# taz.de -- Vor dem 1. Mai in Berlin-Kreuzberg: Geisel ganz gelassen
       
       > Innensenator Andreas Geisel gibt sich vor dem 1. Mai entspannt. Mehr als
       > 6.000 Polizisten werden eingesetzt, Lkws aus dem Myfest-Umfeld verbannt.
       
 (IMG) Bild: Polizisten am 1. Mai in Kreuzberg
       
       Vor seinem ersten 1. Mai als politisch Verantwortlicher gibt sich
       Innensenator Andreas Geisel (SPD) gelassen. Im Verfassungsschutzausschuss
       des Abgeordnetenhauses sagte er am Dienstag im Hinblick auf das
       Demonstrationsgeschehen: „Wir sind wachsam, aber unaufgeregt.“ Auch dass
       die Revolutionäre 1.-Mai-Demo, die ab 18 Uhr durch Kreuzberg und Neukölln
       ziehen soll, nicht angemeldet wurde, bereitet Geisel keine Sorgen. Dies sei
       „nicht in Ordnung“, doch werde die Polizei auf Deeskalation setzen und die
       „Situation nicht zuspitzen.“
       
       Die Entscheidung der Organisatoren, die Route nicht wie üblich im Vorfeld
       mit der Versammlungsbehörde abzusprechen, habe laut Geisel zu einer
       Fragmentierung in der linksradikalen Szene geführt. Deshalb rufen um
       jeweils 16 Uhr ein internationalistisches, trotzkistisches sowie ein
       Jugendbündnis zu eigenen Demonstrationen auf. Für die 18-Uhr-Demo rechnet
       der Senator daher mit weniger als den 13.000 Teilnehmern, die im
       vergangenen Jahr kamen.
       
       Die Polizei wird, ähnlich wie im vergangenen Jahr, mit 5.500 bis 6.000
       Beamten präsent sein, dazu kommen 700 bis 800 Bundespolizisten, wie die taz
       aus Sicherheitskreisen erfuhr. Das schlimmste Szenario, mit dem die Polizei
       rechnet, ist eine Massenpanik auf dem Myfest. Zum Schutz vor
       terroristischen Attacken werden erstmals Lkws aus dem Umfeld des Festes
       verbannt. Ausschreitungen rangieren in den Befürchtungen nur noch auf Platz
       drei.
       
       Der 1. Mai sei zudem ein „Warmlaufen“ für die G-20-Proteste im Juli in
       Hamburg. Aus dem Senat hieß es, diese seien im Bereich Linksextremismus für
       die Sicherheitsbehörden die „größte Herausforderung der vergangenen zehn
       Jahre“. Die Berliner Szene mobilisiere in verschiedenen Bündnissen und
       Vollversammlungen für die Proteste und werde mit „mehreren Hundert“
       Personen gen Norden reisen.
       
       26 Apr 2017
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Erik Peter
       
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