# taz.de -- 1. Mai in Berlin-Kreuzberg: Voll, voller, Myfest
       
       > Schon am frühen Nachmittag ist auf dem Myfest in Kreuzberg kein
       > Durchkommen mehr. Die Polizei bereitet sich auf die angekündigten Demos
       > vor.
       
 (IMG) Bild: Same procedure as every year: volles Myfest in Kreuzberg
       
       Berlin dpa/taz | Nach [1][einer friedlichen Walpurgisnacht] haben in Berlin
       am Montag zunächst Tausende entspannt den 1. Mai gefeiert. Bereits am
       frühen Nachmittag war das traditionelle Straßenfest „Myfest“ in Kreuzberg
       so voll, dass auf der Oranienstraße fast kein Durchkommen mehr möglich war.
       Familien feierten bei angenehmem Frühlingswetter mit Anwohnern und
       Touristen. Grillduft lag in der Luft. Die Mülleimer quollen schon am Mittag
       über, auch wegen vieler weggeworfener Plastikbecher. Erwartet werden über
       den Tag hinweg Zehntausende Besucher.
       
       Die Polizei will mit bis zu 5.400 Einsatzkräften für einen sicheren 1. Mai
       in der Hauptstadt sorgen. Erstmals wurde die „Revolutionäre 1. Mai
       Demonstration“ linker und linksextremer Gruppen nicht angemeldet. Die
       Demonstranten wollen um 18 Uhr vom Oranienplatz durch das „Myfest“ nach
       Neukölln ziehen.
       
       Die Polizei hatte angekündigt, den linksradikalen Aufzug trotz der
       verweigerten Anmeldung zu tolerieren. Es wird damit gerechnet, dass es 30
       Jahre nach den ersten heftigen Krawallen an dem Feiertag in Kreuzberg nicht
       gänzlich friedlich bleibt und es wieder zu Angriffen von Linksautonomen auf
       Polizisten kommt. Die Gewaltausbrüche haben in den Vorjahren aber
       abgenommen.
       
       Innensenator Andreas Geisel (SPD) hatte im Vorfeld angekündigt: „Wir setzen
       auch in diesem Jahr wieder auf die bewährte Doppelstrategie: Kommunikation
       so lange es friedlich bleibt und hartes Durchgreifen gegen Gewalttäter.“ Es
       könne aber nicht von einer völligen Befriedung des 1. Mai ausgegangen
       werden, sagte der Senator. Auch 2016 gab es kurzzeitig heftige Angriffe auf
       Polizisten, mehr als 50 Beamte wurden verletzt.
       
       Auch die Möglichkeit eines terroristischen Anschlags in der Menge hat die
       Polizei im Blick. In Kreuzberg gilt nun neben dem allgemeinen Fahrverbot
       für große Lastwagen an Feiertagen rund um das „Myfest“ ein Verbot für
       kleinere Laster. Innerhalb des Sperrkreises gibt es noch eine rote Zone mit
       verschärften Kontrollen. Das Fest selbst ist für Autos gesperrt.
       
       1 May 2017
       
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