# taz.de -- Vorschlag zur Frauenquote in der CDU: Starke Gegenkräfte
       
       > AKK will eine verbindliche Frauenquote durchsetzen. Selbst wenn das
       > klappt: Es bleibt schwierig für CDU-Frauen.
       
 (IMG) Bild: Die CDU – bekannt als ziemlicher Männerverein
       
       Womöglich wird es in der Zukunft einmal heißen, [1][Annegret
       Kramp-Karrenbauer habe die Frauenquote in der CDU durchgesetzt]. Sie sei
       zwar nur kurz Parteivorsitzende gewesen, aber immerhin – dieses Projekt
       könne sie sich auf die Fahne schreiben. Nun ist es aber so, dass die
       Satzungskommission der CDU dem Parteitag Anfang Dezember eine solche
       Änderung der Satzung erst einmal vorschlagen muss.
       
       Und erst wenn die Delegierten zustimmen, kann diese Partei der alten weißen
       Männer für sich beanspruchen, in der Moderne ankommen zu wollen. Beim
       Showdown in Stuttgart kann aber noch viel passieren. Annegret
       Kramp-Karrenbauer jedenfalls wird dort nicht die Zukunft der Partei
       personifizieren; und die Gegenkräfte sind stark und mobilisierbar.
       
       Das Ziel ist, [2][ab 2023 fünfzig Prozent der Sitze in den Parteigremien
       mit Frauen zu besetzen]. Selbst wenn das klappt, wird die Sache der Frauen
       in der CDU alles andere als einfach. Die Realität sieht so aus, dass
       aktuell gerade mal ein Viertel der Mitgliedschaft weiblich ist; selbst
       unter den Neumitgliedern beträgt der Frauenanteil nur 30 Prozent.
       
       Die Männer in der Partei müssten sehr viel Macht an die wenigen Frauen
       abgeben, deren Kompetenz und Bereitschaft zur Verantwortung sie permanent
       infrage stellen. Wer schon einmal bei einem CDU-Parteitag erlebt hat,
       welche abschätzige Unruhe im Saal ausbricht, wenn vorne am Pult
       Gleichstellungsthemen zur Sprache kommen, versteht, wie schwer es die
       Frauen in der CDU haben. Und wie leicht es ihnen zu machen versucht wird,
       sich mit bestehenden Machtverhältnissen abzufinden. Dass dieser Zustand an
       sein Ende kommen würde, darf man der überalterten Partei wünschen. Aber
       ausgemacht ist das noch lange nicht.
       
       Leichter als die Frauen dürften es die [3][Lesben und Schwulen] in der CDU
       haben, endlich als richtige Parteiorganisation anerkannt zu werden –
       bislang firmieren sie nur als „sonstige Gruppe“. Hinter den Konsens, dass
       konservative Homosexuelle in der CDU eine politische Heimat haben, dürften
       allenfalls ein paar wenige Hardcore-ChristInnen zurückgehen wollen.
       
       7 Jul 2020
       
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