# taz.de -- CO2-Emissionen von Neuwagen: Straßburg für strenge Abgas-Auflagen
       
       > Das Europaparlament fordert deutlich schärfere Auflagen für Autos. Bis
       > 2030 sollen die CO2-Emissionen von Neuwagen um 40 Prozent sinken.
       
 (IMG) Bild: Deutlich weniger Auto-Emissionen – das verlangt das Europaparlament von der Industrie
       
       BRÜSSEL taz | Vor dem Hintergrund des Dieselskandals hat sich das
       Europaparlament für schärfere Umweltauflagen für die Autoindustrie
       ausgesprochen. Bis 2030 sollen die CO2-Emissionen von Neuwagen um 40
       Prozent gesenkt werden, forderten die Abgeordneten am Mittwoch in
       Straßburg. Zugleich verlangte das Parlament ein Zwischenziel von 20 Prozent
       bis 2025. Verstöße sollen mit Geldstrafen geahndet werden.
       
       Nach dem Votum können die Verhandlungen zwischen dem Parlament, den
       Mitgliedsstaaten und der EU-Kommission beginnen. Die Kommission will die
       CO2-Emissionen bis 2030 nur um 30 Prozent verringern. Doch selbst das geht
       vielen EU-Staaten zu weit. Deutschland unterstützt das Ziel der Kommission,
       nachdem das Umweltministerium in Berlin seine Forderung nach strengeren
       Höchstwerten aufgegeben hatte.
       
       Die Verhandlungen dürften schwierig werden. Denn die Europaabgeordneten
       zielen nicht nur auf eine Reduzierung der CO2-Emissionen. Sie wollen auch
       die Abkehr vom Verbrennungsmotor beschleunigen und die Einführung von
       E-Autos fördern.
       
       ## Nur „ein bißchen ehrgeizig“
       
       Das Europaparlament will dafür die Hersteller in die Pflicht nehmen. Sie
       sollen sicherstellen, dass der Anteil von emissionsfreien und
       emissionsarmen Fahrzeugen – die weniger als 50g CO2 pro Kilometer ausstoßen
       – deutlich steigt. So sollen 20 Prozent aller Neuzulassungen im Jahr 2025
       in diese Kategorie fallen, 2030 sollen es mit 35 Prozent schon mehr als ein
       Drittel sein, fordern die Abgeordneten.
       
       Der Umweltausschuss wollte noch weiter gehen, konnte sich jedoch nicht
       durchsetzen. Die Grünen reagierten deshalb enttäuscht. Das Europaparlament
       sei nur „ein bißchen ehrgeizig“, sagte die grüne Abgeordnete Rebecca Harms.
       
       Der Dachverband der europäischen Autohersteller ACEA zeigte sich dagegen
       besorgt wegen der „extrem aggressiven“ Umweltziele des Parlaments. „Sie
       zwingen die Industrie zu einer dramatischen Transformation in Rekordzeit“,
       warnte ACEA-Generalsekretär Erik Jonnaert. Dies könne zum Verlust vieler
       Arbeitsplätze führen.
       
       3 Oct 2018
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Eric Bonse
       
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