# taz.de -- Terroranschlag in Niger: Al-Qaida grüßt die Kanzlerin
       
       > Bei einem Anschlag in einem Flüchtlingslager in Niger kamen mindestens 22
       > Sicherheitskräfte ums Leben – wenige Tage vor Merkels Besuch.
       
 (IMG) Bild: Blick über Agadez, nordöstlich von Tahoua (Symbolbild)
       
       Berlin taz | Bei einem spektakulären Terroranschlag sind in Niger
       mindestens 22 Angehörige der Sicherheitskräfte ums Leben gekommen. Bis zu
       40 aus dem Nachbarland Mali eingedrungene Kämpfer der al-Qaida im
       Islamischen Maghreb hätten am Donnerstag in der größten Nachmittagshitze
       das Flüchtlingslager Tazalit in der Wüstenprovinz Tahoua überfallen. Sie
       hätten alle vorgefundenen Soldaten, Gendarmen und Wachleute massakriert,
       bestätigte Nigers Regierung am Freitag.
       
       Berichten zufolge starben die meisten Opfer durch Kopfschüsse. Nur zwei
       Soldaten überlebten, weil sie gerade auf Patrouille waren. Die Angreifer,
       nach französischen Berichten hellhäutig und arabischsprechend, hätten das
       Lager, in dem vor allem Tuareg-Flüchtlinge aus Mali leben, nach zwei
       Stunden wieder verlassen und Lebensmittel, Munition und drei Fahrzeuge
       mitgenommen. Malis Grenze ist von Tazalit 180 Kilometer durch die Wüste
       entfernt.
       
       Der Anschlag erfolgte wenige Tage vor einem Besuch der deutschen
       Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie soll am Montag von Mali kommend in
       Nigers Hauptstadt Niamey Gespräche führen und auch das Bundeswehrkontingent
       treffen, das von Niamey aus die UN-Mission in Mali (Minusma) unterstützt.
       
       Erst vor wenigen Tagen hatte der deutsche Botschafter in Niamey
       angekündigt, Deutschland plane den Bau einer ständigen Militärbasis in
       Niger, von der aus Transportflüge nach Mali starten sollen. Niger ist
       bereits ein Haupteinsatzland Frankreichs und der USA bei ihren
       Antiterroreinsätzen in der Sahelzone; im nigrischen Agadez, zugleich
       Transitort für Migranten Richtung Libyen und Europa, ist nach US-Berichten
       die größte US-Drohnenbasis Afrikas geplant.
       
       7 Oct 2016
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Dominic Johnson
       
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