# taz.de -- Ermittlungen wegen Pegida-Galgen: Morddrohungen gegen Staatsanwalt
       
       > Ein Dresdener Staatsanwalt hat Morddrohungen erhalten. Er ermittelt wegen
       > des Galgens für Merkel und Gabriel auf der Pegida-Demonstration von
       > Montag.
       
 (IMG) Bild: „Für Euch ist die Schlinge auch schon geknüpft“, schrieb nun ein Mann an die Dresdner Staatsanwaltschaft
       
       Dresden/Berlin dpa/afp | Der Staatsanwalt, der wegen einer Galgenattrappe
       bei einer Pegida-Demonstration ermittelt, hat Morddrohungen erhalten. In
       der Poststelle der Dresdner Staatsanwaltschaft sind mehrere entsprechende
       E-Mails eingegangen, sagte ein Sprecher des Justizministeriums am
       Mittwochabend. Darüber hatte die Bild-Zeitung in ihrer Online-Ausgabe
       zuerst berichtet.
       
       „Bedrohungen und Beschimpfungen gegenüber Staatsanwälten und Richtern darf
       es nicht geben“, sagte Justizminister Sebastian Gemkow (CDU). Die
       Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren wegen Bedrohung eingeleitet, um den
       anonymen Absender zu identifizieren.
       
       Dieser schrieb unter anderem: „Für Euch ist die Schlinge auch schon
       geknüpft“ und „Wir kriegen Euch alle“. In einer Mail werde ihm mit
       Erschießung gedroht, „es käme der Tag der Abrechnung“, berichtete
       Staatsanwalt Jan Hille der Bild. Der Jurist hatte am Vortag über
       Ermittlungen zum Pegida-Galgen informiert.
       
       Der Mann, der die für Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und
       Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) „reservierte“ Galgenattrappe
       zur Schau gestellt hatte, wird nach wie vor gesucht. Der Fall hatte
       bundesweit Empörung ausgelöst.
       
       Gemkow verurteilte die Anfeindungen „aufs Schärfste“ und sieht sie auch als
       Angriff auf die gerade im Osten mühsam errungene unabhängige Justiz. „Ein
       Angriff auf sie ist ein Angriff auf den Staat und damit auf uns alle“, so
       der Minister.
       
       Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hat die anonymen Morddrohungen scharf
       verurteilt, die der im Fall der Galgenattrappe bei einer
       Pegida-Demonstration ermittelnde Staatsanwalt erhalten hatte. „Diese
       Morddrohungen sind eine unsägliche Grenzüberschreitung“, erklärte Maas am
       Donnerstag in Berlin. „Jedem sollte klar sein: Justiz und Rechtsstaat
       werden sich nicht einschüchtern lassen. Bedrohung und radikale Hetze werden
       weiter mit der ganzen Härte des Rechts verfolgt.“
       
       15 Oct 2015
       
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