# taz.de -- Netanjahu interveniert: Keine Extra-Busse für Palästinenser
       
       > Das israelische Verteidigungsministerium wollte Palästinensern verbieten,
       > dieselben Busse wie Israelis zu benutzen. Nun hat Netanjahu die Anweisung
       > gestoppt.
       
 (IMG) Bild: Im Westjordanland nutzen Palästinenser und Israelis auch in Zukunft dieselben Busse
       
       TEL AVIV dpa | Nach heftiger Kritik hat Israel eine Anweisung gestoppt,
       derzufolge Palästinenser im Westjordanland nicht mehr in denselben Bussen
       fahren dürfen wie Israelis. Regierungschef Benjamin Netanjahu und
       Verteidigungsminister Mosche Jaalon hätten entschieden, die umstrittene
       Order „einzufrieren“, bestätigte Netanjahus Büro am Mittwoch. Die
       Vorschriften, die zunächst versuchsweise für drei Monate gelten sollten,
       waren scharf kritisiert worden.
       
       Zuvor hatte es zudem geheißen, palästinensische Arbeiter mit
       Reisegenehmigungen müssten bei der Rückkehr aus Israel in das
       Westjordanland künftig dieselbe Militärsperre passieren wie bei der
       Ausfahrt. Bisher konnten sie frei zwischen verschiedenen Übergängen wählen.
       Sie dürften auch keine regulären israelischen Buslinien mehr verwenden, die
       ins Westjordanland führen.
       
       Die israelische Zeitung Haaretz schrieb am Mittwoch, die neuen
       Beschränkungen hätten die Reisezeiten für Berufspendler um rund zwei
       Stunden verlängert. Menschenrechtsorganisationen wollten die Anweisungen
       vor dem Höchsten Gericht in Jerusalem anfechten.
       
       Getrennte Busse für Juden und Araber sind eine Forderung des israelischen
       Siedlerrats. Als Begründung nennen die Siedler Sicherheitsbedenken und die
       Sorge vor Anschlägen.
       
       Nach einem möglichen Anschlag mit einem Auto wurde ein Palästinenser am
       Mittwoch in Jerusalem erschossen. Der Mann sei im arabischen Ostteil der
       Stadt mit seinem Auto in eine Gruppe Polizisten gefahren, teilte
       Polizeisprecher Micky Rosenfeld mit. Dabei seien zwei Polizisten verletzt
       worden.
       
       20 May 2015
       
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