# taz.de -- Schulbauoffensive in Berlin: 5,5 Milliarden Euro für die Schulen
       
       > Der Senat rechnet mit 70.000 zusätzlichen Schülern bis 2024. 42 Schulen
       > sollen neu gebaut, alte saniert und ausgebaut werden.
       
 (IMG) Bild: Marode Schulen – jetzt gibt's Geld
       
       Berlin taz | Es ist noch gar nicht so lange her, da wurden in Berlin
       Schulen zusammengelegt oder geschlossen. Durch das anhaltende
       Bevölkerungswachstum und den Zuzug von Flüchtlingen ist die Situation
       mittlerweile eine gänzlich andere. Bis zum Schuljahr 2024/25 erwartet der
       Senat rund 70.000 zusätzliche Schüler. Und die brauchen Schulen.
       
       Die Antwort des Senats, die Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) und
       Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke) am Dienstag
       präsentierten, heißt Schulbauoffensive. Das auf zehn Jahre ausgelegte
       Programm sieht Investitionen in Bau, Anbau und Renovierung von
       Schulgebäuden in Höhe von 5,5 Milliarden Euro vor, 830 Millionen allein in
       diesem Jahr. „Das ist richtig viel Geld, das hier zur Verfügung steht“, so
       Scheeres.
       
       Die Grundlage für die Investitionen wurde in den vergangenen Monaten
       gelegt. Der Senat ließ nicht nur ermitteln, wie viele Plätze benötigt
       werden, sondern auch, an welchen Schulen Sanierungsbedarf besteht und wo
       neu gebaut werden kann. 42 neue Schulen sind geplant, 20 Standorte wurden
       bereits gesichert, zehn Neubauten sollen in Kooperation mit den Bezirken
       unmittelbar umgesetzt werden.
       
       Zusammen mit Ergänzungsbauten an bestehenden Schulen sollen zunächst 36.000
       Grundschulplätze und 25.000 Plätze an weiterführenden Schulen geschaffen
       werden.
       
       ## Planung verkürzen
       
       Von der Planung einer neuen Schule bis zum ersten Kreidestrich an der Tafel
       vergehen bislang bis zu zehn Jahre. „Diese Zeit wollen wir halbieren“, so
       Scheeres formuliertes Ziel. Effizientere Antragsverfahren, die Bündelung
       von Vergabeverfahren, deutlich mehr Personal in den Bau- und Schulämtern
       und die Vergabe an Generalunternehmer sollen dies möglich machen.
       Koordiniert werden die Maßnahmen von einer Taskforce Schulbau mit
       Vertretern der beteiligten Senatsverwaltungen und der Bezirke.
       
       Das Ziel des Senats, die großen Baumaßnahmen ab einem Volumen von 10
       Millionen Euro in einer landeseigenen Gesellschaft zu bündeln, wird dagegen
       noch Zeit in Anspruch nehmen. Erst Ende nächsten Jahres soll die Struktur
       ihre Arbeit aufnehmen, so Lompscher.
       
       Während die Investitionen für dieses Jahr aus dem Nachtragshaushalt und dem
       Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt realisiert werden, soll
       die neue Gesellschaft später auch Schulden aufnehmen können. Der Senat will
       sich damit den Handlungsspielraum erhalten, wenn ab 2020 die Schuldenbremse
       auch für die Länder gilt.
       
       11 Apr 2017
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Erik Peter
       
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