# taz.de -- Milde Strafe für Augenpiekser Mourinho: "Die Gewalt zahlt sich aus"
       
       > Reals Madrids Trainer ist glimpflich davon gekommen. Für seine Attacke
       > auf Barças Co-Trainer muss Mourinho nur eine geringe Summe zahlen. Die
       > spanischen Medien sind empört.
       
 (IMG) Bild: José Mourinho: Augenpiecker und Real-Trainer.
       
       MADRID dpa | Die überraschend milde Strafe für den Real-Madrid-Trainer José
       Mourinho nach dessen Angriff auf einen Betreuer des FC Barcelona hat in
       Spanien eine Welle der Empörung ausgelöst. "Dies ist eine Schande", titelte
       das in Barcelona erscheinende Sportblatt "El Mundo Deportivo" am
       Donnerstag. Der Portugiese hatte dem Assistenzen von Barça-Trainer Josep
       Guardiola mit einem [1][Finger ins Auge gestochen]. Der spanische
       Fußballverband RFEF verurteilte ihn dafür zu einer Sperre von zwei Spielen
       und zu einer Geldstrafe von 600 Euro.
       
       "Das Urteil ist lächerlich", meinte die Zeitung "La Vanguardia", "Die
       Gewalt zahlt sich aus." Barças Co-Trainer Tito Vilanova wurde für ein Spiel
       gesperrt und muss ebenfalls 600 Euro Geldstrafe zahlen, weil er sich bei
       Mourinho für die Attacke mit einem Schlag in den Nacken revanchiert hatte.
       "Das Urteil stellt Täter und Opfer auf eine Stufe", betonte das
       katalanische Fachblatt "Sport".
       
       Auch in Madrid ansässige Medien meinten, dass Mourinho sehr glimpflich
       davongekommen sei. Die Zeitung "El País" verwies auf einen vergleichbaren
       Fall bei der Rugby-WM in Neuseeland. Dort sei der Übeltäter Leonardo
       Ghiraldini (Italien) für drei Monate für alle Wettbewerbe gesperrt worden.
       Das Madrider Sportblatt "As" sieht in dem Urteil eine "politische
       Entscheidung". Der RFEF habe die Sache eigentlich zu den Akten legen wollen
       und Mourinho nur deshalb gesperrt, weil er sich Ärger mit der Europäischen
       Fußball-Union (Uefa) ersparen wollte.
       
       "Der Verband verhängte eine Strafe, die eigentlich keine ist", schrieb das
       Blatt. Die Sperre gilt nur für den spanischen Supercup, weil der
       Zwischenfall sich in diesem Wettbewerb ereignete. Im staatlichen Rundfunk
       RNE meinte ein Kommentator: "Nun entsteht der Eindruck, dass man im
       spanischen Fußball alles durchgehen lässt."
       
       6 Oct 2011
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://youtu.be/olelvRKSpG8
       
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