# taz.de -- Demo-Vorbereitungen in Berlin: Mieter gehen auf die Straße
       
       > Am Samstag finden bundesweit Demonstrationen gegen steigende Mieten
       > statt. In Berlin unterstützen über 260 Initiativen den Demo-Aufruf.
       
 (IMG) Bild: Mietendemo vor einem Jahr: Am Samstag soll das Wetter besser werden
       
       Aus Protest gegen die steigenden Mieten zogen im April 2018 viele Tausende
       BerlinerInnen durch die Stadt: Junge und Alte, Familien mit Kinderwagen,
       Antifas, Mieter-Initiativen und Einzelpersonen. Die Veranstalter sprachen
       hinterher von 25.000 Teilnehmenden. An diesem Samstag wird wieder gegen den
       Mietenwahnsinn demonstriert. Und es dürften erneut sehr viele Menschen auf
       die Straße gehen. Denn das Problem der Wohnungsnot ist mitnichten gelöst.
       
       Die Mobilisierung läuft jedenfalls: Nach [1][Angaben der OrganisatorInnen]
       unterstützen bereits 269 Initiativen aus dem ganzen Bundesgebiet den
       Demo-Aufruf. Nicht nur in Berlin, auch in vielen anderen deutschen und
       europäischen Städten soll am Samstag gegen steigende Mieten protestiert
       werden, darunter Dresden, Frankfurt, Stuttgart, Barcelona und Paris. Schaut
       man sich die Liste der Unterstützenden an, stößt man auf sehr viele
       Berliner Gruppen: Von A wie „Allianz bedrohter Berliner Atelierhäuser“ über
       Mieterinitiativen einzelner Häuser oder Wohnblöcke bis hin zu Z wie
       „Zwangsräumung verhindern“.
       
       Der Protest gegen steigende Mieten findet längst auch Anklang in
       gesellschaftlichen Gruppen, die auf linken Demos sonst eher nicht
       auftauchen. Da Maßnahmen wie die Mietpreisbremse den Mietenanstieg eben
       nicht spürbar abbremsen, haben sehr viele Menschen inzwischen Verständnis
       auch für radikalere Maßnahmen: Im Januar sprachen sich in einer
       [2][repräsentativen Umfrage des Tagesspiegels ] 55 Prozent für Enteignungen
       von Immobilienkonzernen aus, wie es die Initiative des ebenfalls am Samstag
       startenden Volksbegehren fordert.
       
       Los geht’s am Samstag um 12 Uhr am Alexanderplatz mit einer
       Auftaktkundgebung. Von dort aus wollen die Demonstrierenden über die
       Karl-Marx-Allee und die Warschauer Straße zum Schlesischen Tor ziehen. Das
       Ganze endet vor der Arena in Treptow, wo am Samstag und Sonntag die
       Berliner Immobilienmesse stattfindet. Hier könnte es spannend werden. „Rund
       60 Bauträger, Makler und Finanzierer präsentieren ihre Vielfalt“, wirbt die
       Messe auf ihrer Homepage. Mehr als 5.000 Eigentumswohnungen, Häuser und
       Grundstücke seien im Angebot.
       
       Einen Zusammenstoß der Immobilienbranche mit den wütenden MieterInnen vor
       der Tür will die Polizei verhindern. Die Beamten würden
       Sicherheitsvorkehrungen treffen, damit „die Demonstranten ihr Recht auf
       Versammlungsfreiheit ausüben können und die Messe trotzdem läuft“, sagte
       ein Sprecher am Mittwoch. „Der Demonstrationszug wird nicht direkt davor
       ankommen.“
       
       3 Apr 2019
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://mietenwahnsinn.info/demo-april-2019/initiativen/
 (DIR) [2] https://www.tagesspiegel.de/berlin/grossvermieter-in-berlin-exklusive-umfrage-enteignung-liegt-im-trend/23837280.html
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Antje Lang-Lendorff
       
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