# taz.de -- Konzertempfehlungen für Berlin: Allemal international
       
       > Auch drinnen gibt es inzwischen verstärkt Musik zu hören. Und die
       > Freiluftsaison nimmt weiter an Fahrt auf, etwa mit der Reihe „21
       > Sunsets“.
       
 (IMG) Bild: Schafft Kompositionen, die sich beständig im Kreis drehen: Marta De Pascalis
       
       Hilfe, ein Konzert im Inneren! Genau, auch das ist jetzt verstärkt wieder
       möglich. Daher vielleicht besser: Wie schön, ein Konzert im Inneren! Die
       Verstörung ist eben doch noch vorhanden, wie mit der Lage umgehen längst
       nicht restlos geklärt. Da die derzeit auf niedrigem Niveau steigenden
       Infektionszahlen anscheinend vorwiegend jüngere Menschen bis Mitte zwanzig
       betreffen, folgt hier eine Auswahl an Konzerten, die sich vorwiegend an ein
       Publikum im etwas fortgeschrittenem Alter richten, mutmaßlich zumindest.
       
       So öffnet das KM 28 am Sonntag (25. 7.) seine Türen mit einem Programm aus
       klassischer Moderne und Gegenwartsmusik. Zu hören sind Lieder der
       britischen Komponistin Jennifer Walshe und ihres Kollegen Charles Ives, der
       zu den Pionieren der US-amerikanischen Moderne gehörte. Von Ives erklingen
       zudem die „Three-Page Sonata for piano“ und die „Violin Sonata No. 2“. Die
       Interpreten sind Nina Guo, Sopran, Joe Houston am Klavier und die Geigerin
       Sarah Saviet. Zur Sicherheit sind die Sitze sind auf 30 bis 35 Plätze
       limitiert (Karl-Marx-Straße 28, 20.30 Uhr, reservieren kann man über die
       Website: [1][www.km28.de]).
       
       Am Mittwoch (28. 7.) gibt es dann im Gretchen hohen Besuch aus Simbabwe:
       Die Mbira-Spielerin und Sängerin Stella Chiweshe gibt sich mit immerhin 74
       Jahren die Ehre, um das geneigte Berliner Publikum an ihren
       traditionsbewussten Daumenklavier-Exerzitien teilhaben zu lassen.
       
       Gedacht ist die Musik der „Queen of Mbira“ für ein theoretisch sehr altes
       Publikum: Sie will mit ihren Klängen nicht allein die zahlenden Gäste
       zusammenbringen, sondern auch in Kontakt mit den Toten treten. Die Tickets
       sind personalisiert und ausschließlich im Vorverkauf zu haben
       (Obentrautstr. 19-21, 20.15 h, VVK 15 €, Tickets unter
       [2][www.gretchen-club.tickets.de]).
       
       Ebenfalls am Mittwoch (28. 7.) beginnt das Free Jazz-Festival „A l'arme!“,
       das sein Musikprogramm längst über freien Jazz im engeren Sinn hinaus
       erweitert hat. So gibt es zum Auftakt beim Freiluftkonzert im Zenner im
       Treptower Park unter anderem DJ-Sets von der Elektronik-Musikerin Anika und
       ARA, dem DJ-Alias von Arno Raffeiner, einem der letzten Chefredakteure der
       Spex, als diese noch auf Papier erschien.
       
       Live spielt am ersten Abend das Duo Häk/Danzeisen von Bernd Norbert Wuertz
       und Philipp Danzeisen an Elektronik und Schlagzeug auf, auch nicht
       unbedingt eine typische Jazzbesetzung. Die restlichen drei Tage bis
       Sonnabend geht es im Radialsystem weiter, Programm und Tickets gibt es
       unter [3][www.alarmefestival.de]. Am Mittwoch hingegen ist das Konzert
       gratis und anscheinend auch ohne Ticketreservierung (Alt-Treptow 15–17, 18
       Uhr, gratis).
       
       Und wo einst Wassermusik war, sind auch dieses Jahr wieder
       Sonnenuntergänge. Das Haus der Kulturen der Welt bietet in seiner Reihe „21
       Sunsets“ erneut der Umstände halber ein Programm mit Musikern, die in
       Deutschland leben. Am besten gleich in Berlin, wie am Freitag (30. 7.),
       wenn die Indie-Krautrock-Elektronik-Tüftlerin Theresa Stroetges alias
       Golden Diskó Ship sich einen Abend teilt mit der italienischen Synthesizer-
       und Loop-Forscherin Marta De Pascalis und dem mikrotonal gestimmten
       Blechbläsertrio Zinc & Copper um den britischen Tubisten Robin Hayward
       teilt.
       
       International ist das allemal, bloß muss niemand der Beteiligten weite Wege
       in Kauf nehmen. Zu empfehlen ist übrigens auch das Lesungs- und
       [4][Filmprogramm] der 21 Sunsets. Am Sonnabend (24. 7., 22 Uhr) gibt es auf
       dem Dach des HKW etwa Philip Scheffners Essayfilm „Havarie“ über in Seenot
       geratene Geflüchtete im Mittelmeer. Das genaue Programm steht unter
       [5][www.hkw.de] (John-Foster-Dulles-Allee 10, 20 Uhr, 10/8 €).
       
       23 Jul 2021
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.km28.de/
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 (DIR) [3] http://www.alarmefestival.de
 (DIR) [4] https://www.hkw.de/de/programm/projekte/2021/21_sunsets/filme_21_sunsets/termine.php
 (DIR) [5] https://www.hkw.de/de/programm/projekte/2021/21_sunsets/start.php
       
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 (DIR) Tim Caspar Boehme
       
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