# taz.de -- Die CDU in Berlin: Da war doch dieser Bankenskandal
       
       > Wegen des Bankenskandals 2001 wurde die CDU abgewählt. Die Partei hat
       > sich seitdem erneuert. Als Macher gilt der jetzige Landeschef Frank
       > Henkel.
       
 (IMG) Bild: Hat seine bisherige politische Karriere in der Opposition verbracht: CDU-Chef Frank Henkel.
       
       BERLIN taz | "Bei der SPD ist es so, dass von der Basis bis zur Spitze alle
       riesige Probleme haben, mit der CDU zusammenzuarbeiten." Das sagte vor
       weniger als drei Monaten SPD-Landeschef Michael Müller im taz-Interview.
       
       Auch der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit hatte der CDU im Wahlkampf
       unterstellt, sich kaum verändert zu haben, seit sie 2001 infolge des
       Berliner Bankenskandals abgewählt wurde. Diese Einschätzungen passen
       allerdings nicht zu den zügigen Koalitionsverhandlungen und neuen
       Gesichtern an der Spitze der CDU.
       
       Der Landesvorsitzende und designierte Innensenator Frank Henkel war zwar
       2001 kurzzeitig Büroleiter des damaligen Regierenden Bürgermeisters
       Eberhard Diepgen. Seine eigentliche Karriere in der Politik aber begann
       erst, als er wenige Monate später selbst ins Landesparlament kam und zehn
       Jahre Opposition erlebte. Als Partei- und Fraktionschef gelang es ihm seit
       2008, den tief gespaltenen CDU-Landesverband zu einen - unter Beifall der
       CDU-Bundesspitze.
       
       Das zeigte sich gerade bei einem viel beachteten Papier zum Thema
       Integration. Dort arbeiteten über Monate die liberale Parteivize Monika
       Grütters eng zusammen mit Vorstandsmitglied Burkard Dregger, ähnlich
       konservativ einzuordnen wie sein Vater, Exbundestagsfraktionschef Alfred
       Dregger. Grütters, im Bundestag Chefin des Kulturausschusses, galt als
       mögliche Senatorin für Wissenschaft und Kultur. Beide Bereiche gingen
       jedoch an die SPD.
       
       Eine zentrale CDU-Figur ist zudem ein Quereinsteiger: Thomas Heilmann,
       Mitgründer der Werbeagentur Scholz & Friends und gut vernetzt in der
       Bundes-CDU, gehörte als neuer Parteivize zu dem Team, mit dem Henkel 2008
       antrat.
       
       Heilmann war der strategische Kopf im Wahlkampf und schlug für die Berliner
       CDU neue Wege ein. Schon 2009 etwa sagte er, lange vor ähnlichen Tönen von
       Bundespräsident Christian Wulff: "Wir brauchen den Islam! Und sollten ihn
       nicht bekämpfen." Ob er Senator werden will, lässt er bislang offen.
       
       17 Nov 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Stefan Alberti
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt Wahlen in Berlin
       
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