# taz.de -- Kommentar Südafrika verpasst Afrika-Cup: Die wirren Proteste "Bafana Bafanas"
       
       > Südafrikas Fußballverband protestiert energisch gegen das Aus von "Bafana
       > Bafana" bei der Qualifikation zum Afrika-Cup 2012. Die Argumente sind
       > zumindest originell.
       
 (IMG) Bild: Der Afrika-Cup 2012 findet leider ohne die Fans von Bafana Bafana statt.
       
       Südafrika hat die Endrunde des Afrika-Cup 2012 in Gabun und
       Äquatorialguinea verpasst. Das aber will der südafrikanische Fußballverband
       Safa nicht hinnehmen. In einem [1][offenen Brief] wird gegen die
       "Regelauslegung" protestiert. Dem Kontinentalverband Caf wirft man
       "Inkonsistenz" und ein "unfairen Wettbewerb" vor.
       
       Nun sind die Regeln in diesem Fall aber keine Frage der Auslegung, sondern
       auf der [2][Caf-Seite] gut nachvollziehbar nachzulesen. Unter dem Stichwort
       "Regulations" findet man auf der [3][Safa-Webseite] zwar alles mögliche,
       die Caf-Regeln hingegen nicht. Offenbar hatten weder Funktionäre, noch
       Trainer oder Spieler sich die Mühe gemacht, sich das mal genauer
       anzugucken.
       
       Was war passiert? Durch ein 0:0 im entscheidenden Qualifikationsspiel der
       Gruppe G gegen den Fußballgiganten Sierra Leone, bis vor kurzem noch auf
       dem 92. Platz der Fifa-Weltrangliste geführt, hat "Bafana Bafana" (die
       Jungs) die Teilnahme vergeigt. Nach dem letzten Gruppenspiel war Südafrika
       punktgleich mit dem Niger und Sierra Leone, "die Jungs" hatten aber das
       bessere Torverhältnis. Dumm nur, dass laut Regelwerk für diese Kostellation
       der direkte Vergleich der punktgleichen Mannschaften entscheidet.
       
       Auch der Hinweis der Safa auf die "viel besseren europäischen und
       südamerikanischen Formate" überrascht. So sei "die Tordifferenz weltweit
       das allgemein anerkannte Mittel, um punktegleiche Teams zu trennen". Das
       ist leider nur fast richtig. Die aktuell laufende EM-Qualifikation für 2012
       wird nämlich nach eben dem Modus ausgetragen, über den sich die Safa
       beschwert. Und der ist auch gut so, denn der direkte Vergleich von
       Konkurrenten auf Augenhöhe macht durchaus Sinn. Die Teilnahme an einen
       Turnier der besten Mannschaften des Kontinents daran festzumachen, wer
       höher gegen Fußballzwerge wie San Marino oder Andorra gewonnen hat,
       hingegen weniger.
       
       "Afrika ist ein Dschungel. Ich fühle mich schlecht, weil mein Name immer
       damit verbunden sein wird, dass ich die Bafana Bafana nicht zum Afrika-Cup
       geführt habe", sagte Trainer Pitso Mosimane nach der Pleite. Die Pein des
       Trainers ist nachvollziehbar. Darüber hinaus wird Mosimanes Name in Zukunft
       wohl auch mit einer gewissen Lässigkeit im Umgang mit
       Qualifikationsregularien stehen.
       
       ## Keine Vuvuzelas in Gabun
       
       Aber es war nicht alles schlecht. Trotz all der Unkenrufe aus Ländern mit
       den "besseren Formaten" hat Südafrika eine wunderschöne und weitgehend
       pannenfreie - wenn auch akkustisch eher belastende - Weltmeisterschaft 2010
       organisiert. Bei der WM im eigenen Land verabschiedete sich "Bafana Bafana"
       bereits nach der Vorrunde. Das war noch nie einem Gastgeberland passiert.
       
       Der Grund des Ausscheidens - und jetzt wird's interessant - war lediglich
       das schechtere Torverhältnis gegenüber Mexiko, von dem man sich zuvor 1:1
       getrennt hatte. Da fühlt man sich natürlich irgendwie benachteiligt.
       Vielleicht hilft es den gebeutelten Südafrikanern, dass sich die hoch
       gehandelten Mannschaften aus Kamerun, Ägypten und Nigeria ebenfalls nicht
       für den Afrika-Cup qualifiziert haben. Außerdem, frei nach Bruno Labbadia,
       man sollte das alles nicht so hochsterilisieren.
       
       11 Oct 2011
       
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 (DIR) [1] http://www.safa.net/index.php?page=articles&id=564
 (DIR) [2] http://www.cafonline.com/competition/african-cup-of-nations_2012/regulations
 (DIR) [3] http://www.safa.net/
       
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