# taz.de -- Neues Konzept für Integration in Berlin: 84 Seiten Leitlinien
       
       > Das neue Gesamtkonzept Integration des Berliner Senats stößt auf Kritik,
       > weil konkrete Maßnahmen fehlen.
       
 (IMG) Bild: Integrationssenatorin Elke Breitenbach (Linke) im Roten Rathaus
       
       Der Senat hat am Dienstag ein neues Gesamtkonzept Integration
       verabschiedet. Es beinhaltet Leitlinien zu neun „Handlungsfeldern“,
       darunter Wohnen, Gesundheit, Kinder/Familien, Arbeitsmarkt/Ausbildung,
       Partizipation und Sicherheit. Übergeordnetes Ziel ist die möglichst rasche
       Integration durch eigene Wohnung, Arbeit oder Ausbildung sowie durch
       Beteiligung der Geflüchteten am gesellschaftlichen Leben. „Es geht darum,
       die Lebensperspektive von Geflüchteten weiter zu verbessern“, sagte
       Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke) nach der Senatssitzung.
       
       Die Grünen-Abgeordnete Bettina Jarasch kritisierte, dass der Senat mit dem
       84-Seiten-Papier nur allgemeine Leitlinien verabschiedet hat. Die konkreten
       Projekte, mit denen die Ziele umgesetzt werden sollen, wurden als
       „Arbeitsdokument“ in den Anhang verschoben – und der wurde vom Senat nur
       „zur Kenntnis genommen“. Hintergrund ist offenbar, dass R2G den anstehenden
       Haushaltsverhandlungen nicht vorgreifen wollte. Jarasch zur taz: „Ich
       erwarte dennoch, dass die Senatsverwaltungen das, was sie sich vorgenommen
       haben, in den anstehenden Haushaltsverhandlungen mit Geld unterlegen.“
       
       Auch Diana Henniges von Moabit hilft ist auf den ersten Blick enttäuscht.
       Ihre Gruppe hatte wie zahlreiche Organisationen in den von den
       Senatsverwaltungen geleiteten Arbeitsgruppen mitgearbeitet und zahlreiche
       konkrete Forderungen formuliert. Diese finde sie in den 84 Seiten nicht
       wieder, klagte sie der taz und befürchte daher, „dass die Beteiligung der
       Zivilgesellschaft nur ein Feigenblatt war“. Den Anhang zum Konzept kenne
       sie aber noch nicht.
       
       Breitenbach wies die Kritik zurück. Im Anhang stünden „sehr konkrete
       Maßnahmen“, an ihrer Umsetzung „muss sich der Senat messen lassen“, es
       werde regelmäßige Wirksamkeitskontrollen geben. Die einzelnen Verwaltungen
       seien aber für ihren Teil nun selbst verantwortlich.
       
       11 Dec 2018
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Susanne Memarnia
       
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