# taz.de -- Der Kampf um den Hambacher Forst: Dieses kleine Stück Wald
       
       > Im Hambacher Forst kämpfen renitente Klimaaktivisten und
       > RWE-Sicherheitsleute um die Energiewende – mit Reizgas und
       > Bombenattrappen.
       
 (IMG) Bild: Die Besetzer haben es sich in den Baumkronen gemütlich gemacht (Archivbild von April 2015)
       
       Hambacher Forst taz | Das hier ist Twörps Wald. Es ist weit nach
       Mitternacht, finster, es regnet. Der Wind pfeift hart durch die nackten
       Baumkronen. Die Stämme der Bäume biegen sich. Die Äste knacken.
       
       Twörp läuft rasch gen Norden durchs Gehölz, bis zum Waldweg. Weiter nach
       rechts, vorbei an den Holzbarrikaden, die er und die anderen Aktivisten
       errichtet haben. Vorbei am Jesus Point, wo ein paar Meter weiter die neuen
       Bombenattrappen liegen. Nach Oaktown, zu Pyra hinauf.
       
       Jesus Point ist eine Kreuzung im Wald.
       
       Oaktown ist eine Baumhaussiedlung.
       
       Pyra ist ein Baumhaus, sechs Quadratmeter groß mit einer Dachkuppel aus
       gebogenen Buchenzweigen, das innen nach nass gewordenem Fell riecht. Darin,
       21 Meter über dem Boden, lebt Twörp. Twörp ist ein Waldmensch.
       
       Der Ort könnte für ihn das Paradies sein. Da ist nur die freche Kohlmeise,
       die manchmal in Twörps Haaren pickt, wenn er wach wird. Die Haselmaus, die
       auch in seinem Baumhaus wohnt. Und unten, am Boden, sind die Rehe und
       Wildschweine.
       
       Nur, wäre es ein Paradies, wäre er nicht hier. Twörp ist hier, um zu
       kämpfen. Dieses Waldstück von gut fünf Quadratkilometer Größe, südwestlich
       des Ruhrgebiets gelegen, ist Schauplatz einer zentralen Auseinandersetzung
       um die Zukunft des Landes geworden. Von Norden her kommen die Bagger, von
       Westen her die Kettensägen. Es geht um Deutschlands Energiepolitik.
       
       14. April 2012: Während einer Protestveranstaltung am Hambacher Forst
       entstehen erste Plattformen in den Bäumen. Der Wald, heißt es in einer
       Erklärung, sei besetzt. „Unsere Besetzung richtet sich im Generellen gegen
       die Verstromung von Kohle, weil sie die CO2-intensivste Form der
       Energiegewinnung ist.“ 
       
       Vor vier Jahren, als die Ersten in den Wald zogen, sollte es hier noch
       nicht gegen Menschen gehen, sondern nur gegen Schaufelradbagger und
       Maschinen. Inzwischen aber ist vieles anders geworden. Twörp weiß auch
       nicht, wann das alles gekippt ist. Aber Fakt ist: Mittlerweile kämpfen sie
       hier gegen die Grubenarbeiter aus dem Tagebau Hambach, gegen den Werkschutz
       von RWE und die Polizei. Sie sabotieren Bagger und werfen Steine auf
       Sicherheitsleute, die versuchen, sie über den Haufen zu fahren. Und über
       die Kompromissvorschläge vom Spelthahn, dem Landrat, machen sie sich
       lustig.
       
       ## Klimabeschlüsse dort. Und hier: Schaufelradbagger?
       
       Denn wenn es wahr ist, was alle sagen und was die Weltgemeinschaft im
       Dezember in Paris beschlossen hat, dass nämlich das Ende des Zeitalters der
       fossilen Energieträger nun eingeläutet ist: Wieso kommen dann die
       Schaufelradbagger aus dem Tagebau täglich näher? Wieso soll dann noch
       dieser Wald gefällt werden oder das, was von ihm übrig blieb? Wieso müssen
       die Leute drüben in Morschenich in neue Häuser ziehen? Wieso all das?
       
       220 Meter lang, 96 Meter hoch und 13.500 Tonnen schwer ist ein
       Schaufelradbagger im Tagebau Hambach. Die Grube: 370 Meter tief, 43
       Quadratkilometer groß. Acht Schaufelradbagger sind hier im Dienst, rund um
       die Uhr. 110 Kilometer beträgt die Gesamtlänge der Förderbänder, die hier
       die Kohle transportieren, 40 Millionen Tonnen im Jahr, wie es beim
       Energieunternehmen RWE heißt.
       
       Wer hier, zwischen Aachen, Kerpen und Düren, nachts durch den Ginster auf
       einen kleinen Vorsprung am Schuttberg läuft, blickt hinunter auf eine
       industrielle Lichterwelt in Sondergröße: Schaufelradbagger, angestrahlt von
       riesigen gelben Arbeitsleuchten; Förderbänder, beleuchtet von
       orangefarbenen Scheinwerfern. Das künstliche Licht aus der Grube leuchtet
       nachts auch drüben hinein in den Hambacher Forst. Und Twörp, in seinem
       Baumhaus, kann es sehen.
       
       13. November 2012: Die Polizei räumt zum ersten Mal den Wald. Ein Aktivist
       harrt vier Tage lang in einem Tunnelsystem aus. 
       
       In der deutschen Industriegeschichte war dieser Tagebau, wie all die
       anderen, eine Verheißung. Damals, während der Ölpreiskrise 1973, veränderte
       sich die Bundesrepublik. Sechs Monate lang, und das bedeutete in
       Westdeutschland etwas, galt auf den Autobahnen eine
       Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 km/h. An vier Sonntagen gab es ein
       allgemeines Fahrverbot. Die Regierung betrieb Volkserziehung. Ihre
       Botschaft: Wenn Deutschland sich nicht autark mit Energie versorgt, wird es
       ein schlechteres.
       
       ## Neue Arbeitsplätze
       
       1977 folgten der Braunkohlenplan Hambach und damit die Betriebserlaubnis
       für den Tagebau. Mit den Schaufelradbaggern und den Förderbändern kamen
       Arbeitsplätze. Das Bild der Kohlearbeiter von sich und ihrem Produkt war
       ein stolzes: Fleiß dieser Republik, Brennstoff im Antriebsmotor der
       Wertschöpfungskette.
       
       In diesen Zeiten gab die nordrhein-westfälische Landesregierung dem
       damaligen Unternehmen Rheinbraun ein Versprechen: 85 Quadratkilometer darf
       der Betreiber, der heute RWE heißt, allein in Hambach ausbaggern. Dieses
       Versprechen hat bis ins Jahr 2045 Bestand. Die Fläche der gigantischen
       Grube von heute, 43 Quadratkilometer, könnte sich noch einmal verdoppeln.
       
       Ganze Ortschaften hat diese Grube schon verschluckt, Lich-Steinstraß und
       Etzweiler, und bald stoßen die Bagger vor zum Erdreich unter der alten
       Autobahn A 4, die verlegt wurde für den Tagebau. Täglich fräsen sich die
       Bagger näher an Morschenich heran, einen Ort, nur noch wenige hundert Meter
       entfernt von der Abbruchkante, in dem tagsüber die Jalousien der meisten
       Häuser geschlossen bleiben, weil ihre Besitzer umgesiedelt wurden. Ein paar
       Morschenicher gibt es noch im Ort, und in der Dorfkneipe Hoven brennt
       abends Licht, aber kaum jemand trinkt hier noch ein Bier.
       
       ## Der Landrat, der zwischen den Stühlen sitzt
       
       Eines aber hat sich geändert seit 1977: Das Recht, das die großen
       Schaufelradbagger in Gang hält, korrespondiert nicht mehr mit der Idee, die
       die Bundesrepublik heute antreibt. Als im Dezember die Staatschefs dieser
       Welt in Paris vor die Öffentlichkeit traten, zelebrierten sie das
       Versprechen, so schnell wie möglich auf die Kohle zu verzichten. Manche
       weinten dabei.
       
       Selbst der durch die Energiewende stark gebeutelte Konzern RWE, der den
       Tagebau in Hambach mit seinen bis zu 2.000 Mitarbeitern betreibt, beschloss
       Ende 2015 eine tiefgreifende Neuerung: RWE spaltet sein Unternehmen auf, in
       ein zukunftsträchtiges Geschäft mit den erneuerbaren Energien und einen
       Unternehmensteil, der die Kernenergie zu Grabe trägt und die Kohle. Und so
       stellt sich im Tagebau Hambach nun die Frage: Wer bremst diese großen
       Bagger? Und wann?
       
       21. März 2013: Ein Camp mit Unterständen und Plattformen in den Bäumen wird
       geräumt. Ein Aktivist, heißt es in der Presse, spielt dabei auf einer Flöte
       ein Volkslied. Im Text geht es um unlösbare Aufgaben, denen man sich
       trotzdem stellen müsse. 
       
       Es gibt ein großes Büro am Ende eines langen, mit weißen Marmortafeln
       ausgelegten Flures im Kreishaus von Düren. Es gehört dem Landrat, Wolfgang
       Spelthahn von der CDU. Das ist ein großer Mann mit hellen Haaren, der sich
       in weißem Hemd und schwarzem Anzug kleidet. Auf einer Anrichte hinter einem
       repräsentativen Schreibtisch steht ein kleiner, weißer Heißluftballon.
       
       „Persönlich“, sagt Spelthahn, „bin ich der Meinung, dass dieses Abbaurecht
       von RWE in Hambach nicht in Einklang zu bringen ist mit den Zielen, die in
       Paris formuliert worden sind.“ Weiter sagt er: „Die betriebswirtschaftlich
       denkenden Leute bei RWE haben doch längst begriffen, dass aus einer alten
       Cash-Cow eine Belastung geworden ist.“ Und dann sagt er noch einen Satz,
       dem später viele widersprechen werden: „Es ist doch nicht realistisch, dass
       hier in 20 Jahren noch gebaggert wird.“
       
       Bis Mitte 2015 saß Wolfgang Spelthahn noch im Aufsichtsrat der RWE Power
       AG, die den Tagebau Hambach betreibt. Dann gab er dieses Amt auf, weil er
       als Landrat auch Chef der Kreispolizeibehörde ist. Dort arbeiten die, die
       radikale Kohlegegner festnehmen. Spelthahn fand, dass es schräg aussehen
       könnte, wenn er beide Posten behielte.
       
       ## Es fehlt ein Zukunftkonzept
       
       An einem Tag Anfang Februar sitzt Wolfgang Spelthahn in seinem Büro und
       denkt laut darüber nach, wie der Problemfall namens Tagebau Hambach
       abzuwickeln sein könnte, an dem in seiner Region Tausende Arbeitsplätze
       hängen. Und es sei doch verständlich, dass man RWE nun nicht abverlangen
       könne, die versprochenen Renaturierungsmaßnahmen zu Ende zu führen, auf
       versprochene Gewinne aber zu verzichten. Da müsse es staatliche Hilfen
       geben und ein Zukunftskonzept. Das sind so seine Ideen. Es gibt nur einen
       Haken: Wolfgang Spelthahn hat überhaupt nichts zu melden. In seinen Worten:
       „Wir haben keine Chance, dazwischenzugrätschen.“
       
       August 2013: In einem Unternehmensmagazin klagen RWE-Vertreter über „die
       Zerstörungswut“ einiger Aktivisten. 
       
       25. Dezember 2013: Unbekannte sabotieren die Kohlebahn Hambach, das
       Landeskriminalamt kommt zum Einsatz, auch ein Polizeihelikopter. 
       
       Nordrhein-Westfalen ist ein Land mit einer komplizierten
       Verwaltungsstruktur und das Bergrecht eine schwierige Sache. Es gibt
       Rahmenbetriebspläne, Hauptbetriebspläne und Sonderbetriebspläne, eine
       Bezirksregierung in Arnsberg, einen Braunkohlenausschuss in Köln und
       natürlich die Landesregierung in Düsseldorf. Und diese, so heißt es dort
       gerne, wolle Strukturumbrüche vermeiden. Das hat mit den Sozialdemokraten
       zu tun und mit den Kohlekumpels und mit 1973.
       
       Gerade erarbeitet die Landesregierung einen Plan, wie drüben beim Tagebau
       Garzweiler II das Örtchen Holzweiler noch gerettet werden kann. So wie es
       aussieht, wird die Landesregierung dort auch die Abbaukapazitäten
       reduzieren. Dann dürften in Garzweiler nur noch zwei Drittel der einst
       geplanten Kohlevorkommen abgetragen werden. Aber im Tagebau Hambach, einem
       der größten in Deutschland, läuft alles so weiter, wie es schon immer
       geplant war.
       
       ## Bezirksregierung sieht keinen Änderungsbedarf
       
       „Es gibt keinen Bedarf, die Abbaupläne in Hambach zu ändern“, heißt es aus
       der Bezirksregierung in Arnsberg. Das hört sich ganz anders an als der
       Traum von Landrat Spelthahn.
       
       13. Januar 2014: Unbekannte durchtrennen Kletterseile, die von Baumhäusern
       hängen. Für die Besetzer, die sich daran abseilen, ist das
       lebensgefährlich. 
       
       30. Oktober 2014: Die Polizei schickt Hunderte Beamte und räumt das Camp.
       RWE-Mitarbeitern zufolge werden zwei Handgranaten gefunden. Vermutlich
       Weltkriegsrelikte, sagen die Aktivisten. 
       
       Twörp ist nicht allein. Er hat einen Nachbarn im Wald, den Twörp
       Bürgermeister nennt. Der hat eine kleine Holzvilla im Baum nebenan, neun
       Quadratmeter, mit großen Fenstern und einem Ofen. Es gibt die Fledermaus,
       Joy und Zito und all die anderen im Wald und auf der besetzten Wiese am
       Waldrand, wo sie in Erdhäusern wohnen, gefertigt aus Stroh und Lehm oder in
       Hütten und Wägen, die ihnen jemand geschenkt hat.
       
       Dies ist eine Welt, in der bürgerliche Identitäten nicht viel taugen. Twörp
       hat kein Konto und keine Krankenversicherung und möchte kein Geld vom
       Staat. In seinem Personalausweis steht keine Adresse. Alle hier tragen
       Kunstnamen, und ab und zu wechseln sie diese; zum Beispiel, wenn jemand von
       der Presse kommt. Dann heißt einer plötzlich Twörp.
       
       ## Es gibt eine Abwehrfront und eine Angriffsfront
       
       Wenn Twörp an den Waldrand kommt, zieht er sich ein dunkles Tuch vor den
       Mund und über die Stirn. Er schaut dann vorsichtig, was ihn am Waldrand
       erwartet. Draußen fährt die Polizei Streife, und die Männer vom
       RWE-Werkschutz sind unterwegs. Manchmal, sagt er, schmiere er sich
       Sekundenkleber auf die Finger, damit ihm niemand seine Fingerabdrücke
       abnehmen könne.
       
       Kurz hinter Oaktown, an einer kaum noch befahrenen Straße, führt ein Weg in
       den Wald, der vierstufig verbarrikadiert ist: Ganz am Anfang ist ein 14
       Meter langes Erdloch ausgehoben, drei Meter breit, zwei Meter tief. Es soll
       verhindern, dass Räum- oder Panzerfahrzeuge der Polizei in den Wald
       vordringen oder dass die Beamten einen Hubwagen heranschaffen, um die
       Baumhäuser zu räumen.
       
       Hinter dem Loch liegt „Fortress Hambach“, eine weitere Grube, überdacht,
       umzäunt und über ein Seilsystem verbunden mit einer begehbaren Holzpalette,
       die wie ein Pendel in der Luft hängt. In den Bäumen sind Seile gespannt,
       zur Flucht. Das ist die Abwehrfront der Waldmenschen in diesem
       Stellungskrieg.
       
       ## Übergriffe von beiden Seiten
       
       Es gibt auch eine Angriffsfront: Brandanschläge auf RWE-Autos, aufwendig
       besetzte Schaufelradbagger. Zerstörte Förderbänder und Pumpstationen
       gehören zum Alltag im Tagebau Hambach. In letzter Zeit jedoch mehren sich
       auch: Übergriffe auf RWE-Bedienstete durch Waldbesetzer. Und: Übergriffe
       von RWE-Sicherheitsleuten auf Waldbesetzer. RWE berichtet von
       Säureangriffen auf Mitarbeiter. Und die Waldbesetzer berichten von
       Waldarbeitern, die mit Eisenstangen auf sie einprügeln und sie mit
       Feuerlöschern abspritzen.
       
       An manchen Baumwurzeln in diesem Wald lagern große Vorräte an Steinen, wie
       jene, mit denen Waldmenschen am 21. Januar aus dem Dickicht stießen, um
       Holzarbeiter zu verjagen. Dann fuhr, so soll es ein Handyvideo zeigen, ein
       Pick-up auf die Vermummten zu, es gab Verletzte, und nun ermittelt die
       Staatsanwaltschaft gegen beide Seiten. Es herrscht ein Krieg um die
       Abbruchkante.
       
       2. Februar 2016: Unbekannte setzen einen Schaltschrank der Kohlebahn in
       Brand. RWE zählt seit Jahresbeginn 25 Übergriffe auf eigene Anlagen oder
       Mitarbeiter und weist Sicherheitsfirmen an, Mitarbeiter, gegen die
       ermittelt wird, nicht mehr einzusetzen. 
       
       Ein paar Schritte von Spelthahns Amtszimmer entfernt liegt ein einfaches
       Büro mit gelb gestrichenen Raufasertapeten. Das ist der Arbeitsplatz von
       Bruno Voß. Voß ist Juniorpartner der schwarz-grünen Koalition im Kreishaus
       von Düren. Anfang vergangenen Jahres haben Voß und Spelthahn die
       Waldmenschen ins Kreishaus geladen. Die Sitzung wurde unterbrochen, nachdem
       die Gäste den Fraktionen erklärt hatten, warum sie in Hambach die Maschinen
       zerlegen, warum sie die Bagger besetzen und warum sie das Recht selbst in
       die Hand nehmen.
       
       ## Fischer als Schlichter
       
       Und wenn man heute, nach allem, was im Wald und am Waldrand passiert ist,
       mit Spelthahn und Voß ins Reden kommt, wundert man sich, wie verständig
       diese beiden Männer sind: „Ich habe ein Problem mit der Gewalt“, sagt Voß,
       der Grüne. „Aber es lohnt sich, um jeden Meter in diesem Wald zu kämpfen.“
       Und Spelthahn, der Schwarze, sagt: „Wir sind in einer Phase der
       Verunsicherung, die alle Ebenen erfasst hat.“
       
       Ende Januar hatten die beiden Politiker eine Idee. Sie wollten es machen
       wie in Stuttgart: mit einem Schlichter, Joschka Fischer etwa oder Heiner
       Geißler. Über die Idee haben die Leute im Wald dann herzlich gelacht.
       
       Die Kommunalpolitiker hoffen, dass sie etwas Zeit gewinnen; dass einer
       kommt, der sagen könnte, wie es weitergeht. Vielleicht einer, der die
       Bremse zieht beim Bagger im Tagebau Hambach. Doch solange das niemand tut;
       solange niemand die Schaufelradbagger stoppt, die gen Süden fräsen, und die
       Kettensägen, die sich gen Osten vorarbeiten, errichten Twörp und die
       anderen Wald- und Wiesenmenschen eben Barrikaden und basteln
       Bombenattrappen. Und ab und zu rächen sich dann die Leute vom Wachschutz.
       Bis irgendwann irgendjemand, der vielleicht zuständig ist, eine Lösung
       vorschlägt.
       
       7 Feb 2016
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Martin Kaul
       
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