# taz.de -- Anerkannte Asylsuchende in NRW: Kraft fordert Residenzpflicht
       
       > Ministerpräsidentin Hannelore Kraft will Asylsuchenden, die anerkannt
       > sind, die freie Wohnplatzwahl untersagen. Denn: „Das würde NRW besonders
       > belasten.“
       
 (IMG) Bild: Will weniger Flüchtlinge in Großstädten: NRW-Regierungschefin Hannelore Kraft.
       
       KÖLN dpa/afp | Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft
       (SPD) will es anerkannten Asylbewerbern unter bestimmten Umständen
       verbieten, sich den Wohnsitz innerhalb Deutschlands frei zu wählen. „Es
       darf nicht sein, dass alle Flüchtlinge, sobald sie anerkannt sind, wie
       prognostiziert in die Großstädte ziehen“, sagte sie dem Kölner
       Stadt-Anzeiger.
       
       Experten gehen davon aus, dass viele Flüchtlinge nach Ende ihres
       Asylverfahrens die ländlichen Regionen verlassen und in größere Städte
       übersiedeln, wo viele Landsleute wohnen.“Das würde NRW besonders belasten.“
       
       Nach den Übergriffen auf Frauen in der Silvesternacht rechnet Kraft auch im
       Karneval mit mehr Anzeigen wegen sexueller Belästigung als bisher: Es gebe
       jetzt „eine höhere Sensibilität und auch ein neues Sexualstrafrecht“,
       betonte die SPD-Regierungschefin. Die Willkommenskultur in NRW habe unter
       den Übergriffen „nur wenig gelitten“. Noch immer meldeten sich viel
       Ehrenamtliche, die in Flüchtlingsheimen mithelfen wollten, sagte die
       Regierungschefin.
       
       In der Debatte mit Rechtspopulisten will Kraft auch weiterhin an ihrer
       Linie festhalten, nicht in gemeinsame Talkshows mit AfD-Vertretern zu
       gehen. „Ich mache mich nicht in Talkshows zum Teil von Inszenierungen
       dieser Rechtspopulisten und Rechtsextremisten“, sagte Kraft.
       
       Die Äußerungen der AfD-Chefin vom Wochenende hätten sie in ihrer Haltung
       bestätigt: „Wenn jetzt auch Frau Petry den Schießbefehl auf Flüchtlinge an
       der Grenze fordert, entlarvt sich das von allein“, so die Regierungschefin.
       
       1 Feb 2016
       
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