# taz.de -- Ausstellung „KinoSaurier“ in Hannover: Evolution der Effekte
       
       > Das Landesmuseum Hannover widmet Dinosauriern eine Ausstellung –
       > besonders denen im Kino.
       
 (IMG) Bild: Beliebte Echse: Einen Seismosaurus – hier im Dinosaurierpark Teufelsschlucht – kriegt auch Hannover
       
       Hamburg taz | Erst mal ist es ein Wortspiel: „Kinosaurier“ – mit einer hier
       nicht gern gesehenen [1][Binnenmajuskel]: „KinoSaurier“ – hat das
       Landesmuseum Hannover eine [2][kommende Ausstellung] betitelt. Eröffnen
       soll sie, so die Coronabekämpfung das dann wieder erlaubt, Anfang Dezember.
       
       Selbst wenn aber die jüngst verschärften Hygienebestimmungen über den
       November hinaus verlängert werden sollten, das Museum also geschlossen
       bleiben müsste, könnten Menschen etwas haben vom Projekt. Denn das
       Außengelände bevölkern dann etliche lebensgroße Dino-Nachbildungen.
       
       Die werden schon in der nächsten Woche angeliefert – Details bat man nicht
       vor Dienstag auszuplaudern, vielleicht ja aus Angst vor dem Zorn mancher
       Verkehrsteilnehmer*innen in der – apropos Dinosaurier – so sehr [3][aufs
       Auto hin optimierten Landeshauptstadt]? Denn irgendwie klingt die Ankunft
       von teils über 40 Meter langen Echsen wie eines Seismosaurus, [4][auch
       „Erdbeben-Echse“ geheißen], als könnte sie für Stau sorgen.
       
       Oder soll die Dino-Diskretion schaulustiges Volk fernhalten? Denn ein
       [5][echtes Faszinosum] sind ja T-Rex oder die Raptoren, und das nicht erst,
       seit vor inzwischen bald 30 Jahren Steven Spielberg mit dem ersten der
       „Jurassic Park“-Filme das durchaus alte Riesenmonstergenre in eine neue Ära
       des Blockbusterkinos führte – und das unter Nutzung von immer noch ganz
       schön viel altmodischer, also gerade nicht im Computer entstandener
       Illusion. (Weshalb frühere Filme dieses Franchise so viel überzeugender
       wirken [6][als die späteren.])
       
       Womit wir bei der anderen, der weniger kalauernden Lesart des Titels
       angekommen sind: „Kinosaurier“ heißt so, weil sich die Ausstellung genau
       dafür interessiert, wie die Populärkultur uns welche
       [7][Dinosaurier]-Bilder geschenkt hat – nicht nur, aber eben doch nicht
       zuletzt das Kino: „Seit den Anfängen des Bewegtbildes“, so schreiben die
       Museumsverantwortlichen, „lassen Kino und Fernsehen die Urzeitmonster immer
       wieder auferstehen.“
       
       Bloß: Wie entstanden die bis heute so wirkmächtigen Vorstellungen? Auf
       Grundlage welches jeweiligen Wissens über Millionen Jahre zurückliegende
       Zeiten? Und entsprechen sie dem heutigen Stand der Forschung? Und wie kam
       und kommt, eben, das jeweils den Filmschaffenden Mögliche zum Tragen, also
       sozusagen die Evolution der Spezialeffekte? Das will „Kinosaurier“ ab
       Anfang Dezember ausleuchten mit einem interdisziplinären Ansatz – entlang
       der Filmgeschichte.
       
       11 Nov 2020
       
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 (DIR) Alexander Diehl
       
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