# taz.de -- K-Frage der Union: Mit Söder kann's nicht gut gehen
       
       > Es wäre fatal für die Union, Söder als Kandidaten für das Kanzleramt
       > aufzustellen. Die aktuell für ihn günstigen Umfragen ändern daran nichts.
       
 (IMG) Bild: Der lieber nicht? Markus Söder auf dem Weg zur Unionsfraktionssitzung am 13. April in Berlin
       
       In einem Punkt zumindest hat [1][Markus Söder] recht: seinem kritischen
       Blick auf die Beliebtheitswerte von [2][CDU-Chef Armin Laschet]. Natürlich
       sind diese mehr als eine Momentaufnahme, wie die CDU-Führung gerne
       behauptet. Das ist ein dickes Problem. In den Umfragen steht der CDU-Chef
       bundesweit seit Langem miserabel da, selbst in NRW bricht die Unterstützung
       weg. Laschet müsste sich also sehr weit nach vorne arbeiten, will er im
       Kanzleramt landen.
       
       Und die Union fällt dabei als Zugpferd nach Lage der Dinge aus. Dass Söder
       mit seiner steten Kritik und den miesen Sticheleien gen Düsseldorf dazu
       beigetragen hat, geschenkt. Auch, dass er selbst bei der [3][letzten
       Landtagswahl derbe Verluste] eingefahren hat, [4][während Laschet NRW für
       die CDU zurückgewann], sei außen vor gelassen. Das Problem ist doch: Söder
       hat mit seiner langen Weigerung, sich zur Kandidatur zu bekennen, die Union
       in dieses fatale Duell getrieben.
       
       Dabei kann er es, wenn überhaupt, nur zu einem extrem hohen Preis gewinnen.
       Die Zusammenarbeit der Schwesterparteien stünde erneut am Abgrund,
       mindestens. Und die CDU würde ins Bodenlose stürzen. Deshalb kann sie einem
       Kanzlerkandidaten Söder ihre Zustimmung nicht geben, Beliebtheitswerte hin
       oder her. Mit einer Niederlage in diesem Duell wäre der eben erst mühsam
       gewählte CDU-Chef demontiert und müsste eigentlich zurücktreten; auch das
       Präsidium wäre angeschlagen.
       
       Die CDU stünde, zweieinhalb Jahre nachdem Angela Merkel ihren Rückzug vom
       Parteivorsitz verkündet hat, erneut kopflos da. Zum inhaltlichen Vakuum,
       das bei den Christdemokrat:innen schon länger herrscht, käme das
       personelle wieder hinzu. Mit aller Macht würden neue Grabenkämpfe
       aufbrechen. Und in NRW, wo im kommenden Jahr gewählt wird, wäre Laschet
       massiv geschwächt. Das nächste Land könnte verloren gehen.
       
       All das würde sich bei der Bundestagswahl negativ niederschlagen, wenn
       nicht zum Debakel führen. Die derzeit guten Beliebtheitswerte von Söder
       dürften da wenig helfen.
       
       13 Apr 2021
       
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