# taz.de -- Die Wochenvorschau für Berlin: Kultur ohne Garantie
       
       > Was findet überhaupt statt? Eine schwer zu beantwortende Frage in einer
       > Woche mit Freitag, dem 13. Aber es gibt ja noch das Fernsehen.
       
 (IMG) Bild: Ein besonderes Dorf im Fernsehen: Unterleuten startet am Montag
       
       Versprochen, in diesem Text, der sich darum kümmert, was die Woche über so
       an Terminen und Themen ansteht, wird das C-Wort nicht einmal fallen. Die
       Seiten des Berlin-Ressort sind ja ohnehin so voll davon, dass man mitunter
       den Drang verspürt, sich nach dem Lesen der Printausgabe die Hände waschen
       zu wollen. Kleiner analoger Scherz.
       
       Dennoch dies vorneweg: In Zeiten, wo Messen, Konzerte und Veranstaltungen
       je nach Virengefahrenlage von heute auf morgen abgesagt werden, kann für
       die nun folgende Wochenvorschau keine Garantie übernommen werden.
       
       Von wegen schön zu Hause bleiben: Wie wäre es zum Auftakt der Woche (und
       nach den Nachwirkungen etwaiger Feierlichkeiten zum sonntäglichen
       Frauentag) am Montag mit Fernsehen. Um 20.15 Uhr beginnt das ZDF mit der
       Ausstrahlung des Dreiteiles „Unterleuten“ nach dem Bestseller von Juli Zeh,
       der bekanntlich in Brandenburg spielt. Vorabkritiken gehen auseinander und
       reichen von banal bis genial.
       
       Der Dienstag steht im Zeichen zweier Jubiläen: Am 10. März 2000 hat die
       Unesco die Museumsinsel zum Weltkulturerbe erklärt. Und vor 65 Jahren wurde
       Marianne Rosenberg geboren. Ob die Disco-Schlager-Diva („Er gehört zu mir“)
       groß oder klein oder überhaupt feiert, wissen wir nicht – gratulieren an
       dieser Stelle aber sehr herzlich. Am selben Tag findet übrigens auch die
       obligatorische Pressekonferenz des Senats statt – wie jede Woche.
       
       ## Volles Theaterhaus
       
       Letzten Dienstag ging es der Lage entsprechend nur um das C-Wort.
       Museumsinsel und Marianne Rosenberg – machen wir also mit Kultur weiter:
       Die Schaubühne lädt ab Mittwoch zum ambitionierten [1][Festival
       Internationale Neue Dramatik] (FIND) ein, bei dem international renommierte
       Theatermacher:innen, aber auch Neuentdeckungen locken, und das nun schon
       seit 20 Jahren. Hoffen wir, dass es nicht noch abgesagt wird. Wäre schade.
       Die Aufführungen sind natürlich seit Wochen ausverkauft (auch der Autor
       dieser Wochenvorschau hat keine einzige Karte abbekommen).
       
       Die Woche geht kulturell zu Ende. Am Freitag werden die Berliner
       Schinkel-Preise übergeben. Nach dem preußischen Baumeister (1781–1841) –
       Stichwort Klassizismus und Historismus – wurde die „Schinkelschule“
       benannt, bei der es sich um mehrere Generationen von Architekten handelt,
       die unter seinem stilbildenden Einfluss standen.
       
       Schön, dass es in diesen wechselvollen und beschleunigten Zeiten so etwas
       wie den Schinkel-Wettbewerb des Architekten- und Ingenieurvereins zu Berlin
       gibt, denn die Preise werden bereits seit 1852 (!) jährlich für
       hervorragende Leistungen im Bauwesen und in der Stadtgestaltung
       ausgezeichnet.
       
       Mit einer anderen Art von Kultur, Arbeitskultur – okay, besser: Unkultur –
       hat diese Aktion am gleichen Tag zu tun: Ab 16.30 Uhr, also zur besten
       Kaffee-und-Kuchen-Zeit, startet vor Starbucks am Pariser Platz der
       Aktionstag Schwarzer Freitag (wir haben Freitag, den 13.) gegen Lohndumping
       und Betriebsratsbekämpfung bei dieser und anderen Kaffeekette,
       Burgerbrätereien & Co. Gefordert werden unter anderem 12 Euro Mindestlohn
       und unbefristete Festanstellungen.
       
       9 Mar 2020
       
       ## LINKS
       
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 (DIR) Andreas Hergeth
       
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