# taz.de -- Stonewall-Jubiläum in Brandenburg: „Liebe, Respekt und Sichtbarkeit“
       
       > Zwei Monate vor den Brandenburg-Wahlen findet der erste CSD in Falkensee
       > statt, auch als Parade gegen Rechts. Ilona Bubeck hat ihn mitorganisiert.
       
 (IMG) Bild: „CSD statt AfD!“ heißt es jetzt auch in Falkensee. Hier die CSD-Parade 2018 in Berlin
       
       taz: Frau Bubeck, was wird den CSD in Falkensee vom Berliner Event in einem
       Monat unterscheiden? 
       
       Ilona Bubeck: Wir sind ja eine kleine Gruppe hier und hoffen für den CSD
       auf Unterstützung aus Berlin. Schwule und Lesben in Falkensee sind durchaus
       auf das queere Großstadtleben in Berlin fokussiert. Aber gerade hier vor
       Ort ist es wichtig zu zeigen, dass es uns gibt. Falkensee selbst ist eine
       weltoffene Stadt, aber ich zum Beispiel lebe in einem nahegelegenen Dorf,
       auch da sollen insbesondere die jungen queeren Menschen wissen, dass sie
       nicht alleine sind. „Sichtbarkeit, Respekt und Liebe“ ist unser Motto am
       Freitag.
       
       Warum jetzt ein CSD in Falkensee? 
       
       Ein wichtiger Anlass für den ersten CSD hier sind natürlich die Wahlen in
       Brandenburg im September. Wir wollen dem stärker werdenden Rechtspopulismus
       entgegentreten. Man stelle sich vor, die AfD würde stärkste Partei in
       Brandenburg, mit ihrer restriktiven „Vater, Mutter, Kind“-Familienpolitik.
       Dagegen müssen wir etwas tun.
       
       Welche Rolle kann die queere Community dabei spielen? 
       
       Unsere Rolle ist keine isolierte. Wir sind Teil einer engagierten
       Zivilbevölkerung in Falkensee und da gibt es spannende Überschneidungen.
       Zum Beispiel veranstaltet ja das Jugendforum den CSD mit. Das sind vor
       allem Schüler*innen, die auch bei Fridays for Future mitmachen. Und das
       Regenbogencafé, das wir vor drei Jahren gegründet haben und das auch
       Veranstalterin ist, findet in dem offenen Begegnungsort B84 der Falkenseer
       Wilkommensinitiative für Geflüchtete statt. Dort haben wir den nötigen
       Freiraum gefunden, um uns einmal im Monat zu Konzerten, Lesungen,
       Filmvorführungen und Diskussionen zu treffen.
       
       Stimmt es, dass jemand die Internetseite des CSD Falkensee gehackt hat? 
       
       Ja, vor zwei Tagen wurde unsere Facebook-Seite gehackt und das Datum des
       CSD verändert. Wir wissen nicht, ob das ein Angriff von rechts ist, haben
       aber Anzeige erstattet.
       
       Haben Sie im Vorfeld auch andere Anfeindungen erlebt? 
       
       Als die Regionalzeitung nach unserer Ankündigung relativ viel über die
       CSD-Initiative berichtet hat, gab es schon einiges an dummen Kommentaren im
       Netz. Aber wir wollen nicht schon im Vorhinein Anfeindungen herbeireden.
       
       27 Jun 2019
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Stefan Hunglinger
       
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