# taz.de -- AfD vs. VVN-BdA: Verhandlung verschoben
       
       > Die AfD hat den Berliner Vorsitzenden des VVN-BdA wegen angeblicher
       > Nötigung angezeigt. Der Prozess wurde nun verschoben.
       
 (IMG) Bild: Die Verhandlung sollte im Amtsgericht Tiergarten stattfinden, wurde aber vertagt
       
       Berlin taz | Am Donnerstagmorgen stehen Linke und AfD-Anhänger direkt
       nebeneinander im Amtsgericht Tiergarten. Der Grund: Nachdem einige
       Aktivist:innen Anfang letzten Jahres verhindert hatten, dass die AfD einen
       Kranz bei einer Gedenkveranstaltung für die Opfer des Holocaust
       niederlegte, zeigte diese den Geschäftsführer der Berliner Vereinigung der
       Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten
       (VVN-BdA) wegen angeblicher Nötigung an.
       
       Als sich die Türen des Gerichtssaals dann öffnen, zeichnet sich allerdings
       schnell ab, dass der Fall heute nicht entschieden wird. Die Richterin
       verkündet, dass ein als Zeuge geladener Polizist nicht anwesend sein könne
       und die Verhandlung deswegen verschoben werden müsse.
       
       ## Einstellung abgelehnt
       
       Eine angebotene Einstellung des Verfahrens, die allerdings Kosten für den
       Angeklagten bedeutet hätte, hat dieser abgelehnt. Das ist auch symbolischer
       Natur: „Eine „Einstellung bedeutet ein Schuldeingeständnis, dem wir nicht
       zustimmen wollen“, erklärt der VVN-BdA-Geschäftsführer. Die Vereinigung
       hatte ihren Protest damals in einem [1][offenen Brief] damit begründet,
       dass die AfD nur deshalb an Gedenkveranstaltungen teilnehme, um sich als
       „normale demokratische Partei darzustellen“, während sie gleichzeitig
       „einen fundamentalen Angriff auf die Erinnerungskultur in Deutschland“
       vornehme. Aussagen von AfD-Politikern wie Alexander Gaulands Relativierung
       der NS-Zeit als „Vogelschiss“ in der deutschen Geschichte oder Björn Höckes
       Forderung nach einer „errinerungspolitischen Wende um 180 Grad“ stünden
       dabei sinnbildlich für den Geschichtsrevisionismus der AfD.
       
       Wann genau die Hauptverhandlung weitergehen wird, ist bisher noch unklar.
       Klar aber ist, dass die VVN-BdA den Prozess gegen die AfD bis zum Ende
       führen will.
       
       5 Nov 2020
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://berlin.vvn-bda.de/2019/01/offener-brief-am-27-januar-kein-gedenken-an-die-opfer-des-naziregimes-zusammen-mit-der-afd/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Roberto Sanchino Martinez
       
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       zulassen.