# taz.de -- Söder stänkert gegen Laschet: Beleidigte Bratwurst
       
       > CSU-Chef Markus Söder gibt sich „erleichtert“ in seinem Bayern.
       > Gleichzeitig stichelt er gegen den Kanzlerkandidaten der Union.
       
 (IMG) Bild: Einfach abschalten würde er vermutlich am liebsten. Armin Laschet lauscht Söders Videobeitrag
       
       Nach der Klärung der K-Fragen sah es für einen Moment so aus, als würden
       die Grünen jetzt vielleicht die Union als Streithanselpartei ablösen.
       Während [1][Robert Habeck in der Zeit] über seine großen Schmerzen nach der
       Nominierung von Annalena Baerbock zur grünen Kanzlerinnenkandidatin klagte,
       schwieg Markus Söder nach seiner Niederlage im Machtkampf gegen Armin
       Laschet erst mal ein paar Tage und schien sich wie ein braver Parteisoldat
       still in sein Schicksal als Nummer zwei zu fügen.
       
       Wahrscheinlich war er da einfach nur erschöpft. Den Eindruck einer neuen
       Söder’schen Bescheidenheit hat der CSU-Chef nun jedenfalls eindrucksvoll
       korrigiert. [2][Söders Wochenendinterview in der Süddeutschen Zeitung] ist
       eine Kampfansage. Gewohnt kraftmeierisch betonte der
       Leider-doch-nicht-Kandidat den vermeintlichen Unterschied zum Grünen
       Habeck. Von Schmerz könne bei ihm, Söder, „überhaupt nicht“ die Rede sein.
       Er verspüre höchstens „ein wenig Enttäuschung, aber auch Erleichterung“.
       
       Schließlich sei Bayern, wo jetzt wieder sein Platz ist, „nach wie vor das
       schönste Land der Welt“ und „meine Lebensaufgabe“. Wer’s glaubt, wird mit
       einer [3][Online-Mitgliedschaft der CSU] selig, die Söders Partei gerade
       mit einer neuen Werbeoffensive den Fans in ganz Deutschland anbietet, die
       ihn weiter unterstützen wollen. Warum sollte die CSU das tun, wenn sich
       Söder künftig auf Bayern beschränken möchte? Laschet jedenfalls muss sich
       auf weitere Querschüsse aus München einstellen.
       
       Söder ist zu klug, um sie direkt auf den CDU-Chef abzufeuern. Er streut sie
       geschickt in seine Warnungen vor einem Rückfall der Union in Politik „aus
       den 90er-Jahren“ ein. Die Begriffe „altmodisch“ und „Old School“ platziert
       er so, dass auch ohne den Namen Laschet jeder weiß, wer damit gemeint ist.
       Aber man merkt daran halt auch, dass Söder eben doch beleidigt ist und auf
       Rache sinnt. Also hängt er die Messlatte für Laschet möglichst hoch.
       
       „Deutlich über 30 Prozent“ müsse die Union erreichen, eigentlich sogar
       „näher an 35 Prozent“. Söders Abrechnung mit Laschet folgt nach der Wahl.
       Darauf kann sich Laschet verlassen. Zu hundert Prozent.
       
       25 Apr 2021
       
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 (DIR) [3] https://www.csu.de/
       
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 (DIR) Lukas Wallraff
       
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