch ein Ende der Debatte] um Nord Stream 2 gefordert.
       
       ## Kritik an Ex-Kanzler Schröder
       
       Rosenthal kritisierte auch den einstigen SPD-Bundeskanzler Gerhard Schröder
       scharf, der jüngst die Ukraine aufgefordert hatte, das Säbelrasseln
       einzustellen. „Gerhard Schröder äußert sich nicht als Funktionär der SPD.
       Er trägt keine Verantwortung mehr in der Partei – und das ist auch gut so“,
       sagte Rosenthal im taz-Interview. Und weiter: „Gerhard Schröder redet als
       Interessenvertreter Russlands – und als nichts anderes. Das muss man klar
       so benennen“.
       
       Am Freitag war bekannt geworden, dass Schröder [4][vom russischen
       Staatskonzern Gazprom als Kandidat für die Wahl in den Aufsichtsrat
       nominiert] wurde. Schröder soll am 30. Juni auf der Jahreshauptversammlung
       in Sankt Petersburg gewählt werden. Schröder ist bereits Vorsitzender des
       Gesellschafterausschusses der Nord Stream AG und Aufsichtsratschef beim
       staatlichen russischen Energiekonzern Rosneft.
       
       Das Interview mit Jessica Rosenthal erscheint in ganzer Länge in der
       Montagsausgabe der taz sowie auf [5][taz.de].
       
       6 Feb 2022
       
       ## LINKS
       
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       ## AUTOREN
       
 (DIR) Stefan Reinecke
       
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