# taz.de -- Wegen „parteischädigender“ Bücher: SPD-Vorstand will Sarrazins Ausschluss
       
       > Nach Überprüfung des neuen Buchs von Thilo Sarrazin leitet die SPD-Spitze
       > noch ein Parteiausschlussverfahren gegen ihn ein. Zuvor waren Versuche
       > gescheitert.
       
 (IMG) Bild: Fühlt sich nach eigenen Aussagen in der SPD gut aufgehoben: Thilo Sarrazin
       
       Berlin dpa | Der SPD-Vorstand will erneut versuchen, den früheren Berliner
       Finanzsenator und umstrittenen Autor Thilo Sarrazin aus der Partei
       auszuschließen. Die Thesen Sarrazins seien nicht mit den Grundsätzen der
       SPD vereinbar und er füge der Partei einen „schweren Schaden“ zu, teilte
       Generalsekretär Lars Klingbeil am Montag mit.
       
       Im Sommer hatte die SPD-Spitze Sarrazin aufgefordert, die Partei freiwillig
       zu verlassen, nachdem er sein islamkritisches Buch „Feindliche Übernahme“
       vorgestellt hatte. Eine Arbeitsgruppe wurde zudem damit beauftragt, das
       Buch zu prüfen und die Möglichkeit eines Parteiausschlussverfahrens
       auszuloten.
       
       „Die Untersuchungskommission hat jetzt einen umfassenden und sehr
       fundierten Bericht vorgelegt“, sagte Klingbeil. Auf dieser Grundlage habe
       der Parteivorstand entschieden, ein neues Parteiordnungsverfahren
       einzuleiten. Ziel sei der Ausschluss Sarrazins aus der SPD.
       
       Die SPD ist schon zweimal mit dem Versuch gescheitert, den früheren
       Berliner Finanzsenator aus der Partei zu werfen. Sarrazin hatte unter
       anderem als Auflage bekommen, sich nicht parteischädigend zu verhalten. Er
       ist als Autor vor allem für seinen 2010 erschienen Bestseller „Deutschland
       schafft sich ab“ bekannt.
       
       Die Hürden für einen Parteiausschluss sind generell hoch, damit er nicht
       als Instrument missbraucht werden kann, missliebige Menschen loszuwerden.
       Der frühere Ministerialbeamte, Staatssekretär, Senator und Bundesbanker
       hatte im Sommer gesagt, er fühle sich in der SPD „nach wie vor gut
       aufgehoben“.
       
       17 Dec 2018
       
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