# taz.de -- Vor den Treffen von CDU und SPD: Spahn fordert Abgrenzung von SPD
       
       > Sowohl CDU als auch SPD treffen sich am Sonntag zu einer Klausur, um ihre
       > Wahleinbußen zu analysieren. Die CDU muss zudem einen Nachfolger für
       > Merkel finden.
       
 (IMG) Bild: Will Abstand zur SPD: Gesundheitsminister Jens Spahn
       
       Berlin dpa/rtr Der für den CDU-Vorsitz kandidierende
       [1][Bundesgesundheitsminister Jens Spahn] fordert von seiner Partei eine
       deutlichere Abgrenzung gegenüber der SPD und stellt eine größere
       Mitbestimmung der Basis in Aussicht. „Parteien müssen sich wieder stärker
       unterscheiden“, sagte Spahn [2][im Interview] mit der Zeitung Welt am
       Sonntag. „Unser Menschen- und Gesellschaftsbild unterscheidet sich
       elementar von dem der Sozialdemokratie.“ Solche grundsätzlichen
       Unterschiede habe die CDU in den vergangenen Jahren nicht mehr ausreichend
       deutlich gemacht.
       
       „Die CDU muss sich jetzt verständigen, wo sie im nächsten Jahrzehnt hin
       will – auch über diese große Koalition hinaus, auf der bisher kein Segen
       liegt“, verlangte Spahn. „Bundesweit liegt die Union in Umfragen nur noch
       bei 24 Prozent, die CDU allein unter 20 Prozent und damit hinter den
       Grünen“, ergänzte er.
       
       Der Koalitionspartner SPD rutsche im Emnid-Sonntagstrend ab auf 14 Prozent.
       Das von Forsa erstellte RTL-ntv-Trendbarometer ermittelte für die
       Sozialdemokraten sogar nur noch 13 Prozent.
       
       Für Spahn sind, um auf die angestrebten 40 Prozent zu kommen, personelle
       und auch eine inhaltliche Erneuerungen notwendig. Der CDU-Politiker sprach
       sich zugleich für einen „Stilwechsel“ in seiner Partei aus. „Wir müssen
       wieder lernen, Debatten in der Partei breit und offen zu führen“, sagte
       Spahn. „Unsere Mitglieder wollen richtig diskutieren und mitentscheiden.“
       
       CDU-Chefin Angela Merkel hatte nach dem Einbruch ihrer Partei bei der
       Landtagswahl in Hessen angekündigt, dass sie nach rund 18 Jahren an der
       Spitze der CDU beim Parteitag Anfang Dezember [3][nicht erneut antreten
       werde]. Ihre Kanzlerschaft will sie aber bis 2021 zu Ende bringen. An
       diesem Sonntag treffen sich CDU-Präsidium und -Bundesvorstand, um über die
       weiteren Schritte zu beraten. Für den Parteivorsitz kandidieren neben Spahn
       auch der frühere Unions-Fraktionschef Friedrich Merz und Generalsekretärin
       Annegret Kramp-Karrenbauer.
       
       ## Unklar, wie viele Konferenzen es geben wird
       
       Die CDU-Spitze will vor dem Wahlparteitag Anfang Dezember mehrere
       Regionalkonferenzen organisieren, bei denen sich die Kandidaten für die
       Nachfolge von Parteichefin Angela Merkel vorstellen können. Diese
       Regionalkonferenzen würden kommen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur in
       Berlin am Sonntag kurz vor Beginn einer zweitägigen Klausurtagung des
       CDU-Vorstands aus der Parteispitze. Unklar sei noch, wie viele dieser
       Konferenzen es geben solle. Dies werde während der Klausur entschieden.
       
       Nach diesen Informationen sollen alle Parteimitglieder zu den
       Regionalkonferenzen eingeladen werden. In den vergangenen Tagen war in der
       CDU-Spitze darüber diskutiert worden, ob möglicherweise nur die 1001
       Delegierten eingeladen werden sollten, die beim CDU-Parteitag Anfang
       Dezember in Hamburg über die Nachfolge von Parteichefin Merkel entscheiden
       können. Termine für Regionalkonferenzen in allen CDU-Landesverbänden seien
       angesichts der verbleibenden nur noch fünf Wochen bis zu dem
       Delegiertentreffen unrealistisch. Aus diesem Grund sollen die
       Konferenztermine nun gebündelt werden.
       
       Bislang haben drei prominente CDU-Politiker ihre Kandidatur angemeldet,
       denen ernsthafte Chancen eingeräumt werden, Merkel als Parteivorsitzende zu
       beerben. Neben Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer und
       Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ist dies Ex-Unionsfraktionschef
       Friedrich Merz. Zudem haben noch drei weitgehend unbekannte CDU-Mitglieder
       ihre Kandidatur angekündigt.
       
       4 Nov 2018
       
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