# taz.de -- Kommentar zur Sicherheitslage in Berlin: Henkels falsche Forderungen
       
       > Nach den Anschlägen setzt sich auch Berlins Innensenator dafür ein, dass
       > die Bundeswehr im Land aktiv wird. Er diskreditiert sich damit selbst.
       
 (IMG) Bild: Soll auch für Sicherheit sorgen: Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU).
       
       Man kann Innensenator Frank Henkel (CDU) in einem Punkt ausnahmsweise
       zustimmen: „Die Angst ist ein schlechter Ratgeber“, sagte er am Mittwoch im
       Verfassungsschutzausschuss. Tatsächlich sollte man sich als HauptstädterIn
       schon lange an den Gedanken gewöhnt haben: Wir leben in einer „abstrakt
       hohen Gefährdungslage“, wie das in Polizeideutsch heißt. Das war schon vor
       Paris so und hat sich nach der Absage des Länderspiels von Hannover nicht
       geändert. Deshalb werden wir lernen müssen, mit der Gefahr zu leben –
       vielleicht so ähnlich, wie es die Einwohner von Tel Aviv schon lange tun.
       
       ## Es gibt keine Sicherheit
       
       Natürlich kann es nicht schaden, Sicherheitsmaßnahmen zu erhöhen, etwa
       indem Polizisten am Hauptbahnhof Maschinenpistolen tragen und mehr Präsenz
       in der Stadt zeigen. Aber machen wir uns nichts vor: So etwas dient vor
       allem unserem Sicherheitsgefühl. Dass es keinen 100-prozentigen Schutz
       geben kann, hat Paris gerade bewiesen, schließlich sind dort die
       Sicherheitsmaßnahmen seit dem Angriff auf Charlie Hebdo erheblich verstärkt
       worden.
       
       Umso unverständlicher, dass Henkel nun selber dem Ratgeber Angst folgt und
       fordert, über Bundeswehreinsätze im Innern nachzudenken. Das ist zwar keine
       Überraschung, für Konservative gehört die Forderung seit dem 11. September
       zum Standardrepertoire; wenn Henkel nun aber zur Begründung sagt, der
       einfache Streifenpolizist sei solchen Terroristen hoffnungslos unterlegen,
       ist wohl die Frage erlaubt, was der Innensenator in den letzten vier Jahr
       gemacht hat.
       
       18 Nov 2015
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Susanne Memarnia
       
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