# taz.de -- Frankreichs neue Umweltministerin: Superministerin Klima und Verkehr
       
       > Frankreichs Verkehrsministerin Elisabeth Borne kümmert sich künftig auch
       > ums Klima. In den Medien ist eine Debatte über ihren Rang entbrannt.
       
 (IMG) Bild: Elisabeth Borne ist künftig auch für Umwelt und Klima zuständig
       
       Paris taz | Frankreichs Medien waren noch mit dem Rücktritt des von
       Enthüllungsberichten diskreditierten französischen Umweltministers François
       de Rugy beschäftigt. Da präsentierte Präsident Emmanuel Macron bereits die
       Nachfolge: Die bisherige Verkehrsministerin Élisabeth Borne wird das Amt
       übernehmen, gab der Élysée-Palast in der Nacht zum Mittwoch bekannt. Die
       58-Jährige soll im Kabinett von Premierminister Édouard Philippe auch
       weiter zuständig für Verkehr sein. Borne bedankte sich auf Twitter für das
       in sie gesetzte Vertrauen und sprach von einer „großen Ehre“.
       
       Prompt entbrannte in den französischen Medien eine Debatte um ihren Rang.
       Denn im Unterschied zu ihren beiden Vorgängern Nicolas Hulot und de Rugy
       wird Borne keine „Staatsministerin“ (ministre d'État) mehr sein. Die Grünen
       (EELV) schließen daraus bereits, dass Klima- und Umweltpolitik in der
       Regierung keine Priorität mehr haben werde. EELV-Sprecher Julien Bayou
       sprach von einer wachsenden „Diskrepanz zwischen den Reden und den Taten“
       des Staatschefs Manuel Macron.
       
       Die 1961 in Paris geborene Borne besuchte die Eliteschulen Polytechnique
       und Ponts et Chaussées und ließ sich dort zur Ingenieurin ausbilden.
       Anschließend schlug sie eine Karriere als Spitzenbeamtin ein. Sie diente
       den sozialistischen Bildungsministern Jack Lang und Lionel Jospin. Ihre
       Parteikollegin Ségolène Royal holte sie zunächst als Mitarbeiterin in ihre
       Region Poitou-Charentes, als Royal 2014 Umweltministerin wurde schließlich
       nach Paris.
       
       Von 2015 bis 2017 war Borne Vorstandsvorsitzende der RATP, des staatlichen
       Betreibers des ÖPNV in Paris und Umland. In dieser Funktion unterstützte
       sie die Entscheidung der Pariser Bürgermeisterin, weite Teile der Pariser
       Seine-Ufer-Straßen für den motorisierten Verkehr sperren zu lassen.
       
       Als Transportministerin hatte Borne die Aufgabe, eine von den
       Gewerkschaften heftig bekämpfte Stilllegung von regionalen Bahnlinien
       durchzuboxen, was zwar finanziell Einsparungen bringen soll, nicht aber
       ökologisch sinnvoll war. Und auch als RATP-Chefin hat sie sich nicht nur
       Freunde gemacht. Ihre Mitarbeiter sollen sie zuweilen auch „Borne-out“
       genannt haben.
       
       18 Jul 2019
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Rudolf Balmer
       
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