# taz.de -- Kritik vom Menschenrechtsbeauftragten: Gegen Abschiebung nach Afghanistan
       
       > Der Menschenrechtsbeauftragte des Bundes hat Pläne kritisiert, Afghanen
       > in ihre Heimat abzuschieben. Dort gebe es keine innerstaatlichen
       > Fluchtalternativen.
       
 (IMG) Bild: Straßenszene in Afghanistan – „aberwitzig“ sei es, „Menschen in Schutzzonen zu pferchen“, sagt Christoph Strässer.
       
       Berlin dpa | Der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Christoph
       Strässer (SPD), hat die Pläne für eine Abschiebung von Afghanen in ihre
       Heimat kritisiert. „Das Gerede von innerstaatlichen Fluchtalternativen in
       Afghanistan ist eine absurde Idee“, [1][sagte Strässer der Zeitung Die
       Welt].
       
       Anfang Dezember hatten sich die Innenminister von Bund und Ländern darauf
       verständigt, Flüchtlinge aus Afghanistan angesichts des großen Andrangs
       abzuschieben – allerdings in sichere Regionen. Man sei sich einig, dass die
       Rückführung in sichere Gebiete Afghanistans grundsätzlich möglich und
       erlaubt sei, [2][sagte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU)
       damals]. Afghanistan zählt im laufenden Jahr zu den Hauptherkunftsländern,
       nur aus Syrien kamen noch mehr Flüchtlinge nach Deutschland.
       
       Der Menschenrechtsbeauftragte Strässer stellt infrage, dass es in
       Afghanistan sichere Gebiete gibt, zumal Deutschland gerade erst beschlossen
       habe, seine militärische Präsenz im Land zu erhöhen. „Geradezu aberwitzig
       ist die Vorstellung, Menschen in Schutzzonen zu pferchen und militärisch zu
       bewachen“, sagte Strässer.
       
       Die flüchtlingspolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, Luise
       Amtsberg, bezeichnete die Abschiebepläne als unverantwortlich. „Afghanistan
       ist kein sicheres Herkunftsland“, sagte Amtsberg der Mitteldeutschen
       Zeitung. „Der Plan des Innenministers, Afghanen wieder verstärkt
       abzuschieben, ist unverantwortlich und steht im krassen Gegensatz zur
       Sicherheitslage in Afghanistan, die sich täglich verschlechtert und immer
       mehr zivile Opfer fordert“, argumentierte Amtsberg.
       
       29 Dec 2015
       
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