# taz.de -- Rechtsextremismus der AfD: Söders Antifaschismus
       
       > Bayerns Ministerpräsident warnt beim CSU-Parteitag vor der AfD, die zur
       > wahren NPD werde. Bleibt abzuwarten, ob diese Haltung die Ost-Wahlen
       > überlebt.
       
       Trotz des [1][rechten Attentats von Wächtersbach] und [2][hetzerischer
       Bild-Schweinefleischschlagzeilen] – die Woche hatte auch Tröstliches zu
       bieten. So gelang es bayrischen Zielfahndern e[3][inen deutschen
       Intensivtäter in Thailand zu verhaften.] Der Mann hatte rechtsradikale
       Hasspostings veröffentlicht, in denen es um „Kanaken“ und „Gaskammern“
       ging. Zudem war er Bewährungsauflagen nicht nachgekommen, weswegen ein
       Haftbefehl erlassen wurde, ein weiterer habe wegen Drogenhandels und des
       Filmens von Frauen in einer Damentoilette bestanden. Kurz: Die bayrische
       Polizei hat den idealtypischen rechtspopulistischen Wähler aus dem Verkehr
       gezogen, jene unappetitliche und gefährliche Mischung aus rassistischem
       Hass, sexualisierter Gewalt, gestörtem Selbstwertgefühl und Nazismus.
       
       Es war wohl so etwas, das Markus Söder, [4][der oberste Dienstherr jener
       Fahnder], meinte, als er am vergangenen Samstag bei einem
       CSU-Bezirksparteitag sagte: „Die AfD wird zur eigentlich wahren NPD werden“
       und „Ihr werdet sehen, in spätestens einem Jahr ist das nicht mehr die AfD,
       sondern ist das eine geistige NPD.“
       
       Es sei jetzt an der Zeit, klar zu reagieren. Es ist nicht das erste Mal,
       dass Bayerns Ministerpräsident Markus Söder deutliche Worte gegen rechts
       findet. Schon nach den Ereignissen von Chemnitz hatte er „ein nettes
       Grußwort bei einem Grillfest“ der AfD ausgeschlossen. Ob diese
       antifaschistische Positionierung auch die Wahlen in Brandenburg und Sachsen
       überlebt, weiß derzeit allerdings niemand.
       
       So wie niemand weiß, wie sich rechter Terror und die völkische AfD
       entwickeln werden, wenn in Deutschland tatsächlich mal wieder
       wirtschaftlich eine Flaute einzieht. Und so wie auch niemand weiß, ob eine
       von Anfang an deutlichere Positionierung gegen die Völkischen bis ins
       linksliberale Milieu hinein nicht einiges Unheil hätte abwenden können:
       Verhindert hat das sprichwörtlich gewordene ‚Mit Rechten reden‘ Verbrechen
       wie den Mord an Walter Lübcke jedenfalls nicht.
       
       Sicher ist hingegen: Was Rechtsradikale verstehen, ist die Sprache der
       staatlichen Repression und der gesellschaftlichen Ausgrenzung. Wenn Bayern
       und sein Ministerpräsident da tatsächlich vorangehen, kann man das nur
       begrüßen.
       
       26 Jul 2019
       
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 (DIR) [4] https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/wie-markus-soeder-sich-von-der-afd-abgrenzt-16297052.html
       
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