# taz.de -- Born in the GDR: Talk mit Sandow-Sänger: „Ich rate immer zur Stadtflucht“
       
       > Kai-Uwe Kohlschmidt ist Sänger der Band Sandow und Mitglied der
       > Künstlergruppe Mangan25. Ein Gespräch über Berlin, Cottbus, die DDR – und
       > die weite Welt.
       
 (IMG) Bild: Schöne Pose: Sandow-Sänger Kai-Uwe Kohlschmidt
       
       taz: Herr Kohlschmidt, normalerweise sucht sich die alternative Berliner
       Kultur- und Kreativintelligenzija ihr Refugium in der Uckermark und dem
       Oderbruch. Haben Sie hier am [1][Schwielochsee] schon Berliner Kollegen in
       der Nachbarschaft? 
       
       [2][Kai-Uwe Kohlschmidt]: Nicht dass ich wüsste. Ich liebe diese Gegend,
       weil sie wenig frequentiert ist. Man kann hier wirklich ganz formidabel
       wohnen. Ein großer Kontrast zu Berlin, wo ich zwölf Jahre lebte, ehe ich
       mit meiner Frau und den Kindern 2004 hergezogen bin.
       
       Wie oft sind Sie noch in Berlin? 
       
       Ein-, zweimal im Monat, wenn ich dort fürs Radio arbeite oder wenn ich mit
       meinem Geschäftspartner Warner Poland in Tempelhof an [3][Filmmusiken]
       arbeite. Oder wenn wir mal im Theater sind oder Freunde treffen. So holt
       man sich Berlin häppchenweise, wenn man’s braucht. Ich kann mir nicht mehr
       vorstellen, dort dauerhaft zu wohnen.
       
       Warum nicht? 
       
       Weil die Stadt eine viel zu hohe Taktzahl hat und auch energetisch ein
       Pulverfass ist. Das bemerkt man, wenn man von draußen reinkommt. Dieses
       wahnsinnige Gewusel, das Tempo der Menschen, der Sound, es gibt keinen Ort
       der Ruhe.
       
       Sie waren 1993 nach Prenzlauer Berg gezogen, aus Cottbus, das unweit von
       hier liegt. 
       
       Ja, ich bin in Cottbus aufgewachsen, war an den Wochenenden sogar oft hier
       am See, weil ich in einem Verein ruderte. Wenn man in einer nicht so
       riesigen Stadt wie Cottbus aufwächst, ist das gar nicht so ungünstig. Man
       sozialisiert sich in Strukturen, die man noch greifen kann.
       
       [4][Cottbus war wegen Konflikten zwischen Flüchtlingen und einem Teil der
       Einheimischen zuletzt so in den Schlagzeilen], dass sogar der
       Bundespräsident vorbeischaute. Auch besorgte Bürger in Kreuzberg fragen
       sich ratlos: Was geht denn da ab, wie tickt der Cottbuser? 
       
       Ich glaube nicht, dass sich der Cottbuser groß vom Ostler allgemein
       unterscheidet. Er steht nach meiner Ansicht symptomatisch für viele eher
       ältere Menschen in ganz Ostdeutschland, die so ein Gefühl des leichten
       Abgehängtseins haben, auch des Nicht-recht-Begreifens, was gerade passiert.
       Die Stimmungen, die dort herrschen, findest du ja auch in Eisenhüttenstadt
       oder in Potsdam. Es geht eher um Sinnverlust, der sich in die Sinnlosigkeit
       des alten Nationenbegriffs flüchtet.
       
       Cottbus ist quasi überall im Osten? 
       
       Im Grunde ist das, was in Cottbus passiert, von allen Seiten her ein
       schauderhaftes Dilemma. Der Flüchtling darf nicht arbeiten oder sich
       halbwegs provisorisch einrichten. Und dann hat er wahnsinnig viel Zeit und
       ist zum Warten verdammt. Auch er leidet an Sinnverlust, von den Traumata
       der Flucht gar nicht zu sprechen. Was soll er also machen? Er geht ins
       Stadtzentrum und wartet die Zeit ab. Dort trifft er wiederum auf
       Einheimische, die ihn in tribalistischer Einordnung als Konkurrenz
       identifizieren. Es kommt immer wieder zu Crashs und Nickligkeiten. Im
       Grunde fehlt es am globalen komplexen Blick, dass unser Europa für
       Konflikte nicht verantwortlich sein will, welche es jahrhundertelang
       angezettelt hat. Oder andersrum, wenn der empörte Arbeitslose begreifen
       könnte, dass er sich mit dem Flüchtling im selben Boot auf dem
       kapitalistischen Wasserfall befindet, gäbe es Hoffnung auf eine gemeinsame
       Tat.
       
       Sie sind im [5][Cottbuser Viertel Sandow] aufgewachsen, klassische
       DDR-Platte … 
       
       … „Fickzelle mit Fernheizung“, wie Heiner Müller es nannte. Das Wohngebiet
       war relativ hässlich, aber das fällt einem ja nicht auf, wenn man in so
       einer Umgebung eine gute Kindheit hat.
       
       Müller, der in der Platte in Lichtenberg lebte, ist ein gutes Stichwort.
       Sie sollen als Jugendlicher auch in Richtung Avantgarde tendiert haben? 
       
       Vom Normalo und Spießer wollten wir uns sicher absetzen. Jede junge
       Generation will ja ihren eigenen Weg finden und sich von der Generation
       davor abgrenzen. In der DDR war das relativ einfach. Wobei ich sagen muss,
       dass ich mit meinen Eltern nie Probleme hatte. Die haben mich immer total
       unterstützt.
       
       Inwiefern? 
       
       Mein Vater ist Historiker, meine Mutter Puppenspielerin. Im Verhältnis zu
       ihnen gab es alles andere als Widerstände. Als Kind war ich viel mit ihnen
       auf Puppenspiel-Festivals in der DDR unterwegs, was sehr inspirierend und
       prägend für mich war. Sie haben mich auch früh für Kulturgeschichtliches
       interessiert und auf Bücher gestoßen. Mit 14 hatte ich den halben Brecht
       gelesen, oder die Expressionisten.
       
       Hatten Sie denn im relativ übersichtlichen Cottbus viele Gleichgesinnte
       gefunden? 
       
       Doch, es gab in Cottbus eine subalterne, subversive Szene, die gar nicht
       mal so klein war. Es gab im Stadtbild zwanzig sichtbare echte Punks, dazu
       die Gammler und vor allem die Jazzszene, in der sich die Intellektuellen
       bewegten. Im Forum-K lief Free Jazz, der war fremd, aber auch cool. Wenn
       man einem [6][Sven-Ake Johannson] zusah, wie er Erbsen auf die Snare Drums
       spuckte und auf Telefonbüchern trommelte, blieb das hängen und inspirierte
       einen auch. Und dann gab es ja noch Cottbuser Größen wie den Maler [7][Hans
       Scheuerecker] oder den Jazzer [8][Dietmar Diesner], echte Avantgardisten.
       Irgendwann wurde man in diese hermetische Szene und das wilde Leben
       hineingelassen.
       
       Viele denken ja, eine wilde, anarchistische Szene gab es zu DDR-Zeiten nur
       in Ostberlin. 
       
       Nein, nein, die gab’s auch in Leipzig, Dresden, Halle, Erfurt. Als wir mit
       unserer Band Sandow dort Konzerte spielten, schliefen wir immer irgendwo
       privat. Es gab ja keine Hotels für Punkbands. Man fragte abends wildfremde
       Leute, hast du eine Penne? So lernte man auf Anhieb neue Leute kennen,
       wodurch man automatisch in die lokale Szene eintauchte.
       
       Es gab in der DDR eine verbreitete Berlinsehnsucht unter vielen jungen
       Leuten, gerade wegen der Kulturszene. Wie war das bei Ihnen? 
       
       Als Cottbuser nahm man automatisch an der Berliner Szene teil, weil das gut
       erreichbar war. Wenn es in Berlin irgendein interessantes Konzert gab, fuhr
       man natürlich dort hin. Meistens fanden die in winzigen Klubs statt. Aber
       viel passierte vor allem im privaten Raum. Ich wohnte oft mehrere Tage bei
       Olaf Tost, dem Sänger der befreundeten Band Die Anderen. Zusammen sind wir
       dann zu Lesungen, Privatkonzerten oder Privatausstellungen in irgendwelche
       Hinterhofwohnungen gezogen. Gerade in Prenzlauer Berg stand ja noch das
       alte Berlin, es war extrem abgerockt, sehr russisch. Da roch es noch nach
       Krieg. Von den Leuten, die ich dort traf, hatte auch niemand irgendeine
       Lebenssorge. Die Mieten waren spottbillig, und wenn einen das System nicht
       zu sehr frustrierte, konnte man ein wunderbares Leben führen. Zum Beispiel
       irgendwas mit Schmuck machen, ein paar Gürtel zusammennieten und auf dem
       Schwarzmarkt verkaufen. In der Zone gab es in den letzten fünf, sechs
       Jahren eine Form von asozialer Freiheit, die dieses System hier vermutlich
       nie erreichen wird.
       
       Eine Freiheit, die man sich nur nehmen musste? Sie sollen sogar Gras
       angebaut haben, was in der DDR ziemlich ungewöhnlich war. 
       
       Wir hatten 1988 über Westfreunde in Prag ein paar Samen gekriegt und im
       Garten unseres Bassisten in Cottbus ausgesetzt. Daraus wurden zwanzig
       riesige Pflanzen, drei Meter hoch. Normalerweise wusste ja in der DDR
       niemand, was das für Pflanzen waren, aber Tills Vater war botanisch
       belesen. Der wusste Bescheid, dass es kein komischer Tee ist, wie wir
       vorgaben. 1989 hatten wir eine Riesenernte, und als die Mauer fiel, wurde
       das Zeug nach Kreuzberg rübergeschleppt und dadurch unser Begrüßungsgeld
       erweitert.
       
       Vor dreißig Jahren, am 19. Juli 1988, fand das legendäre
       [9][Bruce-Springsteen-Konzert] vor mindestens 60.000 Zuschauern in
       Weißensee statt. Es hatte auch Sie schwer beeindruckt? 
       
       Ja, aber auf andere Weise als die Leute, die dabei waren. Ich hatte es mir
       nur im Fernsehen angeschaut, aber das Konzert von James Brown in Weißensee
       kurz zuvor live gesehen. Da hatte ich erlebt, wie die Ostmusiker im
       Vorprogramm ausgepfiffen oder ignoriert wurden und wie das Publikum
       sehnsüchtig auf den großen Weststar wartete. Wir sind dann gleich einen Tag
       später ins Probenstudio und hatten nach einer Stunde den Song „Born in the
       GDR“ fertig.
       
       Mit den Zeilen: [10][„Wir können bis an unsere Grenzen geh’n / Hast du
       schon mal drüber hinweg geseh’n / Ich habe 160.000 Menschen geseh’n / Die
       sangen so schön, die sangen so schön: Born in the GDR“]. Das Lied brachte
       die unter vielen Jugendlichen verbreitete Stimmung in der DDR auf den Punkt
       und wurde zu einem der Wendesongs.
       
       Das lag sicher auch daran, dass die Zensur nicht mehr richtig
       funktionierte. Der Song war vom [11][Jugendradio DT64] bei einem Konzert
       mitgeschnitten worden und fand so seinen Weg in die breite Öffentlichkeit.
       Nur auf Platte durfte er nicht erscheinen. Die Sandow-LP war zwar im
       Februar 1989 fertig, aber erst als die Mauer fiel, wurde sie durchgewinkt.
       Nach der Wende hat unser Spottlied dann ein Eigenleben entwickelt.
       
       Inwiefern? 
       
       Als der Ostler merkte, was ihm gerade so widerfährt, mit
       Massenarbeitslosigkeit und Treuhand, wo ihm das Volkseigentum, das ihm
       immer egal war, unterm Arsch weggezogen wurde und auch seine Vergangenheit
       und Identität, hat das Lied wieder an Bedeutung gewonnen, wegen der
       markanten Headline. Allerdings konnten wir mit dem offenbar ordentlichen
       nostalgischen Beigeschmack nichts anfangen. Wir haben es noch eine Weile
       live gespielt, weil es das Publikum stets empört einforderte, aber
       irgendwann war uns klar, es gibt keinen Weg zurück. Wozu auch? Wenn es neue
       Spielregeln gibt, muss man versuchen, diese zu lernen. Die eigene Identität
       generell an ein Staatswesen zu hängen, lehnten wir ohnehin ab. Das Lied
       wollten die Leute Anfang der 90er aber gern an ihr Gefühl des Verlustes der
       DDR ankoppeln. Natürlich hat niemand das Schlangestehen vermisst, es ging
       eher um das Gefühl des Kolonisiertwerdens, würde ich heute sagen.
       
       Bei dem Begriff zucken Westdeutsche, egal welcher politischen Couleur, fix
       zusammen. Dabei hat sogar der Präsident der Bundeszentrale für politische
       Bildung, Thomas Krüger, kürzlich von kultureller Kolonisierung gesprochen,
       als er auf die totale Dominanz von Westdeutschen auf den Chefposten von
       Verwaltung, Wissenschaft und Justizwesen im Osten hinwies. Ist das
       womöglich ein Teil der Antwort auf die Frage, was in Cottbus momentan los
       ist? 
       
       Achtzig, neunzig Prozent aller entscheidenden höheren Jobstellen – Dekane,
       Sparkassendirektoren, Gerichtspräsidenten – wurden nach der Wende von
       Westdeutschen besetzt. Und die halten die Stellung, nicht wie einen Erbhof,
       sondern auf moderne Art über ein Netzwerk. Es gibt ja Studien, wonach im
       Osten das Gefühl zementiert ist: Wir haben die Mauer eingerissen, aber
       wofür?! Die Städte sehen alle toll aus und sind durchsaniert. Es gibt ein
       kommerzielles Leben, man kann gut einkaufen gehen und gut essen, aber es
       wirkt irgendwie wie Plaste aus der Werbung. Das Gefühl der Unzufriedenheit
       gibt der Ostler an seine Kinder weiter. Ich glaube, es kann noch dreißig,
       vierzig Jahre dauern, bis sich die Ostkolonisation verwachsen hat.
       
       Kolonialismus ist auch ein Thema, das Sie in Hörspielen aufbereiten. Oft
       beruhen die auf Reisen in ferne Welten, die Sie mit der [12][Künstlergruppe
       Mangan25] unternehmen. Seit wann machen Sie das? 
       
       Seit 2004. Wir sind momentan rund zehn Leute. Maler, Fotograf,
       Schauspieler, eine Kamerafrau aus München, ein Afrikawissenschaftler aus
       Frankfurt am Main. Inzwischen haben wir 13 Länder auf allen Kontinenten
       bereist. Wir waren im Himalaya am Nanga Parbat, dem sogenannten
       Schicksalsberg der Deutschen, in Australien auf den Spuren des unweit von
       hier geborenen Ludwig Leichardt, der als erster Forscher den Kontinent
       durchquerte. Andere Expeditionen führten uns nach Namibia oder nach
       Papua-Neuguinea, wo wir uns in vielfältiger Art mit wilder Landschaft und
       Geschichte auseinandersetzten. Und eben auch mit Kolonialismus, weil man
       daran größere historische Prozesse untersuchen kann.
       
       Was heißt das im Fall von Papua-Neuguinea, den Sie zum Gegenstand des
       [13][RBB-Hörspiels „Detzman-Walking“] machten? 
       
       In dem geht es um die bizarre Geschichte des deutschen Offiziers Herman
       Detzner, der die Kaiserreichkolonie Deutsch-Neuguinea vermessen sollte.
       Nach sieben Monaten im Dschungel erfuhr er vom Ausbruch des Ersten
       Weltkriegs. Weil ihn australische Soldaten als Verbündete des Kriegsgegners
       England suchten, versteckte er sich mihilfe eines deutschen Missionars im
       Inselhinterland, um „heldenhaften“ Widerstand zu leisten. Er hatte nur
       einen Papagei zum Sprechen und hielt täglich Militärübungen ab, um nicht
       wahnsinnig zu werden. Nachdem er 1918 „kapitulierte“ und zurück nach
       Deutschland kam, wurde er dort mit seinem Buch „Vier Jahre unter
       Kannibalen“ berühmt. Da er sich darin zu irrwitzigen Übertreibungen
       hinreißen lassen hat, kam man ihn auf die Schliche und er geriet wieder in
       Vergessenheit. Für manche Papuas hingegen ist er heute eine Art Gottheit.
       
       Sind Sie durch die Reiseerlebnisse zum zivilisationskritischen Menschen
       geworden? 
       
       Nein, aber ich sehe natürlich, dass wir als Zivilisation in einem
       kritischen Zustand stecken, obwohl es uns Menschen niemals so gut ging.
       Gleichzeitig sind wir aber auch geistig vor 2.000 Jahren stecken geblieben.
       Der Gang in die Wildnis ist immer hilfreich, um sich mental zu läutern,
       oder wie Nietzsche sagte: Du musst großen Abstand haben, um überhaupt etwas
       zu sehen.
       
       Was sieht man zum Beispiel besser in der Wüste mit Blick auf Deutschland
       oder Berlin? 
       
       Zum Beispiel, wie unser Postkolonialismus in Afrika funktioniert. Auf der
       Landkarte gehört Kamerun zwar den Kamerunern, aber in Wirklichkeit einer
       Elite, die mit unseren Konzernen kooperiert und völlig abhängig ist. Wir
       verkaufen unsere Waffen an die, sie bezahlen mit Rohstoffen und wir sorgen
       dafür, dass sie sich gegenseitig auf die Mütze hauen. Und dann wundern wir
       uns, dass sie sich auf den Weg machen zu uns.
       
       Na ja, es wundern sich nicht alle. 
       
       Umso mehr bin ich fassungslos, worum sich zuweilen der zivile Protest
       kümmert. Ob der Bahnhof teurer wird oder wo welches Geschlecht auf Toilette
       gehen kann. Wenn sich eine ganze Generation nur noch um solche Randthemen
       kümmert und nicht das Ganze angeht, dann fühle ich mich doch wieder wie in
       einer visionslosen Zeit. Klar, jede Generation bringt ihre eigene neue,
       noch wilde Energie mit, aber ich glaube, dass solche Energien vom
       Establishment auch gesteuert werden. Es ist doch wunderbar, wenn sich die
       jungen Leute hauptsächlich daran reiben, ob es schon sexuelle Belästigung
       ist, wenn ein Teenager mit freiem Oberkörper rumläuft. Das ist im Ergebnis
       Vergeudung revolutionärer Energie.
       
       Keine Visionen, keine Utopie, würden Sie das auch auf Berlin als Stadt
       münzen? Wie viel sehen Sie noch vom denkbarrierefreien Berlin der 80er und
       90er? 
       
       Ich vermisse das Laborhafte, das es in der ersten Hälfte der 90er-Jahre
       gab. Um an Neuem zu forschen, ist Berlin heute definitiv der falsche Ort.
       Es wird viel verfeiert. Selbst die Theater sind Orte, wo kaum Neues
       entsteht. Berlin ist heute vor allem ein irres Hamsterrad. Wer da überleben
       will, zumal als Kreativer, muss wahnsinnig funktionieren. Das ist jenseits
       von frei. Aus dem Grund würde ich immer zur Stadtflucht raten. Da gibt es
       viel mehr Freiräume.
       
       Die belächelte Provinz als Alternative? 
       
       Unbedingt.
       
       29 Jul 2018
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://de.wikipedia.org/wiki/Schwielochsee
 (DIR) [2] http://www.kaiuwekohlschmidt.com/
 (DIR) [3] http://www.kaiuwekohlschmidt.com/kompositionen.html
 (DIR) [4] /Protest-gegen-Gefluechtete-in-Cottbus/!5492271/
 (DIR) [5] https://de.wikipedia.org/wiki/Cottbus
 (DIR) [6] http://www.sven-akejohansson.com/
 (DIR) [7] https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Scheuerecker
 (DIR) [8] https://de.wikipedia.org/wiki/Dietmar_Diesner
 (DIR) [9] http://brucespringsteen.net/
 (DIR) [10] http://www.songtexte.com/songtext/sandow/born-in-the-gdr-53ee4b7d.html
 (DIR) [11] https://de.wikipedia.org/wiki/DT64
 (DIR) [12] http://www.mangan25.de/
 (DIR) [13] https://www.lr-online.de/lausitz/cottbus/kultur/hoerspielabend-im-dieselkraftwerk_aid-23205947
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Gunnar Leue
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Cottbus
 (DIR) DDR
 (DIR) Vergangenheitsbewältigung
 (DIR) Landflucht
 (DIR) Provinz
 (DIR) Ostberlin
 (DIR) 30 Jahre friedliche Revolution
 (DIR) Mieten
 (DIR) London
 (DIR) DDR
 (DIR) DDR
 (DIR) Der Hausbesuch
 (DIR) Ostberlin
 (DIR) Ostberlin
 (DIR) FC Union
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Theater an der Parkaue in Berlin wird 75: Als die Junge Welle brach
       
       Zum Geburtstag der Blick zurück: Mit Marion Braschs Stück „On Air On Fire“
       übers DDR-Jugendradio DT64 feiert das Theater an der Parkaue Jubiläum.
       
 (DIR) Stadtflucht liegt im Trend: Frische Luft für alle
       
       Wohnen auf dem Land ist nicht für alle machbar. Deshalb sollte das Ziel
       sein, Wohnen in der Stadt lebenswert und vor allem finanzierbar zu
       gestalten.
       
 (DIR) Spielfilm „Blinded by the Light“: Selbstermächtigung durch Popmusik
       
       Gurinder Chadhas „Blinded by the Light“ ist die Geschichte eines
       pakistanischen Jugendlichen in London. Und dessen Liebe zu Bruce
       Springsteen.
       
 (DIR) Neuer Forschungsverbund in Berlin: DDR-Opfer werden gesammelt
       
       Die Gedenkstätte Hohenschönhausen soll Daten aller Menschen finden, die
       zwischen 1945 und 1989 in SBZ und DDR inhaftiert, deportiert oder getötet
       wurden.
       
 (DIR) Debatte Aufarbeitung von SED-Unrecht: Das große Schweigen
       
       Rechtspopulisten gewinnen in DDR-Opferverbänden an Einfluss. Und die wollen
       ihre Anfälligkeit für Geschichtsrevisionismus nicht wahrhaben.
       
 (DIR) Der Hausbesuch: In Japan wird er gehört
       
       In der DDR hat sich Henning Schmiedt unsichtbar gemacht. Seine Musik aber
       war da. Später wurde es leiser um ihn – nur in Japan kam er in die Charts.
       
 (DIR) Ostberliner Kultfrisör im Interview: „Westberlin war langweilig“
       
       Frank Schäfer war schwul und Punk, als es beides in Ostberlin noch nicht
       geben durfte. Jetzt ist seine Autobiografie erschienen.
       
 (DIR) Legendäres Café Sibylle in Berlin: Im Osten wird der Kaffee knapp
       
       Das DDR-Kultcafé Sibylle auf der Karl-Marx-Allee steht vor dem Aus. In
       wenigen Tagen endet der Mietvertrag, die Mitarbeiter sind gekündigt.
       
 (DIR) 1. FC Union hat zu kämpfen: Ein Fünkchen Hoffnung
       
       Seit Wochen hat Union nicht mehr gewonnen. Nach dem 2:2 bei Holstein Kiel
       ist noch kein Aufschwung in Sicht. Eine Stippvisite im „Bistro Palme“ am
       S-Bahnhof Grünau.